Typische Verletzungen betreffen den Meniskus, den Knorpel,
das Innenband oder das Kreuzband. Im Knie gibt es ein vorderes und ein hinteres
Kreuzband. Zwar können beide reißen, aber das vordere Kreuzband ist viel
häufiger betroffen. Statistisch kommt es pro Mannschaft und Saison zu 0,4
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes. Dabei sind Frauen zwei bis drei Mal häufiger
betroffen als Männer. Die Verletzungen entstehen oftmals auch ohne
Gegnerkontakt, aber viel öfter im Spiel als im Training.
Nach Kreuzbandverletzung wird das Knie oftmals innerhalb
weniger Stunden „dick“ und kann kaum bewegt und belastet werden. Das liegt
daran, dass es in das Gelenk einblutet und die Gelenkkapsel mit dem Blut
„aufgeblasen“ wird, was meist recht schmerzhaft ist. Wie auch bei anderen Verletzungen
ist es deswegen eine gute Idee, das Gelenk so schnell wie möglich zu
bandagieren und zu kühlen, da dies der Einblutung und Schwellung entgegenwirkt.
Nur ein MRT bringt Gewissheit
Ein Arzt kann das vordere Kreuzband auf verschiedene Art und
Weise untersuchen: Er kann versuchen, den Unterschenkel wie eine Schublade nach
vorne zu ziehen – das geht normalerweise kaum, weil das intakte Kreuzband
dagegen hält. Das vordere Kreuzband wirkt aber auch einer Knieverdrehung
entgegen; ob eine solche seitliche Rotationsinstabilität vorliegt, kann etwa
mit dem Pivot-Shift-Test überprüft werden. Leider sind diese Tests nicht zu
einhundert Prozent sicher, und überdies nach frischer Verletzung oft wegen der
Schmerzen kaum durchführbar. Deswegen sollte nach Möglichkeit ein MRT
(Magnetresonanztomographie, „Kernspin“) durchgeführt werden, welches auch
weitere Verletzungen gut erkennen kann.
Was tun bei Kreuzbandruptur?
Manche Menschen fühlen sich
instabil und haben bei bestimmten Bewegungen das Gefühl, dass das Knie nachgibt
(sog. „Giving-way“-Symptomatik). Eine Kreuzbandersatzplastik verwendet
körpereigenes Material (z.B. die Sehne des Semitendinosus-Muskels), um das
kaputte Kreuzband damit zu ersetzen. Hierdurch kann die Stabilität
wiederhergestellt und wahrscheinlich auch einem langfristigen, instabilitätsbedingten
Kniegelenksverschleiß entgegengewirkt werden. Bis allerdings wieder Fußball
gespielt werden kann, vergehen in der Regel mindestens sechs Monate.
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