Frohes Fest und einen guten Rutsch: Was Fußball und Weihnachten gemeinsam haben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 24.12.2023 um 13:30 Uhr
Frohes Fest und einen guten Rutsch: Was Fußball und Weihnachten gemeinsam haben
MAGAZIN Ja, ist denn heut' schon wieder Weihnachten?! Ja, ist es! Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu, 2024 steht vor der Tür. Der Amateurfußball hat zwar weitgehend Pause, aber wir wollen unseren Lesern in unserem Weihnachtsgruß erklären, was Fußball und Weihnachten gemeinsam haben - und was nicht. Und was Fußballer keinesfalls verschenken sollten...
Von Markus Schütz
Während beim oberfränkischen Bezirksligisten SpVgg Rattelsdorf ganzjährige die Stade-Zeit herrscht, hat auch im restlichen Verbreitungsgebiet die stade Zeit ihren Höhepunkt erreicht. Wir zeigen Ihnen, dass das Fest der Liebe und die schönste Nebensache der Welt doch einige Parallelen aufweisen:
 
Schenken/Geschenke

Geschenke sind heutezutage fast der wichtigste Teil von Weihnachten. Statistisch gesehen gibt jeder Deutsche knapp über 500 Euro dafür aus. Die beliebtesten Gaben sind Lebensmittel und Süßwaren gefolgt von Spielwaren, Kleidung und Büchern. Übrigens: Wenn Geschenke nicht gut ankommen, ist in den seltensten Fällen die Post schuld...: 83,7 Prozent der Deutschen haben schon einmal ein Geschenk erhalten, das ihnen überhaupt nicht gefallen hat - und wiederum fast 90 Prozent davon haben sich das nicht anmerken lassen, haben geschauspielert und Freude und Dankbarkeit vorgetäuscht. Quasi eine "Fest der Liebe-Schwalbe."

Auch Fußballer schenken auf dem Platz gerne, zumindest wenn man manchen Trainer nach dem Spiel hört: "Wir haben viel zu viele leichte Gegentore hergeschenkt." Geben ist zwar seliger denn Nehmen, aber einen Blumentopf gewinnt man damit nicht. Etwas, das viele Fußballer leider ebenfalls viel zu häufig verschenken, ist ihr Talent. Und mancher verschenkt es nicht mal, sondern wirft es einfach nur weg.

Geschenkte Tore sehen Trainer im Fußball nicht gerne. Trotzdem gibt es sie immer wieder. Hier wird gerade ein Tor als Geschenk verpackt und für den Versand vorbereitet.
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Auswärtsspiel beim Angstgegner

Weihnachten ist auch das Fest der Familie, man kommt zusammen und besucht sich. Nicht immer mit einem guten Ende, denn "in jeder sechsten Familie herrscht an Heiligabend richtiger Ausnahmezustand", weiß der Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger.

Für viele ist der schwierigste Besuch der bei den Schwiegereltern, er fühlt sich an wie ein Auswärtsspiel beim Angstgegner: Dort haben wir noch nie gut ausgesehen, schon bei der Anreise hat man ein flaues Gefühl im Magen und jeder kleinste Fehler wird sofort bestraft. Bei Heimspielen ist es deutlich leichter, wie schon Woody Allen wusste: "Es ist schon das siebte Mal, dass meine Schwiegermutter an Weihnachten zu uns kommt. Diesmal lassen wir sie rein!"

Weihnachtsbäume


Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute schätzt, dass jedes Jahr circa 15.000  Christbäume (und Adventskränze) in Deutschland Feuer fangen.

Und auch im Verein kann es sein, dass bereits zu Weihnachten "der Baum brennt", wie man so schön sagt, wenn die Erwartungen bis dahin nicht erfüllt wurden und der Trainer bereits zum Jahreswechsel wackelt. Und bei nicht wenigen Trainern hat sich auch in dieser Saison sogar schon die Vermutung wieder bewahrheitet: "Der sieht den Christbaum im Sportheim nicht... "

Auswärtige Spieler

Ein echter Weihnachtsbaum zu Hause gehört für viele Menschen zur Advents- und Weihnachtszeit einfach dazu. Weil der heimische Anbau den Bedarf nicht vollständig decken kann, werden frische Weihnachtsbäume aus dem Ausland importiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden 2022 insgesamt 1,8 Millionen frische Weihnachtsbäume nach Deutschland eingeführt.

Auch die meisten Amateurvereine kommen nicht mehr ohne auswärtige Spieler aus, weil einfach zu wenig nachwächst. Und so muss man sich immer wieder anderweitig umschauen, damit immer mal einer von außerhalb dazukommt und der Spielbetrieb gesichert ist und bleibt.
Laut dem Dachverband der deutschen Holzindustrie übrigens ist der beliebteste Weihnachtsbaum die Nordmanntanne, sie hat ca. 180.000 Nadeln und ist im Schnitt 1,68 Meter groß. Sie braucht wenig Pflege und ist sehr lange haltbar. Das wünschen wir Ihnen für Ihre Winter-Neuzugänge auch!  
 
Transfers/Messias

Apropos Neuzugänge: Mancher davon wird als Heilsbringer oder gar als Messias angekündigt. Und nicht wenige von ihnen sehen sich sogar selbst so. In den seltensten Fällen können die Neuzugänge allerdings Wasser zu Wein verwandeln - und machen eher den Eindruck als seien sie ein Lahmer, der wieder sehen kann - oder ein Blinder, der gerade zum Gehen gebracht wurde.

