Markus Knies im Interview: Ich bin einfach ein Laubi - und für alles dankbar! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.01.2024 um 07:00 Uhr
Markus Knies im Interview: Ich bin einfach ein Laubi - und für alles dankbar!
INTERVIEW Nach vielen Jahren als Kapitän und aktuell noch spielender Co-Trainer geht Markus Knies zum Saisonende von Bord und beendet seine Laufbahn bei seinen SF Laubendorf. Im fussballn.de-Interview der Woche erklärt der 35-Jährige, wie es zu dem Entschluss kam und im Verein aufgenommen wurde, blickt zurück auf seine Karriere bei den Laubis und verrät, wo er ab dem Sommer an einem Sonntagnachmittag zu finden sein wird.
Von Marco Galuska
Markus Knies wird nach der Saison seine lange Laufbahn bei den SF Laubendorf in der 1. Mannschaft beenden.
Hans-Peter König
Hallo Markus, die fußballlose Zeit hält nun schon einige Wochen an. Welche Rolle spielt der Sport für dich in der Winterpause?

Markus Knies (35):
Für mich spielt Sport immer eine große Rolle! Ich bin kein Typ, der es sich lange bequem machen kann und schon gar nicht, wenn man wie jetzt auch noch Urlaub hat.

Euer Trainer Daniel Apel hat mir nämlich verraten, dass du auch als der Älteste im Team weiterhin noch super Laufzeiten lieferst. Liegt dir das Laufen besonders oder treibt dich der Ehrgeiz an?

Knies:
Ich denke, mir liegt das Laufen schon. Denn ehrlich gesagt macht es mir die ersten paar Mal noch Spaß, aber dann muss ich auch gestehen, dass ich schon auch mal meinen Schweinehund überwinden muss, um loszulaufen. Glücklicherweise schaffe ich es aber noch recht gut, diesen berühmten Schweinehund dann zu überwinden.

Von Verletzungen bist du in deiner Laufbahn ziemlich verschont geblieben?

Knies:
Ja, tatsächlich und zum Glück! Und ich hoffe sehr, dass es auch so bleibt.

Dennoch hast du beschlossen, dass du deine Fußballschuhe nach der Saison an den Nagel hängen wirst. Wie kommt es dazu?

Knies:
Ob ich die Fußballschuhe jemals richtig an den Nagel hängen werde, werden wir sehen, aber es ist richtig, dass ich der Mannschaft und dem Verein mitgeteilt habe, dass ich nach der Saison in die AH wechseln werde. Ich würde sagen, es gibt dafür nicht den Hauptgrund, es ist eher eine Summe von Gründen. Man ist ja auch nicht mehr der Jüngste, dadurch steigt auch sicher das Verletzungsrisiko. Mein Beruf nimmt immer mehr Zeit in Anspruch und da ist man abends auch mal froh, wenn man daheim ist und nicht ins Training muss. Zudem habe ich, seitdem ich denken kann, Fußball vor allem gestellt, schon in den Jugendmannschaften und jetzt ist auch (endlich) mal das Leben und vor allem die Familie dran. Trotzdem ist mir die Entscheidung insgesamt sehr schwergefallen.

Seit Jahren mittendrin, aber nur noch bis zum Saisonende auf dem Platz: Markus Knies wird im Sommer planmäßig in die AH der SF Laubendorf wechseln.
SFL

Und wie haben es die Verantwortlichen und die Mannschaftskameraden aufgenommen?

Knies:
Ich würde sagen, die Verantwortlichen sachlich und nüchtern, die Mannschaft will es, glaube ich, noch nicht so ganz akzeptieren und es wird häufig versucht mich umzustimmen.

Es ist also planmäßig deine letzte Wintervorbereitung: Kommt da etwas Wehmut auf oder überwiegt die Freude, dass man sich nur noch einmal durch die kalten Wochen „quälen“ muss?

Knies:
Definitiv beides! Ich will jedes Training, jedes Spiel und das ganze Drumherum noch aufsaugen und genießen, aber seien wir doch mal ehrlich: Es gibt so viel Schöneres als eine Wintervorbereitung. Da haben solche Trainingslager, wie wir in Belek in der Türkei damals hatten, schon so viel erleichtert und für solche Sachen wie einem Trainingslager bin ich dem Verein und unseren Organisatoren mega dankbar. Solche Erlebnisse vergisst man nicht!

