Am kommenden Wochenende reist man zum Spitzenreiter in die Domstadt, bevor zum Derby der FC Burgkunstadt im Karl-Fleschutz Stadion gastiert, der momentan einen Höhenflug erlebt und noch auf den Aufstieg schielt. "Zwei leichte Spiele" seien es für seine Mannschaft, da es absolut nichts zu verlieren gäbe, doch den Verantwortlichen ist durchaus bewusst, dass man sich Ende April auf einem Abstiegsplatz wiederfinden könnte. Guter Rat ist teuer in solch einer Situation, in der die Mannschaft ihrer Normalform meilenweit hinterherläuft.
"Verletzungspech soll keine Ausrede sein."
Nach einer glänzenden Wintervorbereitung war man am Main guter Dinge, sich in der Tabelle noch etwas nach oben orientieren zu können. Das war bevor Sturmführer Thorsten Krappmann das Toreschießen verlernte. Das war bevor sich Ideengeber Manuel Fischer schwer verletzte und langfristig ausfiel. Das war bevor sich selbst die Routiniers in der Mannschaft anstecken ließen und spielentscheidende Fehler fabrizierten. Zu allem Überfluss verletzte sich neben Heinlein und Lutter dann auch noch Steffen Hönninger, der den Verein am Saisonende wohl verlassen wird, in der Partie beim SC Kemmern. Er sollte die zentrale Position im offensiven Mittelfeld besetzen. "Uns fehlt momentan ein Spieler, der einen guten Ball nach vorne in die Spitze spielen kann", hat Backert das Manko seiner Elf ausgemacht. Der Respekt des Gegners ist den Korbstädtern zwar sicher, denn einmal in Führung liegend ist die Mannschaft abgeklärt genug, sich das Spiel nicht mehr so leicht aus der Hand nehmen zu lassen. Doch genau da liegt das Problem des Aufsteigers. Seit nunmehr 273 Minuten treffen die Stürmer mit dem Runden nicht mehr ins Eckige, wobei selbst klarste Torchancen leichtfertig vergeben werden.
Den Spaß am Fußball wiederfinden
"In den Hinterköpfen einiger Spieler hängt sicher noch die letzte Bezirksligasaison, als wir beinahe mit der gleichen Mannschaft abgestiegen sind und das damals auch keiner für möglich gehalten hat", hat Michael Backert eine Blockade in den Köpfen seiner Spieler ausgemacht, bei denen nun die Angst umgeht, das gleiche Schicksal wieder zu erleiden. Die Stimmung hochhalten und die Lust am Hobby "Fußball" wieder wecken lautet die Devise beim derzeitigen Tabellenelften, der sich auf dem absteigenden Ast befindet. Vor den beiden schweren Partien bei FC Eintracht Bamberg II und anschließend gegen FC Burgkunstadt ist dem Trainer dennoch nicht bange. "Das sind zwei Bonusspiele, in denen wir den ein oder anderen Punkt holen wollen", blickt Backert schon auf die entscheidenden Spiele danach, in denen es gegen die direkten Konkurrenten darum geht, Charakter zu zeigen und die Kurve im Abstiegskampf zu kriegen. Doppelt schwer wird es natürlich, wenn man dann zum Siegen verdammt ist, wenn die Konkurrenz also weiter fleißig punktet und am 1.FC Lichtenfels vorbeizieht. Natürlich geistert das Abstiegsgespenst am Main umher, doch so richtig glauben mag daran eigentlich niemand. "Die Folgen wären unvorstellbar. Von einem Abstieg geht bei uns auch keiner aus", so Backert. Gerade die Mannschaften, die jedoch am wengisten damit rechnen, tun sich am Ende jedoch meist schwer, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Ob es da hilft, dass Michael Backert selbst in 30 Fußballjahren noch nie abgestiegen ist und diese Bilanz nach Möglichkeit auch nach Ablauf dieser Saison ausrecht halten will?
Planungen für die neue Saison laufen
Mit dem ehemaligen Jugendspieler und derzeitigen Torschützenkönig der SpVgg Eicha, Hakan Bozkaya, Christian Hetzel (TSV Staffelstein) und Daniel Schadt (TSV Marktzeuln), einem Mann fürs linke Mittelfeld, hat der ruhmreiche 1.FC Lichtenfels in jedem Fall schon drei vielversprechende Verstärkungen für die kommende Saison an Land gezogen. Ob diese allerdings in der Kreisliga spielen werden? Die Korbstädter wissen in jedem Fall um die Zeichen der Zeit und werden alles daran setzen, dass es am letzten Spieltag beim SV Würgau nicht zu einem echten Abstiegsendspiel kommen wird.
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