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Artikel veröffentlicht am 16.12.2023 um 23:45 Uhr

Mannschaft des Jahres der Frauen: Furiose Aufsteigerinnen aus Wildensorg

Zum zwölften Mal kürt anpfiff.info die Mannschaft des Jahres im Bezirk Oberfranken im Frauenfußball. Zum vierten Mal insgesamt und zum ersten Mal seit 2016 geht der Titel nun in den Spielkreis Bamberg, denn das Nonplusultra im abgelaufenen Kalenderjahr 2023 waren die Kickerinnen der DJK Don Bosco Bamberg, die anlässlich ihrer Weihnachtsfeier für ihren großartigen Erfolg geehrt wurden. Update mit Bilderstrecke!

Von Bernd Riemke

Ermittelt wird die Mannschaft, die im Kalenderjahr im Durchschnitt die meisten Punkte pro tatsächlich ausgetragenem Spiel gewonnen hat. Mit ordentlich Anlauf hat sich die DJK Don Bosco Bamberg auf den 2023er-Thron geschossen, denn seit September 2020 haben die Wildensorgerinnen überhaupt nur eine einzige Partie (im Oktober 2022 beim 1:3 in Würgau) verloren. Dem stehen sage und schreibe 33 Siege sowie sechs Unentschieden gegenüber.

Nicht nur Lea Leis und Lena Schneiderwind bewiesen nachdrücklich, dass die DJK-Mädels auch beim Feiern meisterlich unterwegs sind.

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Von "null auf hundert" in sieben Jahren

Das Abenteuer Frauenfußball unterhalb der Altenburg begann im Sommer 2016, damals noch in einer Spielgemeinschaft mit dem FV 1912 Bamberg. Im zweiten Spiel der Kreisklasse Süd schossen die jungen Damen beim 2:1-Sieg gegen SV Pettstadt zugleich ihr erstes Tor. Torschützin war Josepha Köhler. Sie ist die einzig verbliebene Spielerin, die von Beginn an das DJK-Trikot trug und es bis zum heutigen Tage trägt. Die 24-Jährige erlebte folglich alle drei Aufstiege mit, die die DJK Don Bosco Bamberg – seit 2017 eigenständig im Spielbetrieb – inzwischen nicht nur in die Bezirksoberliga gehievt haben, sondern dort als Aufsteiger bereits wieder ungeschlagen und verlustpunktfrei an die Tabellenspitze führten. Mussten die damaligen Anfängerinnen in den ersten beiden Spielzeiten noch sage und schreibe 135 Gegentore schlucken, so schossen sie in der Saison 2018/19 selbst unbeschreibliche 133 Treffer in 16 Spielen. Ein beinahe ungebremster Aufstieg nahm seinen Lauf.

Josepha Köhler (re.) ist die einzig verbliebene Spielerin der "Gründungsmannschaft" aus dem Jahr 2016 - damals noch in einer SG mit dem FV 1912 Bamberg.

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Erfolg Marke "Eigenbau"

Seit Beginn der Spielzeit 2021/22 sammelten die Fleischmann-Frauen in 41 Partien unfassbare 110 Punkte bei einem Torverhältnis von 176:32. Aus einem Kreisligisten, der in sein „verflixtes zweites Jahr“ ging, ist ein Bezirksoberligist geworden, der zum Jahreswechsel vehement an das Tor zur Verbandsebene anklopft. Der Erfolg der DJK-Frauen ist über weite Strecken hausgemacht gewesen, denn in Wildensorg hat man sich die Siegerinnen von heute über Jahre hinweg in der eigenen Jugend einfach selber ausgebildet. Obgleich der Kader inzwischen mit einigen erfahrenen Akteurinnen ergänzt wurde, bilden das Fundament des Kaders immer noch Spielerinnen, die die vereinseigene Nachwuchsabteilung durchlaufen haben.

Josepha Köhler ist die Dauerbrennerin

Angeführt wird dieses Ensemble von Kapitänin und DJK-Rekordspielerin Lea Leis, die es bislang auf 85 Einsätze in grün-gelb gebracht hat. Als „Frau der ersten Stunde“ steht ihr noch Josepha Köhler zur Seite und auch Celina Horcher, mit sechs erzielten Toren eine der treffsichersten Schützinnen im abgelaufenen Kalenderjahr, machte den Aufstieg von der Kreisklasse bis in die Bezirksoberliga mit. Die „next generation“ gab der motivierten Truppe, die von Trainer Thomas Fleischmann behutsam an die steigenden Erwartungen herangeführt wurde, einen weiteren Schub. Als Torfrau Anna-Maria Sperl, Laura Stöcklein oder die Defensivstrateginnen Lea Bernhardt und Pauline Berlet altersbedingt in den Frauen-Kader aufstiegen, erhielten die erfolgsverwöhnten Damen einen weiteren Qualitätsschub.

Unter anderem durften sich die Frauen über 10 Kästen leckeren Gerstensaft freuen.