Du hast deinem SFL seit Jahren die Treue gehalten. Gab es nicht doch einmal die Überlegung zu einem Wechsel?

Knies:
Es gab schon einmal eine Zeit, in der ich einige Angebote hatte und tatsächlich hätte es mich auch interessiert, wie hoch ich spielen kann bzw. bis in welcher Liga ich mithalten könnte. Das war aber auch schon der einzige Grund. Ich bin halt einfach ein Laubi, da bin ich daheim, die SFL-DNA fließt durch meinen Körper, dort fühle ich mich so wohl und das war mir immer am wichtigsten!

Seit der vergangenen Saison bist du spielender Co-Trainer in Laubendorf - eine Rolle, die man in anderen Vereinen oftmals einem Neuzugang zuschreibt. Wie interpretierst du deine Rolle und wie läuft die Zusammenarbeit im Trainer-Team?

Knies:
Tatsächlich musste mich Dani, ich glaube, dreimal fragen, bis ich ihm endlich eine Antwort gegeben habe. Denn ich musste für mich schon ein paar Tage überlegen, ob ich das auch grundsätzlich machen will, aber letztendlich bin ich dankbar dafür, dass Dani mich als Co wollte. Ich verstehe mich super mit ihm, ich denke, wir haben die gleiche Philosophie vom Fußball und es ist einfach unkompliziert miteinander. Und es ist wieder eine neue Erfahrung, die auch wichtig für mich persönlich ist. Dass der Verein und die Vorstandschaft hier dann auch noch ihr Ok gegeben hat, zeigt natürlich auch für mich Vertrauen, Wertschätzung und Dankbarkeit. Zu meiner Interpretation gehört aber ganz klar, dass ich nicht „nur“ Co-Trainer bin, sondern auch noch Spieler und ich denke, dass ich da den Spagat ganz gut hinbekomme.

Markus Knies (im Hintergrund) ist seit der vergangenen Saison spielender Co-Trainer und harmoniert mit Chefcoach Daniel Apel, der ihn als "sehr gewissenhaft und zuverlässig" lobt, sehr gut.
SFL

Wie groß war für dich die Umstellung vom Kapitän zum Co-Trainer?

Knies:
Anfangs, wie schon erwähnt, hatte ich mir meine Gedanken gemacht, wie es bei der Mannschaft ankommen würde, und ob ich das am Sonntag auf dem Platz hinbekomme. Aber ich denke, mit der Hilfe von Dani und der Mannschaft hat sich das alles schnell eingespielt.

Daniel Apel hat um ein weiteres Jahr als hauptverantwortlicher Trainer verlängert, einen neuen Co-Trainer gibt’s aber noch nicht in Laubendorf. Wer würde dir als geeigneter Nachfolger für dich einfallen?

Knies:
 Ich freue mich sehr für Dani - und über die Entscheidung, nochmal zu verlängern! Ich bin mir sicher, dass er einen guten neuen Co finden wird.

Ist der Trainerjob etwas, das dich in Zukunft wieder reizen würde?

Knies:
Sag niemals nie ... aber auch nicht sofort "Ja"! (lacht)

Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat sich doch ein Umbruch im Team vollzogen. Siehst du Laubendorf auch nach deiner aktiven Zeit gut gerüstet?

Knies:
Ich bin mir sicher, dass wir gut gerüstet sind! Es ist doch umso schöner und auch leichter aufzuhören, wenn man weiß, dass ein Umbruch stattgefunden hat, als wenn ein Umbruch erst noch bevorstehen würde.

Zurück in die laufende Saison: Ihr hattet eine hervorragende Serie vor der Winterpause und seid mit zwei Spielen weniger sogar der „heimliche“ Tabellenführer in der Kreisklasse 2. Wie bewertest du eure aktuelle Rolle im Aufstiegsrennen?

