Topspiel der Woche: Steinberg - Kronach: Beton gegen den "alten Mann" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.08.2010 um 00:00 Uhr
Topspiel der Woche: Steinberg - Kronach: Beton gegen den "alten Mann"
Die Auftaktspiele beider Mannschaften endeten mit dem gleichen Ergebnis – 3:2. Während der Aufsteiger aus der Kreisstadt jedoch über einen Heimerfolg jubeln konnte, musste sich die Föhrweiser-Elf beim anderen Aufsteiger in Frohnlach geschlagen geben. So steht das erste Punktspielderby seit zwei Jahren vor allem für die Gastgeber bereits unter keinem guten Stern.
Von Bernd Riemke
„Mir gehen langsam die Stürmer aus“, blickt Heinrich Föhrweiser wenig erfreut auf seinen schon zu Saisonbeginn immer kleiner werdenden Kader. Besonders in der Offensive zwickt es momentan gewaltig. Philipp Sesselmann hat sich schon im letzten Vorbereitungsspiel die Hand gebrochen und Tobias Ebert fällt mit einem Bänderanriss längerfristig aus. Nun gesellte sich auch noch Holger Lang auf die Liste. „Er ist nicht ersetzbar für uns“, hadert der Trainer-Fuchs ein wenig mit dem Schicksal. Beim Stand von 2:3 in Frohnlach II wurde sein Leader im Strafraum zu Fall gebracht. Anstelle des fälligen Elfmeterpfiffes gab es jedoch sogar Freistoß für die Gastgeber. Mehr als der Punktverlust schmerzt allerdings der Ausfall von Holger Lang. Nach seinem erlittenen Knöchelbruch wird er in diesem Kalenderjahr nicht mehr zum Einsatz kommen. Bange machen vor dem Derby gegen FC 08 Kronach gilt jedoch nicht.

"Unbesigebar sind die sicher nicht!"

„Wir hätten ohne unsere individuellen Fehler zum Auftakt nicht verloren, denn hinten stehen wir zur Zeit eigentlich sehr sicher“, freut sich Föhrweiser über die gelungene Umstellung auf die defensive Viererkette. Haarsträubende Fehler ermöglichten Frohnlach schließlich zwei Tore, doch insgesamt war der TSV-Trainer mit dem Auftreten seiner Elf durchaus zufrieden. Dass man am Ende dennoch mit leeren Händen dastand macht die Ausgangsposition für das erste Heimspiel nicht einfacher. „Da müssen wir gewinnen, damit wir keinen totalen Fehlstart produzieren“, ist sich Föhrweiser jedoch sicher, dass die Moral seiner Truppe intakt ist. „Der Hurra-Fußball der vergangenen Jahre geht nicht mehr. Jetzt müssen wir Beton anrühren“, blickt der „eiserne Heinrich“ auf seine mit Stefan Böhmer beinahe einzig verbliebene Offensiv-Variante; wenngleich er auch beim kommenden Gegner Schwächen in der Hintermannschaft ausgemacht hat. „Unbesiegbar sind die sicher nicht“, war aber auch Föhrweiser überrascht, dass sein Trainerkollege den „alten Mann“ Philipp Mahr in die Sturmspitze beorderte. Eine Maßnahme freilich, die von Erfolg gekrönt war, denn der 29-Jährige steuerte gleich einmal zwei Treffer zum Sieg gegen Hirschaid bei. „Besser bestückt als vor zwei Jahren“ sei der FC 08 in jedem Fall.


Im letzten Aufeinandertreffen in der Saison 2008/09 behielt Adam Kraus (li.) mit dem TSV Steinberg verdient die Oberhand gegen den FC 08 Kronach (hier mit Christopher Schedel).
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Kontrolliert und zielstrebig

Davon ist auch Franz Bauer überzeugt. „Wir haben kontrolliert nach vorne gespielt und sind nicht mehr blind angerannt, wie noch vor zwei Jahren in der Bezirksliga“, sah der FCK-Trainer ein überzeugendes Heimdebüt seiner Elf gegen Absteiger TSV Hirschaid. Im richtigen Moment wurde das Spiel verzögert, so dass der Liganeuling unter Beweis stellen konnte, den Ball auch abgeklärt in seinen eigenen Reihen halten zu können. Zwei „dumme Gegentore“ gab es trotzdem, die die geschlossene Mannschaftsleistung indes nicht schmälern sollte. Probleme könnte Bauer höchstens die defensive Mittelfeldachse bereiten. Mit Heiko Melzer, Pablo Sommer und Christian Bauer mussten alle drei „Sechser“ vorzeitig das Spielfeld verlassen. Während Melzer nach einem erlittenen Schlag in die Waden zum Wochenende wieder fit sein dürfte, fällt Bauer in jedem Fall aus und hinter Sommer steht nach dessen nicht vollständig auskurierter Bronchitis noch ein Fragezeichen. Unabhängig vom aufzustellenden Personal hat Franz Bauer die taktische Marschroute bereits ausgeklügelt. „Steinberg spielt nicht wie wir über die Sechserposition kontrolliert von hinten heraus, sondern versucht es meist mit langen Bällen auf die schnellen Spitzen“, möchte der FCK-Trainer genau jenen Spielfluss unterbinden, um gerade auf dem kleinen, beengten Spielfeld in Steinberg „so lange wie möglich die Null zu halten“. Beim letzten Aufeinandertreffen im April 2009 gelang dies bis weit in die Schlussphase hinein, doch am Ende behielt trotzdem der TSV mit 2:0 die Oberhand. Doppeltorschütze damals kein geringerer als Holger Lang. Vielleicht ist es gerade diese Konstellation, die Franz Bauer zu der Aussage bewegt: „In diesem Derby wäre ich auch mit einem Punkt zufrieden.“

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