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Neuzugänge als i-Tüpfelchen

Zu Beginn dieser Saison bekamen die „jungen Wilden“ eine gehörige Portion Routine an die Seite gestellt. Zu den einzigen beiden Ü30-Mädels Maria Raquel da Silva Beringer und Corinna Köttig, die für den RSV Drosendorf bereits in der Bayernliga auf Torejagd ging, gesellte sich nun ein Quintett, das gehobenen Ansprüchen genügte. Sophia Hübner brachte aus Neusorg (und zuvor der SpVgg Bayreuth) die Erfahrung aus 84 Landesligaeinsätzen mit und Lena Schneiderwind kam nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Frensdorf aus der Bayernliga zurück zur DJK. Aus gemeinsamen Stegauracher-Zeiten waren ihr Katrin Wellein (10 Tore) und Franziska Wittmann (12) wohl bekannt, die sich beide prompt zu den Top-Scorerinnen des Teams aufschwangen. Nicht zu vergessen Susanne Wolf, die nimmermüde Abräumerin im defensiven Zentrum, die mit 112 Bayernligaeinsätzen für Drosendorf und Eicha im Gepäck die nötige Ruhe mitbrachte und von der ihre aufstrebenden, jungen Mitspielerinnen konsequent dazulernen können. Von jenen Youngstern hinterließ statistisch auf Anhieb Jule Löbenfelder einen nachhaltigen Eindruck, da sich die technisch beschlagene und mit viel Übersicht ausgestattete 18-Jährige mit fünf Treffern in neun Einsätzen ins Blickfeld schoss.

Die dienstälteste trägt die Kapitänsbinde. Mit 85 Einsätzen ist die 23-jährige Lea Leis (li.) die Rekordspielerin der DJK Don Bosco Bamberg.

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Erster Titel auf dem Weg zur Doppel-Meisterschaft?!

In der Summe stehen für die Frauen der DJK Don Bosco Bamberg, bei denen Erfolgsgarant Steffan Seidler an der Außenlinie an die Seite von Thomas Fleischmann, dem Vater des Erfolges, rückte, im Kalenderjahr 2023 damit in 16 Spielen stolze 14 Siege und 2 Unentschieden zu Buche. In zehn Partien blieb das Team, das gleich im ersten Spiel beim 7:0 gegen Fortuna Roth den höchsten Sieg des Jahres erzielte, ohne Gegentor und blickt insgesamt auf ein Torverhältnis von 55:10. Als Liganeuling thront die Mannschaft des Jahres verlustpunktfrei an der Spitze der Bezirksoberliga Oberfranken und steht vor dem zweiten Durchmarsch in Folge. Da die im Sommer 2023 neu ins Leben gerufene 2. Mannschaft in der Kreisklasse Süd – also da, wo der beispiellose Lauf der 1. Mannschaft vor sieben Jahren seinen Anfang nahm – nach acht Siegen in acht Spielen und einer ebenso makellosen Bilanz auch auf dem Platz an der Sonne überwintert, scheint sogar eine Doppel-Meisterschaft am Saisonende möglich. Den ersten Titel feiern die Überfliegerinnen schon jetzt, denn mit durchschnittlich 2,75 Punkten pro Spiel sind die überzeugenden Frauen der DJK Don Bosco Bamberg die anpfiff.info Mannschaft des Jahres 2023.

Die Preise

anpfiff.info honoriert diese grandiose Leistung mit einer Trophäe für die beste Mannschaft des Kalenderjahres 2023 und einem Satz Aufwärmleibchen für die künftigen Trainingseinheiten. Außerdem spendiert die Kulmbacher Brauerei AG zehn Kisten schmackhaften Gerstensaft. Die Gewinnerinnen dürfen sich schlussendlich zudem über einen 100 Euro-Verzehrgutschein des Café esspress in Bamberg freuen. anpfiff.info bedankt sich auf diesem Wege auf das herzlichste für die großzügige Unterstützung der Sponsoren!

Von zwei auf eins! Im Vorjahr musste sich die DJK Don Bosco um 0,06 Punkte der SpVgg Weißenstadt geschlagen geben. Nun gaben 0,08 Punkte gegenüber dem ebenfalls ungeschlagenen SV Reitsch 2 den Ausschlag zugunsten der Wildensorgerinnen.

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Die Rangliste

Grundlage für die Berechnung sind alle Pflichtspiele des aktuellen Kalenderjahres. Ausgenommen sind Pokal- und Relegationsspiele sowie durch das Sportgericht erfolgte Wertungen. Bei Punktgleichheit entscheidet die Anzahl der mehr ausgetragenen Partien über die Platzierung. Berücksichtigt werden nur Mannschaften, die ganzjährig in einem 11er-Team am Punktspielbetrieb teilgenommen haben

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Die bisherigen Sieger

2010 SV Friesen

211 TSV Oberlauter

2012 SpVgg Bayreuth

2013 SpVgg Bayreuth

2014 SpVgg Stegaurach

2015 SpVgg Ebing

2016 FSV Unterleiterbach

2017 FC Hochstadt

2018 SV Reitsch

2019 SV Reitsch

2022 SpVgg Weißenstadt

Best of...

... Thomas Fleischmann

Trainer mögen ihre Floskeln haben. Damit diese nicht irgendwann gebetsmühlenartig wiederholt werden, hat Thomas Fleischmann gleich eine ganze Litanei davon:

1. "Läuft der Ball, läuft der Gegner"

2. "Isser links, geht's nach rechts"

3. "Der Rasen muss brennen"

4. "Lauft Furchen in den Rasen!"

5. "Der gespielte Ball ist der schnellste"

Die lieb gemeinte Motivation "Lauft bis zum Ko..." hat eine namentlich nicht genannte Torjägerin beim so zitierten "Wittmann-Vorfall" aus bis heute ungeklärten Gründen nur allzu wörtlich genommen...