Özmen Öz im Interview: "Ich muss sonntags am Sportplatz sein!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.03.2024 um 07:00 Uhr
Özmen Öz im Interview: "Ich muss sonntags am Sportplatz sein!"
INTERVIEW Der Name Özmen Öz ist vielen im Amateurfußball ein Begriff, schnürte er doch schon für einige Vereine in der Vergangenheit seine Fußballschuhe. Seit drei Jahren ist er nun bei Eintracht Falkenheim als Spielertrainer aktiv. Zunächst für die Zweite, ehe er vor der Saison zum Trainer der Ersten befördert wurde. Im fussballn.de-Interview der Woche sprach Öz über seine Karriere, sowie die aktuell nicht einfache Saison.
Von Daniel Karnbaum
Spielertrainer Özmen Öz blickt trotz der aktuell sportlich schwierigen Situation in eine hoffnungsvolle Zukunft seiner Eintracht Falkenheim.
fussballn.de
Hallo Özmen, am vergangenen Wochenende musstet ihr im Kellerduell gegen den SC Worzeldorf eine späte 1:2-Heimniederlage hinnehmen. Hast du diesen Tiefschlag schon verdaut?

Özmen Öz (33):
Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Niederlage noch nicht verdaut und es tut noch immer sehr weh. Wir hatten gegen einen direkten Konkurrenten die Chance Big Points zu holen und haben das leider verpasst. Allerdings muss man auch sagen, dass es an diesem Nachmittag sehr unglücklich für uns gelaufen ist. Wir gehen in Führung, kriegen einen klaren Strafstoß verweigert und bringen Worzeldorf dann durch ein Eigentor zurück ins Spiel. Dass das Siegtor in der Nachspielzeit dann nach einem Querschläger von uns fällt, ist dann umso bezeichnender. Trotzdem können wir es jetzt nicht mehr ändern und müssen nach vorne schauen.

Was sind aus deiner Sicht die Gründe dafür, dass ihr in dieser Spielzeit nach gutem Start aus dem Tritt gekommen seid?

Öz: Es klingt vielleicht hart, aber wir sind in dieser Saison ein zusammengewürfelter Haufen. Wir sind im Sommer ganz gut gestartet, hatten dann aber immer wieder mit Verletzungspech zu kämpfen und auch viele Urlauber gehabt. Da sind wir dann in einen Negativstrudel gekommen, von dem wir uns nicht mehr wirklich erholt haben. Es ist natürlich sehr schwierig, wenn du jede Woche eine andere Mannschaft auf dem Feld stehen hast, teilweise auch keinen gelernten Torhüter zwischen den Pfosten. So konnten wir uns auch nie wirklich einspielen. Wir müssen diese Saison einfach als ein Übergangsjahr betrachten und die Entwicklung unserer vielen jungen Spieler vorantreiben, dann werden auch wieder bessere Zeiten kommen. Wenn bei uns dann aus dem bestehenden Kader noch der ein oder andere Leistungsträger ausfällt, merkt man das halt sofort. Aber da müssen wir jetzt durch.

Auch wenn es aktuell nicht wirklich rund läuft für Özmen Öz (in rot) und seine Eintracht Falkenheim, ist er vom Klassenerhalt seiner Mannschaft überzeugt.
Hans Fruth

Also kann es eigentlich nur einzig und alleine darum gehen, diese Saison die Klasse zu halten, oder?

Öz: Absolut! Der Klassenerhalt hat die oberste Priorität und dem ordnen wir alles unter. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass es uns auch gelingen kann in dieser ausgeglichenen Liga mal eine kleine Serie zu starten und dann sieht es auch ganz schnell positiver aus. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Der Verein hat in den letzten Jahren ja bereits öfters gegen den Abstieg gespielt. Diese Erfahrung kann uns auch dieses Jahr helfen.

Du bist seit 2021 bei Eintracht Falkenheim. Was macht für dich den Verein aus?