Knies:
Ja, es ist wirklich gut gelaufen am Ende! Es ist fast schon schade, dass dann das Wetter so war und die Winterpause kam. Ich denke, wir hätten noch gerne ein paar Spiele gehabt. (schmunzelt) Wir stehen gut in der Tabelle da, was sich gut anfühlt - und was für mich noch viel wichtiger ist: Wir hatten wirklich sehr gute und attraktive Spiele dabei. Da sieht man, was in dieser Truppe steckt. Wer mich kennt, kennt auch meine Antwort zu dem Thema Aufstieg. Ich bin ein leidenschaftlicher und ehrgeiziger Fußballer, deswegen will ich jedes Spiel gewinnen. Klar ist das nicht immer möglich, aber das ist zumindest meine Einstellung. Man muss am Ende sehen, welche Zahl in der Tabelle vor Laubendorf steht.

Es wäre auch möglich, dass es am Ende noch einmal in die Relegation geht. Wir kommen nicht umher, dass ich dich als langjährigen Laubendorfer daran erinnern muss. Gab es eine Saison, in der ihr eigentlich in die Kreisliga hättet aufsteigen müssen?

Knies:
Da fällt mir, ohne zu überlegen, die Saison 2016/2017 ein, wo wir am Ende mit 68 Punkten auf Rang zwei hinter Steinachgrund standen. Das war eine mega Saison von uns, das hat echt richtig Spaß gemacht und umso bitterer war, dass in diesem Jahr Steinachgrund sich mit einigen Spielern so verstärkt hat, dass sie einfach noch besser waren als wir.

Was waren im Rückblick deine Highlights in der Karriere, die in Erinnerung geblieben sind?

Knies:
Oh, da gibt es so viele, zum Beispiel, dass ich in der F- und E-Jugend Torwart war und erst beim Wechsel zum Großfeld Feldspieler geworden bin. Dass ich in einem Spiel - es müsste in der C-Jugend gewesen sein - mal sieben Tore geschossen habe, vier Jahre A-Jugend gespielt haben, weil es damals keine B-Jugend bei uns gab und im letzten Jahr A-Jugend schon fast jedes Spiel bei den Herren aushelfen durfte. Und dann natürlich auch das große Kapitel mit der 1. Mannschaft. Ob es die ganzen Trainer waren, Erfolge, Niederlagen, Relegationen, Trainingslager, Menschen, mit denen man zusammenspielen durfte und auch viele Gegner, die man ja nach so vielen Jahren kennt. Dazu noch viele Jahre als Kapitän… und für das alles bin ich so dankbar!

Markus Knies ist dankbar für so viele Erlebnisse und Begegnungen mit bzw. bei seinen Laubis.
Manfred Durlak

Gibt es einen Rücktritt vom Rücktritt, wenn die Laubis in die Kreisliga aufsteigen sollten?

Knies:
Kein Kommentar!

Wo wird man dich im kommenden Sommer an einem Sonntagnachmittag antreffen?

Knies:
 Mit Sicherheit ganz oft in Laubendorf am Sportplatz, aber böse werde ich dann auch nicht sein, wenn ich Ausflüge mit der Familie mache und das ein oder andere Spiel verpasse. Aber man könnte die Ausflüge ja vielleicht auch auf die Auswärtsspiele legen... (lacht)

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Steckbrief M. Knies

Markus Knies
Spitzname
Knieser (früher: Käptn)
Alter
36
Geburtsort
Fürth
Wohnort
Langenzenn
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
189 cm
Beruf
Fertigungsleiter
Hobbies
Fußball, Wandern, Fahrradfahren, Zeit mit Familie verbringen, arbeiten
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")


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Spielerstationen M. Knies


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Tabelle Kreisklasse 2

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
62:25
35
2
17
55:31
33
3
16
46:25
31
4
17
40:33
29
5
15
44:28
29
7
17
45:40
26
8
17
37:34
23
10
17
24:35
21
11
17
27:23
20
12
17
26:43
20
15
17
21:62
12
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Bilanz SF Laubendorf

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
1. 
Kreisklasse 2 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2023/24
2. 
Kreisklasse 2 Nürnberg/Frankenhöhe
2022/23
3. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2021/22
4. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2019/21
3. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2018/19
8. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2017/18
2. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2016/17
2. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2015/16
4. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2014/15
3. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2013/14
2. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2012/13
3. 
Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2011/12
7. 
Kreisklasse 1 Nürnberg/Frankenhöhe
 
2010/11
7. 
Kreisklasse 1 Nürnberg/Frankenhöhe
 


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