Heilgersdorf - Ebern: Das Handschlag-Derby - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.08.2010 um 00:00 Uhr
Heilgersdorf - Ebern: Das Handschlag-Derby
Das Topspiel der Bezirksliga, von dem anpfiff ausführlich in Wort und Bild berichten wird, findet am kommenden Samstag um 17 Uhr zwischen den Flüssen Rodach und Baunach beim SV Heilgersdorf statt. Zu Gast ist Nachbarrivale TV Ebern und – da sind sich beide Trainer einig – das wird eine Partie der ganz besonderen Art.
Von Bernd Riemke
„Es ist eines der ganz wenigen Derbies, die wir in diesem Jahr haben“, misst SVH-Trainer Udo Scharpf der Begegnung mit den Turnern von vornherein eine besondere Bedeutung zu. Erst Recht, da es sich um ein Aufeinandertreffen in der Bezirksliga handelt. Ein Terrain, dass der SV Heilgersdorf zuletzt vor genau zehn Jahren betreten hatte. Prompt begann die neue Serie für den Aufsteiger mit einer einwöchigen Verspätung. Der sich ereignende Todesfall im näheren Umfeld des Vereines erforderte die Verlegung des ersten Spieles. Als Ausrede für die Niederlage in Oberhaid möchte Scharpf den Trauerfall jedoch nicht gelten lassen. „Gerade auswärts in Oberhaid ist es schwer zu spielen. Wir haben eigentlich eine ganz ordentliche Leistung gezeigt, für die Bezirksliga reicht das aber noch nicht aus“, hat der 41-Jährige die Schwächen seiner Elf schon im Premierenspiel der Saison ausgemacht. Noch hapert es an der Umstellung auf das deutlich schnellere Spiel in der Bezirksliga. „Wir hatten im Mittelfeld, wo man deutlich weniger Zeit hat, den Ball anzunehmen und abzuspielen, zu viele Ballverluste, die prompt gnadenlos bestraft wurden“, ließ Heilgersdorf die nötige Aggressivität noch vermissen. Ein Faktum, das sich schon im Derby gegen den TV Ebern zum positiven umkehren soll. „Wir freuen uns auf diese Begegnung und sind alle hoch motiviert“, sieht Udo Scharpf sich und seine Aufsteiger gegen eines der Teams aus dem erweiterten Favoritenkreis auf die Meisterschaft jedoch in der krassen Außenseiterrolle. Personell kann der Aufstiegs-Trainer aus dem Vollen schöpfen und möchte dem Gegner vor allem mit einer konzentrierten Defensivleistung beikommen, wobei es gilt, die eigenen Fehler zu minimieren. „Mit gutem Konterspiel wollen wir Ebern dann in Verlegenheit bringen“, ist die Marschroute vorgezeichnet für ein Spiel, in dem die Hausherren nicht mehr nur dabei sein wollen in der Bezirksliga, sondern im zweiten Anlauf auch punkten.


So wie Maximilian Zapf (re.) seinen Burgebracher Widersacher im Aufstiegsspiel vor wenigen Wochen ins Leere laufen ließ, möchte der SVH auch im Derby am kommenden Samstag den Weg auf die Siegerstraße finden.
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Jeder kennt jeden

Mit einem Punkt wäre auch Gäste-Trainer Joachim Kraft zufrieden. „Ich sehe uns nicht als haushohen Favoriten. Mir müssen 100% geben, um dort bestehen zu können“, liegt seine Mannschaft mit vier Punkten aus zwei Spielen zwar durchaus im Soll, das Gelbe vom Ei, sei es im spielerischen Bereich jedoch noch nicht gewesen. „Vor allem gegen Lichtenfels im ersten Spiel waren wir noch nervös und vorsichtig und haben nach vorne zu wenig getan“, analysiert Kraft das Auftaktmatch. In Memmelsdorf habe vieles schon besser geklappt, doch sei man vor allem im Spiel nach vorne noch verbesserungswürdig. Gerade auf jene Offensive gilt es jedoch beim kommenden Gegner gesondertes Augenmerk zu legen. „Das Spiel des SVH steht und fällt mit den Schramm-Brüdern“, hat Kraft jedoch eine weitere Personalie beim Derby-Nachbarn ausgemacht. Mit dem 20-jährigen Christoph Rödel vom SV Schottenstein konnte der Aufsteiger einen Spieler verpflichten, den Ebern selbst gern in seinen Reihen gesehen hätte. „Das sind Leute, die ein Spiel entscheiden können“, so Eberns Trainer weiter, der sich zwar zum einen glücklich schätzt, wieder ein direktes Nachbarschaftsduell in der Bezirksliga austragen zu dürfen, sich aber auf der anderen Seite gewünscht hätte, zuerst zu Hause antreten zu dürfen. „Jeder Spieler kennt jeden aus dem anderen Team und außerdem sind wir auch zu Kreisliga-Zeiten schon aufeinandergetroffen“, versucht sich Kraft erst gar nicht in Geheimniskrämerei. Das eigene Lazarett lichtet sich bei den Turnern zudem wieder und mit Alexander Genschel sowie Jens Köhler kann der Trainer auch wieder auf zwei Urlauber zurückgreifen. Es ist alles angerichtet für ein abwechslungsreiches Aufeinandertreffen, doch Kraft erwartet nicht unbedingt einen offenen Schlagabtausch. „Wir wollen hinten stabil stehen, denn nach vorne sind wir individuell so stark, dass immer ein Tor für uns fallen kann. Wer den längeren Atem hat, wird das Spiel für sich entscheiden“, sagt Joachim Kraft eine Geduldsprobe voraus, an deren Ende sich sein Team mit einem Dreier zumindest vorläufig in der Spitzengruppe der Bezirksliga festsetzen kann.

anpfiff wird am Samstag nicht nur zum Topspiel in der Bezirksliga zu Gast in Heilgersdorf sein. Wir berichten auch vom "Vorspiel", dem Duell der zweiten Mannschaften in der Kreisklasse 3 exklusiv und ausführlich als "Topspiel der Woche".

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