Reitscher Frauen zur Winterpause: Wie sagt man oft: "Die Hoffnung stirbt zuletzt!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.02.2024 um 12:00 Uhr
Reitscher Frauen zur Winterpause: Wie sagt man oft: "Die Hoffnung stirbt zuletzt!"
Nach dem nicht mehr erhofften Klassenerhalt vergangene Saison war der Start der Reitscher Frauen in die neue Landesliga-Saison mit zwei Siegen vielversprechend (2:1 bei Greuther Fürth II und 4:1-Sieg zu Hause gegen Weißenstadt). Dann folgten sechs Niederlagen und vor der Winterpause konnte man daheim gegen Würzburger Kickers 2 zumindest einen Punkt ergattern. anpfiff.info hat Coach Steffen Motschmann befragt!
Von Dieter Koch
„Der Klassenerhalt letzte Saison war schon etwas Außergewöhnliches, was nicht so in dieser Form oft vorkommt. Aber wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt", so der ehrgeizige 45-jährige Trainer der Frauen des SV Reitsch Steffen Motschmann!

Herr Motschmann, wie waren Sie mit der Vorbereitung auf die Saison 2023/2024 zufrieden?
Steffen Motschmann: Die Vorbereitung war echt gut und die zwei Siege zum Start kamen nicht von ungefähr. Denn die Mannschaft kann es, wenn sie Woche für Woche über ihre Grenzen hinausgeht, was sie leider aus verschiedenen Gründen oft vermissen ließ.

Der Reitscher Trainer Steffen Motschmann ist bekanntlich ein Kämpfertyp, der nicht aufgibt und die Hoffnung bis zum Schluss aufrechterhält.
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Wie fällt Ihre persönliche Bilanz zur bisher absolvierten Saison aus?

Steffen Motschmann: Wir haben die Saison mit den zwei Siegen ja sehr gut angefangen, haben dabei das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dann kam der Club, gegen den wir 73 Minuten ein 0:0 gehalten und sehr gut gegen den Ball gearbeitet haben und dann trotzdem mit 0:2 am Ende mit leeren Händen dastanden, obwohl die Niederlage letztendlich kein Beinbruch ist. Ein Spiel möchte ich noch erwähnen, das in Schweinfurt. Da haben wir den Gegner in der ersten Halbzeit regelrecht beherrscht. Es war unser bestes Saisonspiel, weil wir sehr gut von hinten heraus kombiniert haben, viele Lösungen fanden, intelligente Bälle in die Tiefe gespielt und über außen prima kombiniert haben. Es war Mega diese erste Halbzeit, auch wenn es 0:0 nach 45 Minuten stand .  Aber ein Spiel dauert 90 + Minuten und die zweite Halbzeit war genau das Gegenteil. Es war die schlechteste der Saison, denn wir verfielen - was man eigentlich nicht begreifen kann - wieder in alte Muster, nervös, ängstlich und so weiter. Und das hat uns die restliche Vorrunde begleitet. Was zusätzlich auch ein Faktor war, dass es nicht so gelaufen ist, dass wir Woche für Woche Minimum drei Spielerinnen ersetzen mussten.

Welche Gründe aus Ihrer Sicht waren für die Niederlagen ausschlaggebend?
Steffen Motschmann: Nach den beiden Auftaktsiegen wurde wir von einer Verletzungswelle überrollt. Hinzu kamen noch Ausfälle, welche sich durch Studium und Beruf erklären lassen. So sind drei unserer vier Stamm-Stürmerinnen bis zur Winterpause ausgefallen. Gerade sie wären eigentlich die Torgaranten gewesen. Bedingt durch diese Situation, war natürlich auch die Trainingsbeteiligung nicht zufriedenstellend. Wenn dann auch das Glück fehlt, kommt ja bekanntlich noch Pech dazu. Dass das natürlich eine Mannschaft erheblich verunsichert, liegt auf der Hand.

Was müsste verbessert werden?
Steffen Motschmann: Ganz klar, bei vielen die Einstellung zu Training und Spiel.

Seit Jahren ist beim SV Reitsch Frauen Verlass auf die Torjägerin Linda Querfurth (vo), die leider bei drei Spielen vor der Winterpause verletzungsbedingt ausfiel.
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Wie sieht die Vorbereitung auf die Rückrunde aus?
Steffen Motschmann: Seit Anfang des Jahres haben die Mädels in Eigenverantwortung ein bis zwei Läufe in der Woche zu absolvieren. Freitags machen wir Hallentraining mit Kraftzirkel. Trainingsauftakt ist am 16. Februar. Es sind drei Vorbereitungsspiele geplant. Zudem hoffen wir natürlich, dass zur Rückrunde die meisten Stammkräfte wieder zur Verfügung stehen und wir uns die gute Moral und das vorhandene Potenzial, welches in der Mannschaft steckt, in der Rückrunde zunutzemachen können.

Worauf liegen ihre Schwerpunkte in der Vorbereitung?
Steffen Motschmann: Die Ausdauer wird ganz wichtig sein, denn bekanntlich nach 60, 70 Minuten wenn sie nachlässt, häufen sich die Fehler in der Konzentration, im Abspiel und in den Abschlüssen. Denn, wie heißt es so schön: Zum Schluss hin werden viele Spiele gewonnen.

Spielszene aus dem Match SV Reitsch gegen den Schwabthaler SV mit der Heimakteurin Lena Schlund (li.) und Svenja Meißner (re.) vom SSV.
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Bei vier direkten Absteigern wird es natürlich sehr schwer, die Klasse zu halten. Es sind aber such nur vier Punkte Rückstand auf den 8. Platz, der die Klasse halten würde. Was stimmt Sie zuversichtlich, es wieder wie vor einem Jahr zu schaffen?

Steffen Motschmann: Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir das in der Rückrunde auf dem Platz bringen, können wir es schaffen. Wichtig wäre, dass alle wieder an Bord sind. Und wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss immer 1000 Prozent gebe und niemals aufgebe. Schon im ersten Rückrundenspiel am 17. März könnten wir in Nürnberg-Fürth mit einem Dreier am Gegner in der Tabelle vorbeiziehen.

Gibt es Neuzu- oder Abgänge jetzt während der Winterpause?
Steffen Motschmann: Zur Rückrunde keine. Die Bemühungen für Neuverpflichtungen zur nächsten Saison laufen aber bereits auf Hochtouren.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Steffen Motschmann und wünscht ihm und seinen Mädels für die Rückrunde alles Gute!

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