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Artikel veröffentlicht am 05.03.2024 um 18:00 Uhr

Die Spieli macht den Anfang: "Walking Fußball" startet in Erlangen

Die Spielvereinigung Erlangen aus dem Osten der Uni-Stadt begeht im Fußball für die Senioren neue Wege und schließt sich dem neuen Trend "Walking Fußball" an. Initiator Holger Müller, selbst durch lange Jahre im Amateurfußball gezeichnet, öffnet die Tore für interessierte Sportler der älteren Generation.

Von Uwe Kellner

"In Erlangen sind wir die ersten", sagt Holger Müller wohlwissend, dass andere Vereine im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund, wie zum Beispiel die erfolgreichen Kicker aus Eckenhaid, schon länger die Trendsetter in Sachen Walking Fußball sind. Die Spielart für alte Herren und auch Damen, wie Holger Müller explizit betont, wird nun auch im Buckenhofer Waldsportpark Einzug halten. "Ich selbst hab schon eine Hüft-Op hinter mir und andere Schmerzen", erklärt der 60-Jährige. Die langen Jahre als aktiver Fußballer im Amateursport sind nicht spurlos am Spieli-Funktionär vorüber gegangen, weshalb ihm die Variante des Walking Fußballs nun sehr entgegen kommt. "Wir haben bereits einen harten Kern von sieben bis acht Spielern, darunter ist auch eine Frau." In Trainingseinheiten haben die Erlanger den Senioren-Fußball bereits getestet, wollen nun auch in den Spielbetrieb einsteigen, weil man dort die Regeln am besten lernen könne und Spielpraxis doch etwas anderes sei, als nur im Trainingsbetrieb festzuhängen.

Trainieren will die Spieli einmal die Woche für eine Stunde. Eine Altersbeschränkung gibt es nach unten und oben nicht. "Walking Fußball hat in Mittelfranken ein großes Potenzial. Es ist ein gesunder Fußball für jedermann. Eine Chance für Wiedereinsteiger und Leute mit körperlichen Einschränkungen", so Holger Müller, der auch Frauen ansprechen möchte. Neben dem Sport sei natürlich auch der gesellschaftliche Aspekt wichtig. "Wir kicken nicht leistungsbezogen. Wir wollen lachen, uns bewegen und Fußball spielen. Der soziale Kontakt ist vor allem im Alter ein wichtiger Punkt. Niemand ist gerne alleine." Zwar sei Walking Fußball für einen ehemaligen Fußballer, wie Holger Müller einer ist, anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber man komme schnell rein. "Ball flach spielen, nicht halten, nicht grätschen, Abseits gibt es nicht und man spielt 6 gegen 6", zählt Holger Müller auf. "Man soll immer mit einem Bein fest am Boden sein. Es ist eine Art schnelles Gehen." Bei Interesse kann man sich gerne bei Holger Müller melden. Aufgrund des schönen Wetters will die Spieli bereits im März wieder loslegen.

Kontakt Holger Müller
Telefon: 017670021976
E-Mail: mueller.hr@freenet.de

Holger Müller, Symbolbild mit Arm in der Schlaufe, will Walking Fußball bei der SpVgg Erlangen etablieren. Interessierte sollen sich bei ihm melden.

anpfiff.info

Die Regeln des Walking Fußballs

Anzahl der Spieler*innen und Auswechslungen
Jede Mannschaft darf sechs Spieler*innen auf dem Feld haben. Sechs Wechselspieler*innen dürfen zudem eingesetzt werden. Ein- und Auswechslungen finden an der Mittellinie statt.

Spielfeld-, Tor- und Torraumgröße
Das Spielfeld ist 42 Meter lang und 21 Meter breit. Gespielt wird auf Mini-Tore, die drei Meter breit und einen Meter hoch sind. Der Torraum misst eine Fläche von fünf Metern Breite und einem Meter Länge. Alternativ kann um das Tor (ausgehend vom Tormittelpunkt auf der Torlinie) ein Halbkreis mit einem Radius von zweieinhalb Metern als Torraum ausgewiesen werden – ähnlich wie ein Wurfkreis beim Handball.

Spielzeit
In der Regel dauert ein Spiel viermal zehn oder zwölf Minuten mit fünfminütigen Pausen. Bei Turnieren beträgt die Spielzeit einmalig zwölf Minuten, kann variiert werden.

Schiedsrichter*innen
Bis regelkundige Schiedsrichter*innen zur Verfügung stehen, werden die Partien nach Absprache der beteiligten Mannschaften von aktiven Spieler*innen gepfiffen.

Weitere Regeln

Keiner der Spieler*innen darf sich im Torraum aufhalten (weder stehen noch durchlaufen). Bei Torvereitelung im Torraum durch die verteidigende Mannschaft erfolgt ein Strafstoß von der Mittellinie des Spielfeldes auf das leere Tor.

Tore, die innerhalb des Torraums erzielt werden, werden aberkannt und die verteidigende Mannschaft erhält einen Freistoß.

Bleibt der Ball unabsichtlich im Torraum liegen, erhält die verteidigende Mannschaft Ballbesitz und darf den Ball von der Torraumlinie spielen. Abstöße sind auch vor dieser Linie auszuführen.

Der Ball darf nicht über eine Höhe von einem Meter gespielt werden (Torlattenhöhe). Wird ein oder eine Spieler*in angeschossen und der Ball geht über die erlaubte Höhe, erfolgt ein Freistoß für die gegnerische Mannschaft von der Stelle des Vergehens.

Grätschen, Tacklings, Stoßen oder Schieben von Gegenspieler*innen sind untersagt und werden mit Freistoß geahndet.

Spieler*innen müssen während der Bewegung immer einen Fuß auf dem Boden haben. Verlassen beide Füße im Zuge der Bewegung den Boden des Spielfeldes, egal ob mit oder ohne Ball, ist der gegnerischen Mannschaft ein indirekter Freistoß an der Stelle des Vergehens auszusprechen.

Alle Freistöße sind indirekt. Der Abstand bei Freistößen sowie bei Eckbällen und beim Einkick beträgt drei Meter. Ist der Abstand zum Tor so gering, dass die verteidigende Mannschaft „auf der Torlinie“ stehen müsste, wird der Ort vom Referee verlegt.

Tore aus der eigenen Hälfte zählen nicht. Das Spiel geht mit Abstoß weiter.

Die Abseitsregel ist aufgehoben.

Senioren-Spielleiter Michael Friedrich freut das Interesse am AH-Fußball jeglicher Art.

anpfiff.info

Bayerische Meisterschaft

Der BFV veranstaltet am 13.07.24 bei der SpVgg Joshofen-Bergheim die erste Bayerische Meisterschaft im Walking Fußball. Bei offiziellen Turnieren des BFV gibt es die Altersregel, dass Ü55 gilt. Ansonsten können die Vereine grundsätzlich machen was sie möchten.

Anmeldungen bis 01.05.2024 über diesen Link: https://forms.office.com/e/X5fq0kxE9L