anpfiff-Topspiel Eicha - Ahorn: Höhepunkt der heißen Wochen in Coburgs Süden - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.08.2010 um 18:00 Uhr
anpfiff-Topspiel Eicha - Ahorn: Höhepunkt der heißen Wochen in Coburgs Süden
Ein Spiel zweier Vereine, die in den letzten Tagen vermehrt im Fokus standen. Für die Sportvereinigung Eicha ist es das dritte Topspiel binnen acht Tagen, der Namenvetter aus Ahorn grüßt momentan von der Tabellenspitze. anpfiff beleuchtet das Kreisligaderby aus verschiedenen Perspektiven. Befragt wurden die beiden Trainer Achim Heisig (Ahorn) und Peter Motschmann (Eicha) sowie ein Neu-Ahorner, für den das Gemeindederby, vom dem anpfiff am Sonntag ab 15.00 Uhr ausführlich aus Eicha berichtet, gleich den zweiten Saisonhöhepunkt darstellt.
Von Andreas Schmitt
„Einmal Rodach, immer Rodach“, lautete die anpfiff-Überschrift zum Porträt der Woche im August 2009. Der 26-jährige Daniel Löffler war eine der Identifikationsfiguren beim FC aus der Badstadt. Inklusive der Jugendzeit kickte der Mittelfeldmann 19 Jahre lang in seinem Wohnort. Bis zu dieser Saison: Nach Querelen mit einem Vereinsfunktionär schloss er sich der Sportvereinigung aus Ahorn an. Und hatte gleich am ersten Spieltag sein persönliches Highlight. Der Gegner in seinem ersten Spiel für die neue Mannschaft war ausgerechnet seine alte – der FC Bad Rodach. Löffler: „Für mich kein Spiel wie jedes andere, schließlich bin ich mit den meisten Spielern immer noch gut befreundet.“ Und dann auch noch das: Die letzten drei Wochen vor dem Spiel plagten Löffler Schmerzen im Oberschenkel: „Ich habe mich von der Masseurin extra lange behandeln lassen, um gegen Bad Rodach dabei zu sein.“

Zwei Tore gegen die alte Liebe


Hat sein erstes Highlight schon hinter sich: Daniel Löffler.
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Und es hat sich gelohnt: Zwei Tore steuerte Löffler zum 8:3-Kantersieg der Ahorner bei. Das wichtige 2:0 in der 25. Minute erzielte er per Flachschuss, beim 4:0 in der 65. Minute nahm er die Kugel nach einer Ecke volley. Löffler: „Das Wort Genugtuung geht mir in bezug auf diese Treffer zu weit, aber es war schon etwas Besonderes. Ich habe mich mehr gefreut als bei manch anderem Treffer.“ Überhaupt läuft es für Löffler in Ahorn schon sehr gut. „Ich spiele im Mittelfeld zentraler, nicht wie in Rodach, wo ich immer links an der Linie agierte und quasi nur eine Richtung zur Entfaltung hatte. Und auch im Mannschaftsgefüge bin ich schon sehr gut integriert, es macht einfach Spaß.“ Kein Wunder – grüßt die Sportvereinigung doch von der Tabellenspitze. Und am Wochenende steht schon das nächste Highlight an. Löffler: „Während ich auf die Partie gegen Bad Rodach hinfieberte, sprachen meine Teamkollegen schon vom Gemeindederby in Eicha.“ Kein Wunder, bei nur drei Kilometern Entfernung zwischen den beiden Orten – ein wahres Derby. Die Vorfreude ist in Ahorn zu spüren! Schließlich grüßt die Elf von der Tabellenspitze. Doch Daniel Löffler bleibt trotz der erfreulichen Momentaufnahme nach einem Spieltag bescheiden: „Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz.“ 

Neuer Trainer mit variblem Konzept


Hält Eicha nicht für unschlagbar: Achim Heisig.
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Zufrieden, aber bescheiden wirkt auch der neue Ahorner Trainer, Achim Heisig. Einige Spiele lang hat er sich seine jetzige Mannschaft vor dieser Saison schon angesehen und die Spieler für gut befunden. „Sie sind begabt und in der Lage, taktisch dazu zu lernen und Anweisungen schnell umzusetzen.“ Der Nachfolger von Andreas Junker, welcher selbst in Ahorn wohnhaft ist, sieht sich vor allem als variabler Trainer, der nicht auf ein taktisches Konzept fixiert ist: „Je nach dem vorhandenen Spielermaterial und dem jeweiligen Gegner werden wir mal als zerstörende Defensivtruppe, mal als spielerische Elf auftreten.“ Welche Taktik am Sonntag zur Anwendung kommt, ließ er sich noch nicht entlocken. Nur so viel: Eine Übermannschaft sind die Trächer aus Eicha für ihn nicht. „In der Kreisliga kann jeder jeden schlagen, die Liga ist sehr ausgeglichen. Wenn wir ein Tor mehr als der Gegner schießen, holen wir die drei Punkte.“ Selbstbewusst ist der 46-Jährige, der schon einige Trainerstationen auf dem Buckel hat. In Niedersachsen kickte und trainierte er einst in der Landesliga. Und auch den SC 09 Effelter (Bezirksliga Thüringen) sowie die DJK Stappenbach und die SpVgg Dietersdorf coachte Heisig bereits. Mit dem Auftaktspiel seiner Mannen war Heisig verständlicherweise hochzufrieden. „Sie haben meine Struktur und Philosophie gut umgesetzt. Allerdings dürfen wir es uns gegen Eicha nicht erlauben, die Konzentration zwischenzeitlich herunterzufahren, wie vor den drei Gegentreffern geschehen. Das werde ich auch in unserer Taktikeinheit am Freitag ansprechen.“

