Die entscheidenden Tore machen zum...: Angriff auf Platz 2! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.08.2010 um 12:00 Uhr
Die entscheidenden Tore machen zum...: Angriff auf Platz 2!
Das Gründungsmitglied der Frauen-Bezirksoberliga, der FK 1906 Südring Selb geht in der neuen Saison unter neuem Namen an den Start. In den Vereinsfarben Schwarz-Gold tritt der FC Selb an, um endlich den Sprung auf Rang 2 zu schaffen. anpfiff sprach mit der verteidigenden Spielleiterin Patricia Gläßel über die bevorstehende Punkterunde.
Von Bernd Riemke
Eine wahre Namens-Odysee durchliefen die Selber Fußball-Frauen in den letzten Jahren. Aus dem Zusammenschluss des TSV 06 und des FC Südring Selb entstand zur Jahrtausendwende der TSV 1906 Selb, ehe sich nur eine Saison später der FK 09 anschloss und der „viel zu lange Vereinsame“ FK 1906 Südring Selb entstand. „Einfach und einprägsam“ sollte der nun endgültig neue Name sein und so entschlossen sich die Verantwortlichen in eine – voraussichtlich letzte – Umbenennung in FC Selb. Damit einher ging auch der endgültige Umzug vom Sportgelände „Kappel“ an den Südring, wo der FC seine Heimspiele austragen wird.


Patricia Gläßel ist nicht nur Spielleiterin, sondern auf der linken Abwehrseite eine feste Stütze ihres Teams.
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Aus Unentschieden Siege machen

Dort sollen die nötigen Siege eingefahren werden, um nach dritten und vierten Plätzen in den vergangenen Jahren endlich einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. „Ein Aufstieg käme für unsere junge Mannschaft zu früh, aber Platz 2 wollen wir unbedingt“, blickt Spielleiterin Patricia Gläßel auf den im Vergleich zum Vorjahr doch auf einigen Positionen veränderten Kader, in dem vor allem die aufgerückten Nachwuchsspielerinnen behutsam an die gestiegenen Anforderungen in der Bezirksoberliga herangeführt werden sollen. Eine von ihnen ist die 16-jährige Julia Beck, die für die erste Mannschaft zwar freigemacht wurde, zeitgleich aber auch noch in der eigenen U17 spielt und ohnehin noch eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt. „Wir haben es im letzten Jahr geschafft, reihenweise Großchancen zu vergeben“, weiß Gläßel wo es im Spiel der ambitionierten Selberinnen den Hebel anzusetzen gilt. Oft gingen die Ostoberfränkinnen zwar in Führung, verpassten es aber anschließend das beruhigende zweite Tor nachzulegen, so dass nicht selten eine Unachtsamkeit in der ansonsten sattelfesten Hintermannschaft genügte, um vermeintlich sichere drei Zähler noch aus der Hand zu geben. Aus den letzten fünf Partien der Vorsaison sprangen für die Remisköniginnen der BOL lediglich ein Sieg, aber vier Punkteteilungen heraus – zu wenig, um ganz vorne anzugreifen.

Die beste Torfrau der Liga?!


Die Karlsbaderin Wenda Vaclava ist Garant für wenig Gegentore.
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Genau das soll mit einer soliden Hintermannschaft und mehr Fortune im Abschluss in der Spielzeit 2010/11 gelingen. Verlassen kann sich der FC Selb dabei auf eine eingespielte Abwehr, die jeder gegnerischen Angriffsreihe das Leben schwer machen kann. Nach Meister und Aufsteiger ASV Oberpreuschwitz verfügten die Damen vom Südring über die – gemessen an den Gegentoren – zweitbeste Verteidigung der Liga. Garant für immerhin fünf „Zu-Null“-Spiele und keine einzige Partie mit mehr als zwei Gegentreffern war ohne Zweifel Torfrau Wenda Vaclava. Die 33-jährige Tschechin, die beim FC Karlsbad das Fußballspielen lernte zählt zu den wohl besten Torsteherinnen der Liga und gilt als „Misses Zuverlässig“ zwischen den Pfosten. Vor ihr agieren in der Defensive zum einen die BOL-erfahrene Gläßel selbst und die der eigenen Jugend entwachsene Lisa Schneider, auf deren kompromisslose Abwehrleistung sich Trainerin Tina Schmidling ebenso verlassen kann wie auf die 18-jährige Lena Köppel, die sich auf der Liberoposition immer besser zurecht findet. Gemeinsam mit Sina Keßler bilden sie eine Hintermannschaft, die nur schwer zu überwinden ist. In der Vorwärtsbewegung ist viel auf Natascha Kuhl ausgerichtet, die es glänzend versteht sich im direkten Zweikampf durchzusetzen, den Weg zum Tor zu suchen, um im Abschluss jedoch ebenso wie ihre offensiven Mitspielerinnen die bekannten Unzulänglichkeiten zu zeigen. So wurde Daniela Menk mit gerade einmal sieben Treffern zur vereinsinternen Torschützenkönigin der abgelaufenen Spielzeit.

Akribische Trainerin mit Erfolgsgarantie


Erfolgstrainerin des FC Selb: Tina Schmidling.
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Trainiert wird der BOL-Dino von der 30-jährigen Tina Schmidling, die vor vier Jahren Vorgänger Hans Pusch auf der Trainerbank ablöste. Dieser pflegte während seiner Amtszeit seit jeher gute Kontakte ins benachbarte Tschechien, so dass auch heute noch aufgrund der gemachten guten Erfahrungen regelmäßig Spielerinnen aus dem böhmischen Vogtland für die Selber Frauen auflaufen. „Vor Wenda Vaclava ziehe ich meinen Hut, da sie aus Karlsbad jedes Mal knapp 100 Kilometer zurücklegen muss“, verweist Gläßel zudem auf "Allzweckwaffe" Martina Jarauschova und Allrounderin Teresa Kovarova, die aus dem benachbarten Asch kommen und bereits seit einigen Jahren den vorzüglichen Zusammenhalt und die ausgesprochen gute Kameradschaft beim FC zu schätzen wissen. Ein Großteil des Erfolges ist der Trainerin zuzuschreiben. „Schmidi’s Puppen“ wissen das abwechslungsreiche, interessante und vor allem durchdachte Training von ihr zu schätzen. „Sie arbeitet wochenlang im Voraus Pläne aus“, gibt Patricia Gläßel einen kleinen Einblick in die Arbeit der einstigen Jugend-Auswahltrainerin Oberfrankens, die sich nach einem erlittenen Kreuzbandriss nun ganz dem FC Selb verschrieben hat. Dort kann sie auch von der guten Nachwuchsarbeit profitieren, die in insgesamt drei Mädchen-Mannschaften betrieben wird. Schon in diesem Jahr „ist der Altersdurchschnitt durch die fünf Spielerinnen, die aus der U17 kamen eingebrochen“, verweist Gläßel auf die sich zukünftig weiter verschiebende Altersstruktur des Kaders, so dass trotz momentaner Zufriedenheit mit regelmäßigen Spitzenplätzen in der Bezirksoberliga in ferner Zukunft auch ein Platz in der Landesliga nicht gänzlich abwegig erscheint. „Viele Mädchen sprechen schon davon“, freut sich die Spielleiterin über die hohe Motivation des Nachwuchses, der nach einigen Jahren der Eingewöhnung vielleicht zu neuen Höhenflügen mit dem FC Selb ansetzen wird…

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