Wie der Brasilianer Didi, den Stuttgart verpflichtete - der allerdings ohne Kreuzband in Schwaben ankam, wie die ärztliche Untersuchung dann zeigte. Da war man beim VfB dann irgendwie auch außer Rand und Band wegen des Bands, das man nicht fand.
Franca, für den Hannover 96 einst 1,3 Millionen ausgab, war als 1,90-Kante angekündigt. Als er ankam, war er allerdings zehn Zentimeter kleiner. Da lag quasi die Mess(ias)-Latte niedriger als gedacht. Und zehn Zentimeter können, wer weiß das nicht, schon mal einen großen Unterschied ausmachen - nicht nur beim Kopfball.
Zeze, ebenfalls Brasilianer, wurde vom FC Köln Mitte der 60er-Jahre verpflichtet. Und fühlte sich überhaupt nicht wohl im kalten Deutschland. Er kam aus seinem Vertrag raus, als ihm ein Arzt eine Schneeallergie attestierte... dass es heuer erneut grüne Weihnachten gibt, bekommt er leider nicht mehr mit, er ist bereits 2006 verstorben.   

Berti Vogts übrigens wurde niemals als Messias angesehen, aber das wusste er selbst: "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er!"

Über dieses Wasser hätte nicht nur der Messias, sondern sogar Berti Vogts laufen können.
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Lieder

Mancher summt oder singt sie ständig mit, ein anderer schaltet im Auto das Radio nicht mehr ein, weil sie in Dauerschleife laufen: Weihnachtlieder! Das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" gibt es in mittlerweile 228 Versionen und wird in 143 verschiedenen Ländern gesungen. Fans haben ihre eigenen Gesänge und auch da gibt es mindestens genauso viele Versionen.
Es gibt allerdings Weihnachtslieder, die situativ auch sehr gut zum Fußball passen würden!

Wenn die eigene Mannschaft nach einer halben Stunde schon 0:4 hinten liegt, warum nicht "Macht hoch die Tür, die Tor(e) macht weit" anstimmen?
Als Horst Hrubesch oder Karl-Heinz Riedle mal wieder per Kopf zugeschlagen haben, hätte "Vom Himmel hoch, da komm’ ich her" wahrscheinlich ganz gut gepasst.
Bald beginnt wieder die allseits beliebte Wintervorbereitung. Hochmotiviert und voller Vorfreude ist den sechs oder sieben Mann, die zum Auftakttraining erscheinen, sicher nach "Lasst uns froh und munter sein" zumute.
Und wenn Ihnen DAS als Schiri oder Fußballer passiert - und es ist uns allen wahrscheinlich schon einmal passiert - dann kommt Ihnen in dem Moment nicht viel in den Sinn. Und von den zahlreichen Sternen, die Sie dann sehen, ist sicher keiner der Stern von Bethlehem. Passen würden in dem Moment jedenfalls die beliebten Weihnachtslieder "Süßer die Glocken nie klingen" oder "Kling, Glöckchen, klingelingeling".

Übrigens singen einer Umfrage zufolge 56 Prozent der Amerikaner ihren Haustieren Weihnachtslieder vor. Sollte das Haustier ein Hamster oder Hase sein, ist alles okay. Wenn das Haustier allerdings ein Truthahn ist, dann ist es für ihn wahrscheinlich gleichzeitig das Lied vom Tod...

Weitere vergleichbare Zahlen und Statistiken

Zehn Prozent der Deutschen wissen übrigens nicht, warum wir Weihnachten feiern. Deutlich geringer als die Zahl der Fußballer, die nicht wissen, warum man Training machen sollte.
Über Weihnachten steigt der Alkoholverbrauch der Deutschen um etwa 37 Prozent an. Das entspricht in etwa dem Anstieg im Sportheim nach einem Heimsieg.
60,74 Prozent der Deutschen nehmen zwischen Weihnachten und Neujahr ein bis drei Kilo zu. Wenn man sich allerdings in unseren Amateurklassen so umschaut, dann bekommt man eine Ahnung davon, dass es einige Fußballer nicht nur zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern vor allem zwischen Neujahr und Weihnachten anständig krachen lassen...
77,8 Prozent der Deutschen haben die besten Geschenkideen in der Woche nach Weihnachten. Davon hundert Prozent der Männer vergessen sie aber wieder bis zum nächsten Fest. Donna Leon würde wahrscheinlich wieder sagen: "An Weihnachten versteht man am wenigsten, wozu Männer eigentlich gut sind!"
Der Anteil der Deutschen, die sich über Weihnachten entspannen können, beträgt einer Umfrage nach 37 Prozent.

Wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie zu diesen 37 Prozent gehören. Und vor allem hoffen wir, dass sie mit uns noch lange unseren geliebten Amateurfußball begleiten. Denn der ist und bleibt immer noch das schönste Geschenk!

Ihnen allen, vor allem unseren zahlenden Kunden und den treuen Werbepartnern, möchten wir an dieser Stelle ein herzliches "Vergelt's Gott" sagen. Danke, dass Sie in 2023 an unserer Seite waren!

Wir wünschen Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und erholsame Feiertage – und für 2024 vor allem eines: Bleiben Sie gesund und bleiben Sie am Ball!

Alles Gute wünscht das gesamte Team von anpfiff.info

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