Mit neuen Ideen in die Zukunft: Das "alte Ehepaar" in Wendelstein bleibt sich treu - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.02.2024 um 09:30 Uhr
Mit neuen Ideen in die Zukunft: Das "alte Ehepaar" in Wendelstein bleibt sich treu
Die Zeiten ändern sich, aber manches bleibt eben doch - so wie Andreas Speer, der in Wendelstein seit über neun Jahren ohne Unterbrechung sein Traineramt ausführt und nach reiflicher Überlegung auch über das aktuelle Spieljahr hinaus bleiben wird. Die Ehe zwischen den 59-Jährigen und dem Bezirksligisten geht nicht nur weiter, sie soll auch gewissermaßen aufgefrischt werden. 
Von Marco Galuska
Andreas Speer wird in der kommenden Saison ein Jahrzehnt vollmachen als Wendelsteiner Trainer.
fussballn.de / Strauch
Schon etwas mehr als neun Jahre ist es nun her, als Andreas Speer nach einem für seine Verhältnisse kurzen Engagement bei der DJK Ammerthal in Wendelstein anheuerte. Aus dem TSV und der FG ist seit 2017 der FC entstanden, der immer wieder Talente aus der erfolgreichen JFG hinzubekommt. Vor allem sind die Herren seit 2019 in der Bezirksliga angelangt und gehören seitdem ausnahmslos zur Spitzengruppe. Am 19. Mai feiert Speer, der bei mancher Gelegenheit noch immer seine Fähigkeiten als Ausnahmekeeper früherer Jahre unter Beweis stellt, seinen 60. Geburtstag. Einen Tag vorher endet regulär das Spieljahr in der Bezirksliga. Eine Abschiedsvorstellung wird es aber an jenem Wochenende im Mai für den Coach, der seine achtjährige Amtszeit beim SC Eltersdorf (2002-2010) in Wendelstein bereits übertroffen hat, nicht geben.

Ein zäher und erfolgreicher Weg, der noch nicht zu Ende ist

"Es gibt ja schon einige Spieler, die seit neun Jahren dabei sind und nie einen anderen Trainer bei den Herren hatten. Da sind wir dann schon wie so ein altes Ehepaar", sagt Speer lachend und hat dennoch genau überlegt, ob diese Ehe auch über den Sommer hinaus gehen sollte: "Grundsätzlich macht mir die Arbeit mit der doch recht jungen Truppe sehr viel Spaß. Mir ist aber vor allem wichtig, dass sich dabei nichts einschleift und wir an dem, was wir uns auf einem zähen Weg zu einem Bezirksligisten mit Ambitionen geschaffen haben, weiterarbeiten."

Der FC Wendelstein um Kapitän Felix Hammel möchte den zweiten Tabellenplatz des SV Lauterhofen noch einmal angreifen.
B. Fromm

Bei einem Kaffee mit Kapitän Felix Hammel, dem nicht entgangen war, dass im Winter auch ein Landesligist bei Speer angeklopft hatte, zeigte sich dann schnell, was der Wendelsteiner Weg in die Zukunft sein sollte. "Es geht darum, weiter Strukturen zu schaffen und im Verein Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Und dazu wollte ich die Mannschaft mit ins Boot holen", erklärt Speer und ist begeistert von der Resonanz, die es auf diesen Grundgedanken, der wesentlich für sein weiteres Engagement war, gab: "Man kann sagen, dass ich da offene Türen eingerannt habe. Da kamen sehr viele Ideen aus der Mannschaft heraus, das war beeindruckend! Es hat sich ein kleines Gremium gebildet, über ein Organigramm werden Aufgaben verteilt. Unterm Strich geht es um den Zusammenhalt und darum, dass wir uns im Verein breiter aufstellen."

Ziel nicht aus den Augen verlieren

Mit der strukturellen Neuordnung ist der Rahmen vorgezeichnet für die Zukunft. Die Gegenwart in Wendelstein zeigt eine bisher gute Vorbereitung, in der die Speer-Elf schon "gut im Saft steht", wie auch der 3:1-Erfolg beim Landesligisten in Unterreichenbach ("Ein sehr guter Auftritt!") vergangene Woche zeigte. Der Sandplatz bietet bei jedem Wetter gute Trainingsbedingungen, darüber hinaus mangelt es nicht an Abwechslung vom Kraftzirkel, Spinning bis zur Yoga-Einheit, abgerundet von Massagen an einem Trainingstag am Wochenende. Am morgigen Sonntag folgt um 13 Uhr ein Test auf dem Kunstrasenplatz in Lauf gegen den SV Schwaig (Bezirksliga Nord), am Mittwochabend (19 Uhr) geht es beim TSC Neuendettelsau (Kreisliga Frankenhöhe) gegen einen weiteren Tabellenführer, ehe am Samstag (18 Uhr, Kunstrasenplatz ASV Fürth) noch ein Duell mit dem Landesligisten SG Quelle Fürth ausgemacht ist.

Andreas Speer gibt weiter die Richtung vor in Wendelstein, hat aber seine Mannschaft dazu noch mehr ins Boot geholt.
fussballn.de / Strauch

"Wir wollen unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren", betont Speer, dem die Wichtigkeit bewusst ist, dass man als Tabellenvierter nicht schon jetzt um die Goldene Ananas in der Liga spielt, sondern noch eine realistische Chance auf den Relegationsplatz hat und zudem am 1. Mai wieder im Pokalfinale gegen den BSC Woffenbach einen Titel gewinnen will.

Enes Saleem spielte mit Türkspor Nürnberg schon in der Landesliga, ab sofort ist er für den FC Wendelstein am Ball.
fussballn.de

Kleine Veränderungen gab es über die Winterpause im Kader: Tobias Philipp hat es beruflich nach München verschlagen, Tobias Thalmann ist zum TV 21 Büchenbach gewechselt, um mehr Einsatzzeiten zu erhalten. Dafür gibt es auch zwei Neuzugänge: Vincent Vetter, der vom Ammersee kommt und schon seit Oktober mittrainiert hatte, wechselte nun auch offiziell zum FC und konnte schon mit drei Treffern in der Vorbereitung seine Stürmer-Qualitäten andeuten. Von Türkspor Nürnberg zog es schließlich Enes Saleem nach Wendelstein, wo er bereits seinen Sohn in der G-Jugend der JFG Wendelstein trainiert. Der FC Wendelstein scheint gerüstet für die Zukunft.

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Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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