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Artikel veröffentlicht am 18.01.2024 um 09:00 Uhr

Trauer um Horst Will: Einer der besten Trainer ist verstorben

Die Nachricht hat sich schnell verbreitet und ist nun traurige Gewissheit. Bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres ist Horst Will im Alter von 83 Jahren verstorben. Der langjährige Übungsleiter hatte zahlreiche höherklassige Vereine in Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz unter seinen Fittichen und sich überregional einen Namen gemacht.

Von Hans-Jürgen Wunder

Horst Will war selbst in seiner aktiven Zeit einst Profi, kickte für die SpVgg Bayreuth und Kickers Stuttgart in der 2. Liga und schnürte dann noch die Fußballschuhe für den SSV Warmensteinach in der Bezirksliga, sowie den TSV Trebgast und FC Bayreuth in der Bayernliga. Auch der heutige FC-Trainer Enis Gashi hat unter dem wohnhaften Weidenberger gespielt, und zwar beim BSC Saas Bayreuth in der Saison 2008/09, als der erfahrnee Coach an den Lerchenbühl zurückgekehrt war. "Er war wirklich ein Mann vom Fach und wusste, wie er die einzelnen Spieler ansprechen musste, Sei es, durch den Wechsel in seiner Stimmerlage oder die Wahl seiner Worte. So hat er jeden optimal eingestellt." Zumal er vorher den Gegner regelmäßig akribisch studiert und meist das passende Rezept parat hatte. "Er war ein richtiger Taktikfuchs." Das schlug sich auch in seiner Erfolgsbilanz nieder, denn er konnte mit den höherklassigen Teams acht Aufstiege feiern. Damals in den 80er Jahren gab es ein geflügeltes Wort, das lautete: "Wenn du aufsteigen willst, musst du Horst Will holen."

Horst Will (li.), hier mit Jürgen Dörfler, war fast bis zuletzt auf den Fußballplätzen unterwegs.

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Auch in der Oberpfalz bekannt

Seine Trainerlaufbahn führte Horst Will auch in den Osten von Bayern. Mit der SpVgg Weiden gelang ihm zweimal der Aufstieg in die Bayernliga (1995 und 2006) und mit dem SV Mitterteich visierte er 1989 und 2000 er erfolgreich die Landesliga an. Einer, der bei den Stiftländern unter Horst Will gespielt hatte, ist der heutige Waldershofer Coach Thorsten Meier. "Er hatte eigentlich zwei Gesichter. Privat war er sehr offen, freundlich und zugänglich. Aber wenn es um Fußball ging, eher streng und distanziert Eine echte Respektsperson eben. Er legte sehr viel Wert auf die Basics, die Disziplin und darauf, wie sich die Spieler in der Öffentlichkeit präsentieren." Nach seiner Zeit als Kicker traf Meier den ehemaligen Coach noch mehrmals bei den Trainerlehrgängen der oberfränkischen Gemeinschaft und hielt lange Zeit den Kontakt. Dabei attestiert er ihm noch heute, weit über den Tellerrand geblickt zu haben. "Horst hat sich beispielsweise bei den Biathleten erkundigt, wie die sich nach einem Wettkampf regenerieren."

Hans Bischof konnte den bekannten Trainer 2013 noch einmal für Weidenberg gewinnen.

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Zwei Herzinfakte

Einer, der bis zuletzt den Kontakt zum Verstorbenen aufrecht hielt, war der frühere Weidenberger Spielleiter Hans Bischof. "Wir haben uns häufig zusammen Spiele angesehen, und zwar querbeet durch alle Klassen und Regionen. Beispielsweise in Kirchenpingarten, der Saas, aber auch in der nördlichen Oberpfalz wie in Kemnath." Er schätzte Will als freundlichen und zuvorkommenden Menschen, wusste aber auch, dass er als Übungsleiter mit harten Bandagen um den Erfolg rang. "Wenn etwas nicht gepasst hat, zögerte er nicht lange und hat sofort durchgegriffen." Die Freude an der Sportart mit dem runden Leder hat der frühere Erfolgscoach nie verloren, auch nicht nach zwei überstandenen Herzinfakten. Allerdings plagten ihn zuletzt immer wieder Probleme mit dem Herzen und der Lunge. Deshalb begab er sich nach Weihnachten auch in ärztliche Obhut und wurde sofort ins Krankenhaus eingeweisen. Dort starb er kurz nach der Jahreswende.

Der bekannte Trainer wird am Freitag den 26. Januar um 14 Uhr auf dem Weidenberger Friedhof zur letzten Ruhe geleitet. anpfiff.info wünscht seinen Angehörigen und Freunden in dieser schweren Stunde viel Kraft und Stärke.