Öz: Es ist einfach ein sehr familiärer Verein, was mit sehr gut gefällt. Als ich damals zum Verein gekommen bin und Spielertrainer der Zweiten war, habe ich mit vielen meiner Freunde zusammengespielt und wir hatten eine wirklich tolle Zeit, was ja dann auch mit dem Aufstieg in die A-Klasse gekrönt wurde. Dann hat sich die Aufstiegsmannschaft allerdings getrennt, da einige in der A-Klasse nicht mehr spielen wollten. Ich bin geblieben und habe dann auch viele neue Freunde im Verein gefunden.

Aktuell tut sich ja auch vieles in Sachen Infrastruktur und Vereinsgelände!

Öz: Ja, das ist richtig! Es ist wirklich ein super Verein, der auch wirklich eine tolle Infrastruktur hat. Wir haben sieben Plätze, gerade ist man dabei, die beiden Gelände der ehemaligen DJK Eintracht Süd und vom TSV Falkenheim durch einen Durchgang zu verbinden. Es wird eine neue Flutlichtanlage gebaut und auch unser Unterbau in der Jugend macht mir Hoffnung. Ich schaue des Öfteren auch bei unserer Jugend zu und da kommen einige gute Jungs hoch.

Wenn du auf deine Tätigkeit als Spielertrainer blickst, was sind für dich die größten Herausforderungen am Trainerjob?

Öz: Für mich ist es wirklich herausfordernd Niederlagen zu verdauen und mich danach hinzusetzen und mir Gedanken zu machen, woran es gelegen hat. Das sind aber Dinge, die mich auch als Mensch und als Trainer weiterentwickeln. Ansonsten ist es natürlich auch sehr zeitintensiv und man braucht einfach das Herzblut dafür. Der Trainer ist normalerweise der Erste, der da ist und der Letzte, der geht. (lacht) Auch wenn es aktuell nicht allzu rund läuft, ist es trotzdem überragend, was für eine gute Stimmung wir in der Mannschaft haben. Ich bin aber auch ein Menschenfänger, der eigentlich mit nahezu jedem gut auskommt.

Unter Spielertrainer Özmen Öz (vorne in der Mitte) stieg Eintracht Falkenheim II in die A-Klasse auf, ehe er zum Trainer der 1. Mannschaft befördert wurde.
Hans Fruth

Hattest du den Gedanken an den Trainerjob schon immer im Hinterkopf oder hat sich das mehr so ergeben?

Öz: Das war schon immer mein Plan, Trainer oder auch Spielertrainer zu werden. Ich habe letztes Jahr meine C-Lizenz gemacht und möchte mich auch gerne im Trainergeschäft noch weiterentwickeln. Wenn es meine Zeit zulässt, werde ich auch darüber nachdenken, meine B-Lizenz noch zu machen.

Du bist im fränkischen Amateurfußball ja schon etwas herumgekommen. Welche war deine prägendste Station und warum?

Öz: Die prägendste Station war definitiv meine Zeit beim FC Bayern Kickers damals in der Bezirksliga 2011. Wir hatten eine super Mannschaft und wurden zudem fast Deutscher Meister im Futsal. Da denkt man schon sehr gerne daran zurück!

Dann braucht man die Frage nach deinem Karrierehighlight wohl gar nicht zu stellen, oder?

Öz: Wenn ich ehrlich bin, war das auch das Highlight meiner Karriere. Ein besonderer Moment war das entscheidende Tor zum Sieg bei der Süddeutschen Meisterschaft im Futsal, das ich damals erzielt habe. Ich habe das Tor noch genau vor Augen. Ich glaube sogar, Marco Galuska hat mir das Tor damals aufgelegt (lacht) Schade, dass es am Ende nicht für die Deutsche Meisterschaft gereicht hat. Trotzdem wird das immer eine schöne Erinnerung in meinem Kopf bleiben. Das war schon eine echt tolle Zeit! Aber auch der Aufstieg mit der Zweiten von Falkenheim in die A-Klasse war natürlich ein sehr schönes Erlebnis für mich.

Gab es auch ein Lowlight in deiner Fußballlaufbahn?

