Nach einer Saison ist Schluss: Jörg Awerkow verlässt den Zeisigweg im Sommer - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.03.2024 um 10:00 Uhr
Nach einer Saison ist Schluss: Jörg Awerkow verlässt den Zeisigweg im Sommer
Der TSV Johannis 1883 muss sich für die neue Saison erneut auf Trainersuche begeben: Wie der Verein mitteilte, wird Coach Jörg Awerkow den Zeisigweg bereits nach dann einem Jahr Amtszeit auf eigenen Wunsch und aus privaten Gründen wieder verlassen. Gemeinsam soll zuvor aber noch der Klassenerhalt gelingen, auch wenn die jüngst erlittene Derbypleite gegen den Nachbarn TB Johannis 88 einen Rückschlag bedeutete.
Von Michael Watzinger
Jörg Awerkows Zeit beim TSV Johannis 1883 wird im Sommer nach einer Spielzeit enden.
fussballn.de / Oßwald
Abschied nach einer Saison

Seit Mitte Juni des vergangenen Jahres steht Jörg Awerkow beim TSV Johannis 1883 als Trainer an der Seitenlinie. Der 34-jährige Übungsleiter hatte am Zeisigweg recht kurzfristig das Zepter von Vorgänger Heinrich Rudt übernommen, nachdem dieser die Kreisliga-Rückkehr nach neunjähriger Abstinenz realisieren konnte. Nun, gut neun Monate später, teilte der Verein die Trennung zum Saisonende mit: "Jörg kam nach unserem Ligaauftakt 2024 gegen Deutenbach auf uns zu und teilte uns mit, sein Traineramt aus persönlichen Gründen zum Saisonende niederlegen zu wollen. Auch wenn wir durchaus überrascht waren und mit Jörg gerne weitergearbeitet hätten, respektieren wir selbstverständlich seine Entscheidung, danken ihm für seine Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute! Nach dem Derby gegen den Turnerbund haben wir die Entscheidung auch der Mannschaft mitgeteilt. Für uns gilt es nun, erneut auf Trainersuche zu gehen. Durch die frühzeitige Erklärung haben wir, anders als im letzten Jahr, nicht den ganz großen Zeitdruck, auch wenn es für Abteilungsleiter Max Dierl und mich dennoch einen Spagat zu bewältigen gilt: Einerseits haben wir bereits ein, zwei Ideen im Kopf und wollen versuchen, unseren Spielern auch im Sinne der Planungssicherheit möglichst zeitnah eine Lösung zu präsentieren. Umgekehrt möchten wir aber auch nicht übereilt, sondern mit der nötigen Ruhe und Genauigkeit vorgehen und die beste Lösung finden", erklärt Team-Manager Florian Gigis die Gemengelage am Zeisigweg.

Für 83-Teammanager Florian Gigis geht nun gemeinsam mit Abteilungsleiter Maximilian Dierl die Suche nach einem geeigneten Awerkow-Nachfolger los.
fussballn.de / Strauch

Private Gründe geben den Ausschlag

Der scheidende Coach selbst machte sich die Entscheidung nicht leicht, benötigt ab Sommer aber die Pause, die bereits nach dem Ende seiner Bucher Amtszeit ursprünglich angedacht war: "Nach all den Jahren beim TSV Buch hatte ich ja eigentlich eine Pause geplant. Als dann aber die Verantwortlichen der 83er auf mich zukamen, habe ich diesen Plan recht kurzfristig verworfen und wir wollten gemeinsam das Abenteuer Kreisliga angehen. Wir wollten schauen, wie es läuft und haben uns zunächst auf ein Jahr geeinigt, wobei der Verein schon auch etwas Längerfristiges im Sinn hatte. Ich fühle mich im Verein nach wie vor wohl und die Arbeit macht auch Spaß - allerdings merke ich einfach, dass mir die Pause fehlt, die ich ursprünglich im Sinn hatte. Ich möchte meinen Fokus zwischenzeitlich deutlich stärker auf den privaten Bereich legen, mehr Zeit für meine Freundin haben und einfach auch mal Wochenenden fernab des Sportplatzes verbringen. Mir war es dabei wichtig, die Verantwortlichen frühzeitig zu informieren, damit sie in Ruhe nach einer passenden Lösung für die Zukunft schauen können. An meinem Ziel, das Team in der Kreisliga zu halten und es zu stabilisieren, hat sich nach wie vor nichts geändert. Ich werde bis zum Sommer 110 Prozent geben und glaube fest daran, dass wir die Klasse halten werden - auch, wenn wir im Derby gegen Johannis 88 jetzt einen Rückschlag hinnehmen mussten."