Spitzenteam trotz Pokalaus

Denn die Gelb-Schwarzen aus dem kleinen Gemeindeteil Eicha gelten als Spitzenteam der Kreisliga. Trotz der Mehrbelastung durch den Pokal am Mittwoch inklusive Enttäuschung nach der 0:3-Niederlage beim SC Sylvia Ebersdorf gehen die Mannen von Peter Motschmann positiv ins Derby. Der Trainer freut sich „nach den vielen Auswärtsaufgaben im Pokal endlich wieder auf ein Heimspiel" und hofft „auf die richtige Reaktion“ seiner Mannschaft. Trotz der deutlichen Niederlage vom Mittwoch dürfe man nicht immer gleich alles schwarz sehen: „Wir sind von 80 Mannschaften, die am Pokalwettbewerb teilgenommen haben, ins Finale gekommen. Damit bin ich sehr zufrieden.“ Auch das 2:2 am ersten Spieltag in Marktzeuln, einer Mannschaft, die für ihn zu den Topfavoriten in der Kreisliga zählt, stuft er als ordentlich ein. „An einem perfekten Tag können wir den TSV schlagen, aber generell haben die ganz andere Möglichkeiten.“


Oft waren die Trächer am Mittwoch beim Pokalspiel bei Sylvia Ebersdorf einen Schritt zu spät - wie hier Christian Schwering (re.) gegen Gerardo Cannone. Ob sich das am Sonntag ab 15 Uhr im Gemeindederby gegen Ahorn ändert?
Foto: anpfiff.info

Abgänge erst einmal kompensieren

So hat die Sportvereinigung aus Eicha durchaus wichtige Leistungsträger verloren. Mit Vahit Atessacan, Sedat Celik (beide zum Ligakonkurrenten TSV Coburg-Scheuerfeld), Martin Wagner und Kolja Wunsch (beide SV Weidach) haben den Verein vier Stammkräfte verlassen. Und diese konnten nicht wie bei manch anderem Club mit Spielern ersetzt werden, die Geld kosten. „Unsere Neuzugänge kamen entweder aus der eigenen Jugend (Bastian Pöche, Emanuel Kiutra) oder sind über Bekanntschafts- oder Verwandtschaftsbeziehungen (Manuel Frembs, Andreas Spiegel) nach Eicha gewechselt. Die beiden Akteure mit den größten Namen, Mehmet Ciray und Markus Wöhner (beide vom TSV Coburg-Scheuerfeld), sind im Verein als Jugendtrainer tätig und verstärken den Kader, wenn sie gebraucht werden.“

Im Derby anders auftreten


Hofft auf eine Reaktion seiner Elf: Peter Motschmann
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Doch obwohl Motschmann nicht alles schlecht reden möchte, war natürlich auch für ihn ersichtlich, dass die Trächer-Elf am Mittwoch nie zu ihrem Spiel fand und viel zu ängstlich auftrat. „Wir haben unsere Zuschauer enttäuscht und müssen daraus lernen. Nach unserer guten Saison 2009/10 gelten wir nun einmal meistens als Favorit. Das ist uns klar, auch wenn es meiner Meinung nach Mannschaften in der Kreisliga gibt, die von der Kapazität her eher in der Lage sind, die Favoritenrolle anzunehmen.“ So wird es auch am Sonntag keine leichte Aufgabe für Eicha werden. Motschmann: „Wir haben vergangene Saison gegen Ahorn zweimal Unentschieden gespielt. Der Sieg zum Auftakt hat unserem Nachbarn zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Wir müssen also anders auftreten als am Mittwoch, eine Reaktion zeigen. Besonderes Augenmerk müssen wir auf den Dreifachtorschützen Lukas Rampel und Mittelfeldmotor Daniel Löffler legen.“

Ob den Trächern eine Reaktion auf das Pokal-Aus gelingt oder die Ahorner ihren Gemeinderivalen ärgern können, erfahren Sie wie immer zuerst auf www.anpfiff.info!

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