U19 der SpVgg Erlangen: Christoph Sauer: "Wollen nachhaltig arbeiten" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.02.2024 um 06:00 Uhr
U19 der SpVgg Erlangen: Christoph Sauer: "Wollen nachhaltig arbeiten"
Die SpVgg Erlangen stieg mit der A-Jugend aus der Bezirksoberliga ab und musste vor der Saison einen kurzfristigen Trainerwechsel vollziehen. Zudem verpasste der Verein aus dem Erlanger Osten die Aufstiegsrunde im Frühjahr. Der neue Trainer, Christoph Sauer, unterstreicht dennoch die positive Entwicklung und erklärt die Ziele der Jugendarbeit.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Sauer, wie sind Sie bei der SpVgg Erlangen gelandet und welche Aufgaben füllen Sie bei Ihrem Verein aus?
Christoph Sauer: Im vergangenen Jahr war ich noch als Übungsleiter im 1. FC Nino Projekt des 1. FC Nürnberg aktiv. Anschließend hatte ich den Wunsch, wieder als Cheftrainer einer A- oder B-Jugend in meinem Wohnort Erlangen tätig zu sein. In diesem Zusammenhang kam die Spieli ins Spiel. Bereits in den ersten Gesprächen mit dem Abteilungs- und Jugendleiter wurde deutlich, dass im Verein unglaublich viele Möglichkeiten und Perspektiven schlummern und wir eine sehr ähnliche Vorstellung von einer Ausbildungsphilosophie haben. Da dachte ich mir, der Verein ist genau der richtige für mich.
Neben meiner Tätigkeit als A-Jugendtrainer habe ich gemeinsam mit Fabi Schobert die Leitung der Jugendabteilung im Großfeld übernommen. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der sportlichen Entwicklung junger Talente sowie der Förderung und Weiterentwicklung unserer Trainer.

Sie trainieren die U19 der SpVgg Erlangen. Dafür war ursprünglich vor der Saison Michael Scholz angedacht. Warum kam es nicht so?

Christoph Sauer: Im Juni letzten Jahres habe ich mein Interesse bekundet, bei der Spieli die A- oder B-Jugend zu trainieren. Zu dem Zeitpunkt waren aber natürlich schon alle Trainerpositionen besetzt. Nach den ersten Gesprächen wurde mir dann der Posten als Cheftrainer der C-Jugend freigeräumt. 
Als Michael überraschend schnell aufgegeben hat, habe ich mich sofort bereit erklärt, die A-Jugend zu übernehmen. Obwohl die Aufgabe von außen betrachtet als herausfordernd erschien, wollte ich mich unbedingt dieser Herausforderung stellen. Das habe ich getan, und ich freue mich jedes Mal darauf, meine Jungs wieder auf dem Platz zu sehen.

Der letztjährige Abstieg mit der U19 aus der Bezirksoberliga zog auch mehrere Vereinswechsel von Jugendspielern zu anderen Vereinen mit sich. Hat das die SpVgg Erlangen, die bei den Herren mittlerweile sehr viel auf die Jugend setzt, stark zurückgeworfen?
Christoph Sauer: Das alles geschah vor meiner Zeit, daher kann ich nur aus Erzählungen berichten. Ich glaube, der Abstieg war nicht die Hauptursache für die vielen Spielerabgänge. Vielmehr war das Problem, dass es für viele Spieler lange Zeit unsicher war, ob oder wie es mit der A-Jugend weitergeht. Zu dieser Zeit fehlte auch ein Trainer und somit eine klare Perspektive. Leider haben sich daraufhin viele Spieler kurzentschlossen entschieden, den Verein zu wechseln. Um diesen Jahrgang ist es schade, auch wenn es uns jetzt nicht merkbar zurückgeworfen hat. Trotzdem müssen wir aus dem Fehler lernen und uns auf die starken Jahrgänge konzentrieren.

Jugendarbeit bei der SpVgg Erlangen. Ein nachhaltiges Konzept für die Förderung des eigenen Nachwuchses ohne das zwanghafte Abwerben von Spielern anderer Vereine steht für die Zukunft.
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In der laufenden Runde spielt die SpVgg Erlangen mit der A-Jugend in der Kreisliga, hat aber die Aufstiegsrunde im Frühjahr verpasst. Ist das schade, weil es nun im Frühjahr nur noch um die goldene Ananas geht, oder war einfach nicht mehr drin?

