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Artikel veröffentlicht am 24.01.2024 um 07:00 Uhr

Dominik Haußner im Interview: "Ich spüre ein großes Vertrauen in meine Person"

INTERVIEW Der 1. SC Feucht musste vor und während der aktuellen Spielzeit einen großen Umbruch meistern, der zur Winterpause in der Roten Laterne der Bayernliga Nord mündete. Die Wintervorbereitung will man in der Zeidlergemeinde nutzen, um an diversen Punkten zu arbeiten und wähnt sich mit einigen Transfers für das Ziel Klassenerhalt gut aufgestellt, wie Trainer Dominik Haußner im fussballn.de-Interview der Woche verrät.

Von Fabian Strauch

Dominik Haußner will mit einem guten Start 2024 seinen SC Feucht doch noch zum Klassenerhalt führen.

fussballn.de / Strauch

Hallo Dominik, wie hast du die Winterpause nach einer sicherlich kräftezehrenden Hinrunde verbracht?

Dominik Haußner (45): Erst einmal mit Urlaub und über Weihnachten und Silvester mit der Familie.

Die spielfreie Zeit bietet stets Zeit zurückzublicken. Wie würdest du dein erstes Halbjahr beim 1. SC Feucht beschreiben?

Haußner: Es war natürlich ein sehr zeitintensives Halbjahr. Bereits die Kaderzusammenstellung im April/Mai war von einem gewissen Zeitdruck geprägt. Einige kurzfristige Abgänge konnten wir dann selbst bis Ende August nicht adäquat ersetzen. Mit den ersten beiden Unentschieden konnte man sehen, dass wir durchaus mithalten können. Im Anschluss gerieten wir mit den Niederlagen in Hof und zu Hause gegen Abtswind sowie anstrengenden Englischen Wochen, die eingespielte Mannschaften für sich nutzten, schon in eine gewissen Negativschleife. Den Sieg gegen Gebenbach konnten wir im September leider nicht für eine positive Serie im Herbst nutzen.

Ist Feucht die für dich bislang herausforderndste Aufgabe als Trainer, wenn man die Voraussetzungen mit dem riesigen Umbruch bedenkt oder gibt es Vergleiche zu anderen Stationen?

Haußner: Beim ASV Neumarkt war die Anfangszeit auch von einem gewissen Umbruch geprägt. Die aktuelle Situation beim SC Feucht bietet auch gewisse Chancen der Neustrukturierung. Wir haben eine entwicklungsfähige, junge Mannschaft und Leute im Hintergrund, die mit guten Ideen versuchen, den Verein zukunftsfähig umzustrukturieren.

Kam die vorzeitige Pause aufgrund der witterungsbedingten Absagen angesichts des jüngsten 3:2-Auswärtserfolges bei Fortuna Regensburg zur falschen Zeit für euch oder steckt die Niederlagenserie von zuvor sechs Pleiten in Folge doch noch in den Knochen?

Haußner: Ich denke, für unsere junge Mannschaft, aber auch für die ganze Liga, kommt jedes Jahr die Pause zu spät.

Wie hast du es geschafft, die Truppe trotz der Vielzahl an Nackenschlägen Woche für Woche neu zu motivieren?

Haußner: Mit Daniel Wolf und Max Forstmeier habe ich zwei top Co-Trainer, die auch nah an der Mannschaft dran sind. Gemeinsam ist es uns auch in der schweren Phase im Herbst gelungen, die Moral aufrechtzuhalten und auf Augenhöhe mit den Gegnern zu agieren. Ich kann mich eigentlich an kein Spiel erinnern, in dem sich die Mannschaft bei einer Niederlage ergeben hätte. Das spricht auch für den Charakter der Spieler!

Die Zusammenarbeit mit seinen beiden Co-Trainern Daniel Wolf und Max Forstmeier (v. l.) weiß Dominik Haußner zu schätzen.

fussballn.de / Gitzing

Welche Kaderveränderungen haben sich über den Jahreswechsel ergeben?

Haußner: In puncto Abgänge haben wir Damyan Opcin zum SV Seligenporten, Jannis Hampl nach Diepersdorf, Kyle Devost zurück in die USA, Gonzalo Lopez aufgrund Studienplatzwechsel, Benedikt Kleinschroth mit unbekanntem Ziel, Marko Korene zum ATSV Erlangen und Tarik Sormaz nach Kornburg zu verzeichnen. Als Neuzugänge konnten wir Daniel und Lucas Melchner von der DJK Ammerthal, Sebastian Lindner vom Baiersdorfer SV sowie Jan Alder vom FSV Stadeln gewinnen.

Ist der Abgang von Tarik Sormaz zum TSV Kornburg besonders schmerzhaft, weil er neben seinen sportlichen Qualitäten als Kapitän auch zu den Führungsspielern gehörte?

Haußner: Wir denken, dass es für beide Seiten eine gute Lösung ist.

Deine Mannschaft stellt die schlechteste Abwehr der Bayernliga Nord. Welche Rolle kann Neuzugang Sebastian Lindner mit seiner Erfahrung als Defensivspezialist spielen?

Haußner: Wir haben uns mit den Neuzugängen auf den jeweiligen Positionen verstärkt. Sebastian Lindner wird uns natürlich in der Defensive eine höhere Stabilität bringen. Er bringt Führungsqualität mit und wird uns sportlich wie auch menschlich guttun.

Sebastian Lindner (in rot) soll mit seiner Erfahrung entscheidend zur Stabilisierung der Feuchter Defensive beitragen.

Uwe Kellner

Das erste Nachholspiel bei der SpVgg Bayern Hof steht bereits in weniger als vier Wochen auf dem Plan. Welche Schwerpunkte geht ihr in der Vorbereitung an?

Haußner: Wir müssen natürlich defensiv stabiler werden. Grundsätzlich geht es aber vor allem in der Wintervorbereitung darum, sich eine gute körperliche Verfassung für das Spieljahr 2024 zu erarbeiten.

Das Feuchter Waldstadion hatte in der Vergangenheit durchaus den Ruf als Festung, während in dieser Spielzeit noch kein einziger Heimsieg zu Buche steht. Mit welcher Marschroute sollen die eigenen Fans wieder möglichst viele Punkte bejubeln dürfen?

Haußner: Es muss eine Einheit auf dem Platz stehen mit einer klaren Spielidee, die jeder mit hoher Laufbereitschaft, Robustheit und mit Selbstvertrauen umsetzt.

Wie soll in der verbleibenden Runde zumindest noch die Abstiegsrelegation erreicht werden, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu wahren?

Haußner: Wir werden nochmal alles versuchen, die Relegationsplätze zu erreichen. Wichtig wird ein guter Start sein, mit dem wir den Anschluss wieder herstellen wollen.

Gab es bereits unabhängig vom Ausgang der Saison Gespräche mit dem Verein in Bezug auf eine weitere Zusammenarbeit über die Saison hinaus oder wie sieht hier der Fahrplan aus?

Haußner: Wir sind in regelmäßigem Austausch. Ich spüre ein großes Vertrauen in meine Person, aktuell zählt aber vor allem die Vorbereitung auf die Restsaison.