Jörg Awerkow wird ab Sommer eine Pause an der Seitenlinie einlegen.
fussballn.de / Oßwald

Der Dämpfer folgte auf dem Fuße...

Die 83er sahen sich nach der Winterpause schon auf bestem Wege in Richtung Ligaverbleib: Einem unglücklichen, weil späten, 3:3-Remis zum Restart gegen Deutenbach folgte unter der Woche im Nachholspiel zuhause gegen Aufstiegsaspirant SSV Elektra Hellas ein 4:1-Überraschungscoup. Statt der dann angepeilten Sieben-Punkte-Woche folgte am vergangenen Sonntag jedoch ein herber Dämpfer, als man sich im Derby dem Nachbarn TB Johannis 1888 klar mit 1:5 geschlagen geben musste. "Diese Woche war so ein wenig das Sinnbild unserer bisherigen Saison: Es fehlt uns einfach an Konstanz! Gegen Deutenbach kriegen wir unglücklich in letzter Sekunde den Ausgleich, gegen Hellas spielen wir eine überragende zweite Hälfte und verdienen uns so den Sieg - nur um uns dann ein paar Tage später in einem Derby so richtig den Schneid abkaufen zu lassen. Das ist schon ärgerlich, weil wir mit einem weiteren Dreier unser Polster gegenüber den Abstiegsrängen hätten halten können. Das müssen wir jetzt aber schnell abhaken und den Blick nach vorne richten", blickt Team-Manager Gigis auf die wechselhafte Woche zurück.

Kapitän André Wiener (in grün) und sein TSV Johannis 1883 landeten erst gegen Aufstiegsanwärter Elektra Hellas einen Überraschungscoup, um dann wenige Tage später im Derby gegen den TB Johannis 1888 (in blau) einen herben Rückschlag zu erfahren.
fussballn.de

Werden die 83er erneut zum Stolperstein?

Viel Zeit der vergebenen Möglichkeit nachzutrauern haben Jörg Awerkow und seine Mannen nicht, schließlich haben es die nächsten drei Gegner mit dem KSD Hajduk, Spitzenreiter TSV Altenberg und Verfolger FC Bayern Kickers durchaus in sich. "Das sind natürlich schon ordentliche Kaliber, das ist klar. Aber wir haben bereits beim 4:0-Erfolg im Hinspiel gegen Hajduk, oder auch zuletzt gegen Hellas gezeigt, dass wir eine starke Mannschaft beisammen haben, die durchaus auch mit den Topteams mithalten kann. Gerade zu Hause - und sowohl Altenberg als auch BaKi kommen ja zu uns - wollen wir unsere Punkte für den Klassenerhalt einsammeln und darum werden wir uns sicherlich nicht verstecken", gibt Gigis die Richtung vor und hofft darauf, seine 83er erneut als Stolperstein der Spitzenteams zu erleben.

Mit jedem weiteren Überraschungscoup würde sich derweil auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Awerkow-Nachfolger dann zur neuen Spielzeit einen Kreisligisten übernehmen kann...

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23
7
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30:26
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23:24
19
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28:33
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23:29
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16:49
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17:51
5
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Trainer TSV Johannis 83 Nbg.

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KL
 
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