Christoph Sauer: Ich habe das Team gerade mal zwei Wochen vor Saisonbeginn übernommen. Spontan haben wir ein Testspiel gegen Bruck II organisiert und sind direkt zum ersten Saisonspiel gegen Eltersdorf angetreten. Die Spieler kannten sich kaum, und es war eine Herausforderung, sich ad hoc die Namen von 28 Spielern zu merken. Trotz dieser Umstände, wenn man sich die Ergebnisse anschaut, konnten wir mit dem aktuellen Tabellenplatz zufrieden sein. Besonders am Ende der Saison war eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar.
Obwohl einige meiner Spieler wahrscheinlich anderer Meinung wären, bin ich persönlich ein Fan dieses Modus. Er erlaubt uns, uns mit ähnlich starken Teams zu messen. Letztendlich geht es darum zu spielen, Spaß zu haben und die Entwicklung der Jungs zu fördern, nicht nur um die goldene Ananas!

Ist die Bezirksoberliga in der A-Jugend bald wieder erstrebenswert, oder können Sie auch in der Kreisliga Spieler für die Herrenteams ausreichend ausbilden und vor allem im Verein halten, damit sie nicht zu konkurrierenden Jugendmannschaften wechseln?
Christoph Sauer: Man darf nicht vergessen, dass die Spieli sportliche Ambitionen hegt, jedoch gleichzeitig ein Breitensportverein ist. Ein gezieltes und zwanghaftes Abwerben von Jugendspielern aus umliegenden Vereinen, um so schnell wie möglich in die Bezirksoberliga zurückzukehren, ist für uns nicht erstrebenswert. Wenn der Fokus geduldig auf die wesentlichen Aspekte der Jugendarbeit gelegt wird, werden wir schon bald wieder oben anklopfen. 
Unsere erste Mannschaft ist noch sehr jung und breit aufgestellt, sodass wir derzeit nicht unter Zeitdruck stehen. Darüber hinaus glauben wir fest daran, dass in unseren jüngeren Jahrgängen bereits einige vielversprechende Talente schlummern, die in den kommenden Jahren den Verein mit ihrem Potenzial bereichern werden.

Die Jugendarbeit der Spielvereinigung im Erlanger Osten. Wie würden Sie diese beschreiben? Worauf legt der Verein wert und was kann die Spieli bieten?
Christoph Sauer: Meine Hauptaufgabe in der Jugendleitung ist die sportliche Entwicklung junger Talente sowie die Förderung und Weiterentwicklung unserer Trainer. Diese neue Position macht meiner Meinung nach deutlich, dass wir unsere Jugendarbeit mittel- bis langfristig optimieren möchten. In der jüngsten Vergangenheit wurden einige Fehler gemacht, die sich teilweise fatal auf bestimmte Jahrgänge ausgewirkt haben. Zusammen mit meinem Partner Fabian Schobert haben wir die neue Ausbildungsstrategie der Spieli erarbeitet. Der Fokus basiert auf drei Säulen: optimale individuelle Leistungsentwicklung, Chancengleichheit und Wertebildung sowie der Erhalt der psychischen und physischen Gesundheit als höchste Priorität. Dabei wird deutlich, dass nicht nur die sportliche, sondern auch die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt steht, und wir sie nachhaltig für den Fußball begeistern wollen.

Vielen Dank für das Interview!

Als Jugendleiter und A-Jugendtrainer freut sich Christoph Sauer über seine Aufgabe bei der Spieli. Ein Verein, der auf die eigene Jugend setzt.
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Hintergründe & Fakten



Bilanz SpVgg Erlangen U19

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
7. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
5. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
1. 
Kreisliga B Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
6. 
Bezirksoberliga Mittelfranken Nord
 
2022/23
3. 
Bezirksoberliga Mittelfranken Qualirunde
 
2021/22
1. 
Bezirksoberliga Mittelfranken Nord
 
2021/22
6. 
Landesliga Bayern Quali Nordwest
 
2020/21
5. 
Bezirksoberliga Mittelfranken Nord
 
2019/20
3. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
2019/20
6. 
Kreisliga A Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
5. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
5. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2016/17
8. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
8. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2014/15
6. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
2. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2012/13
2. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2011/12
7. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
7. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 

Trainer SpVgg Erlangen U19

2024/25
ab 08/2023
2023/24
bis 08/2023
2023/24
2022/23
ab 04/2022
2021/22
von 01/2022 bis 04/2022
2021/22
bis 12/2021
2021/22
2020/21
2019/20
2018/19
2017/18
2016/17
2013/14
2012/13

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