Öz: Ja, ich hatte leider während meiner Karriere immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Meine bitterste Zeit war damals aber beim ASV Fürth in der Bezirksliga. Ich war damals echt gut drauf und habe mir kurz vor Saisonbeginn eine Schambeinentzündung zugezogen und bin fast ein komplettes Jahr ausgefallen. Das war damals ein schwerer Schlag für mich.

Du sprichst deine Verletzungen an. Hast du denn schon Pläne, wie es nach der aktiven Laufbahn für dich weitergehen soll?

Öz: Solange mein Körper mitmacht, will ich natürlich auch noch aktiv sein. Sollte das mal nicht der Fall sein, will ich dem Fußball aber auf jeden Fall treu bleiben. Ich fühle mich bei Falkenheim wirklich wohl und ziehe demnächst auch in den Stadtteil. Deshalb kann ich mir auch gut vorstellen, dort nach der aktiven Karriere eine Funktion im Verein zu übernehmen. Ich spiele seit knapp 28 Jahren im Verein und der Fußball gehört einfach zu mir. Ich muss sonntags am Sportplatz sein! (lacht)

An dieses Highlight seiner Karriere denkt Özmen Öz (3 v. links) besonders gerne zurück. Die Deutsche Vize-Meisterschaft mit dem FC Bayern Kickers im Futsal im Jahr 2011 in der Halle am Nürburgring.
fussballn.de

Kommen wir zurück zur Aktualität. Am Samstag steht das Gastspiel beim Tabellenführer FC Bosna auf dem Programm. Was erwartest du für eine Partie?

Öz: Das wird ein absolutes Brett für uns und ich sehe es als ein Bonusspiel an! Bosna hat mit Dragan Misetic einen Top-Trainer an der Seitenlinie stehen und steht auch qualitativ völlig zu Recht ganz oben in der Tabelle. Sie spielen einfach einen tollen Fußball und sind aus meiner Sicht auch bereits durch. Ich glaube nicht, dass sie sich das noch nehmen lassen. Ich erwarte, dass sie uns wie im Hinspiel früh pressen werden und unter Druck setzen wollen, wir müssen dann einfach gut dagegenhalten und die Chancen, die wir bekommen, nutzen. Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist eventuell was drin, aber wie bereits gesagt, ist das für mich ein Bonusspiel. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen.

Warum hält Falkenheim am Ende der Saison die Klasse?

Öz: Weil wir es mehr wollen als die Anderen! Wir haben einen super Teamgeist in der Mannschaft und ich bin absolut davon überzeugt, dass wir es am Ende auch schaffen werden, die Klasse zu halten.

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Leser-Kommentare


Steckbrief Ö. Öz

Özmen Öz
Alter
33
Nation
Deutschland


Trainerstationen Ö. Öz


Spielerstationen Ö. Öz


Karriere in Zahlen Ö. Öz

Spiele
154
Spiele gewonnen
70
Spiele unentschieden
20
Spiele verloren
64
Tore gesamt
36
Vereine
10
Aufstiege
1
Abstiege
3

Trainer Eintracht Falkenheim

2024/25
ab 04/2024
2023/24
bis 04/2024
2023/24

Trainer SG Eintr. Falkenheim

ab 05/2023
2022/23
bis 05/2023
2022/23
ab 12/2021
2021/22
ab 12/2021
2021/22
bis 11/2021
2021/22
2019/21
2018/19

Tabelle Kreisklasse 4

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
14
36:20
28
4
15
51:18
28
5
16
38:35
27
7
16
40:35
24
10
15
33:43
14
11
16
23:44
14
13
16
30:43
11
14
15
20:41
10
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Tabellenverlauf Falkenheim


Spiele-Bilanz Falkenheim

Spiele
26
Siege gesamt
6
Heim-Siege
3
Auswärts-Siege
3
Unentschieden
0
Niederlagen gesamt
20
Heim-Niederlagen
10
Auswärts-Niederlagen
10
:0
Zu-Null-Spiele
1
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
9

17. Spieltag Kreisklasse 4



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