JFG Rödental-CL U19 mit neuem Coach: "Vor einem möglichen Rückzug bewahren!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.03.2024 um 16:00 Uhr
JFG Rödental-CL U19 mit neuem Coach: "Vor einem möglichen Rückzug bewahren!"
Turbulente Zeiten durchlebt die A-Jugend der JFG Rödental-CL in der aktuellen Serie. Neben der sportlichen Misere mit nur einem Punkt aus elf Spielen trat zudem Coach Shpend Brruti zurück. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen. Co-Trainer Erik Fertsch übernimmt das Zepter beim ältesten JFG-Jahrgang und stand zum Gespräch zur Verfügung.
Von Alexander Grober
Herr Fertsch, kürzlich unterrichtete uns Shpend Brruti, dass er das Amt als A-Jugend-Trainer niedergelegt hat. Wann war das genau der Fall und wie kam es dann dazu, dass Sie die JFG nun als Cheftrainer übernehmen?
Erik Fertsch: Ich habe ja schon in der Hinrunde als Co-Trainer fungiert. Nachdem es allerdings viele interne Probleme gab, die hauptsächlich mit der Einstellung und Leistungsbereitschaft der Spieler zu tun hatten, traten wir ursprünglich als gesamtes Trainerteam zurück. Das war vor dem letzten geplanten Hinrundenspiel, also Ende November. Die Vorstandschaft bat mich anschließend, noch die Hallenkreismeisterschaft zu betreuen. Und ab da kam ich dann ins Grübeln, ob ich noch einen Versuch wagen soll und die Mannschaft bis zum Sommer übernehme, was ich schlussendlich dann auch so vollzogen habe. Es ist allerdings zu betonen, dass ich diesen Schritt nicht aus Egoismus gegenüber dem ehemaligen Coach Shpend Brruti gegangen bin, sondern um dem Verein und die Spieler vor einem durchaus möglichen Rückzug der Mannschaft zu bewahren. 

Vom Mitspieler zum Trainer: JFG-Eigengewächs Erik Fertsch.
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Sie selbst sind der JFG Rödental entwachsen und waren für diese einige Tage am Ball. Wie leicht oder wie schwer ist nun der Einstieg in die Trainerrolle für Sie in der U19?
Erik Fertsch: Richtig, ich bin jetzt das sechste Jahr für die JFG als Spieler oder Trainer aktiv. Der Einstieg fiel mir relativ leicht, da ich schon vorher als Co-Trainer aktiv war. Mit einigen Spielern habe ich selbst noch letzte Saison zusammengespielt, kenne sie also bereits als Mitspieler. Auch brauchte ich keine Eingewöhnungszeit im Verein, da ich alle Verantwortlichen bereits seit Jahren kenne und genau weiß, was mich in diesem Verein erwartet. 

Konnten Sie bereits erste Erfahrungen im Trainerbereich sammeln?
Erik Fertsch: Ja, ich war bereits in der Saison 2021/2022 als Trainer der U15-2 bei der JFG aktiv. Hierbei handelte es sich jedoch eher um Breitensport und es ging darum, den Kindern den Spaß am Fußball zu vermitteln. Aber auch sonst konnte ich als Kapitän der A-Jugend vor zwei Jahren die eine oder andere Trainingseinheit leiten, wenn die Trainer einmal nicht da waren.  

Kommen wir auf das Sportliche zu sprechen. Inwieweit kennen Sie Ihre neue Mannschaft bereits?
Erik Fertsch: Wie erwähnt kenne ich viele noch als Mitspieler. Auch sonst kenne ich jeden Spieler schon deshalb, weil ich bereits in der Hinrunde als Co-Trainer aktiv war. Allerdings schaue ich jetzt mit einem anderen Auge auf die Mannschaft, da ich alleine für die Aufstellung und die Rollen innerhalb des Teams verantwortlich bin. 

Zur Winterpause stehen Sie mit einem Punkt aus elf Spielen auf dem letzten Tabellenplatz der U19-Bezirksoberliga. Wo möchten Sie im Training die Stellschrauben ziehen, damit die Jungs wieder erfolgreicher werden? 
Erik Fertsch: Ich lege viel Wert auf Spielformen, da ich der Meinung bin, dass man hier sowohl die Fitness als auch spielerische Komponenten trainieren kann. Außerdem lasse ich auch öfter mal in Zwei-gegen-Zwei-Turnieren spielen, um die Individualität, die dem Fußball abhanden kommt, wieder mehr zu fördern und jedem Spieler ausreichend Ballkontakte im Training zu geben. Klar ist aber auch, dass man so viel trainieren kann wie man möchte, ohne Spielpraxis ist das alles wertlos. Aus diesem Grund habe ich insgesamt fünf Testspiele, plus das Pokalspiel im Februar, vereinbart, um das Training auch in die Praxis umzusetzen. 

Nahm nach der ernüchtenden Vorrunde seinen Hut als Trainer bei der JFG: Shpend Brruti.
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Welche Ziele haben Sie mit Ihrem Team bis zur Sommerpause? 
Erik Fertsch: Ich werde keine sportlichen oder tabellarischen Ziele ausrufen. Wer die Tabelle lesen kann, sieht, dass wir relativ abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz stehen. Es geht in erster Linie darum, der Mannschaft weiterhin den Spaß am Fußball zu vermitteln und jeden einzelnen Spieler weiterzuentwickeln, sowohl fußballerisch als auch menschlich. Da es sich immer noch um eine Jugendmannschaft handelt, stehen diese Aspekte definitiv im Vordergrund. Jedoch bin ich der Meinung das man mit einem Sieg im Nachholspiel und einem weiteren Dreier zum Rückrundenstart einen Funken entfachen kann, um schnell wieder Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu finden. Und dann wird man sehen, wo unsere Reise hingeht.

Wie lange gilt die Vereinbarung als Coach? 
Erik Fertsch: Erst einmal nur bis zum Sommer. Über mehr mache ich mir derzeit auch keine Gedanken, da ich mich voll und ganz auf die kommende Rückrunde konzentriere.

Ihre Schlussworte 
Erik Fertsch: Anfangs erst einmal vielen Dank an anpfiff.info für die Möglichkeit, hier ein Interview zu geben. Außerdem möchte ich mich von ganzem Herzen bei meinem ehemaligen Trainer Shpend Brruti bedanken, der mich sowohl als Spieler und im vergangenen halben Jahr auch als Co-Trainer gefördert hat. Sein Rücktritt war nachvollziehbar, da die internen Probleme doch zu groß waren und hier ein Schlussstrich gezogen werden musste. Ich wünsche ihm und seiner Familie viel Glück und Gesundheit und hoffe das man ihn möglicherweise in Zukunft wieder als Trainer bei der JFG Rödental sieht. Zuletzt möchte ich an alle Mannschaften appellieren, die Jugend wieder mehr zu fördern. Zurzeit geht der Trend dahin, dass viele Spieler überstürzt in den Herrenbereich möchten, obwohl sie noch für eine Jugendmannschaft spielberechtigt sind. Diesen Wandel gilt es zu stoppen, da nur mit einer funktionierenden Jugendarbeit auch nachhaltiger Erfolg im Herrenfußball möglich ist!

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