SC Germania Nürnberg: Im Sommer endet die Trainer-Ära Serdar Dinc - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.12.2023 um 06:00 Uhr
SC Germania Nürnberg: Im Sommer endet die Trainer-Ära Serdar Dinc
Rundum zufrieden kann man beim SC Germania Nürnberg Weihnachten feiern, das vermeintlich schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg meistern die Schnieglinger als Fünfter der Bezirksliga Nord mit Bravour. So wird es auch nur kleinere Veränderungen im Kader während des Jahreswechsels geben, dafür steht im Sommer an der Seitenlinie nach fast anderthalb Jahrzehnten eine Veränderung an.
Von Marco Galuska
Serdar Dinc wird nach der Saison als Trainer beim SC Germania Nürnberg aufhören, will dem Verein aber in anderer Funktion erhalten bleiben.
fussballn.de / Oßwald
Wie im Vorjahr überwintert der SC Germania Nürnberg als Tabellenfünfter in der Bezirksliga Nord. Gegenüber der vergangenen Saison holte man sogar noch einen Punkt mehr, obwohl die Schnieglinger damals als Aufsteiger sogar Herbstmeister wurden. "Unsere Punkteausbeute und der Tabellenstand zeugen von Konstanz. Wir haben die Spiele zu Recht gewonnen, die wir gewonnen haben, aber auch zu Recht verloren, wenn wir verloren haben. Somit stehen wir verdientermaßen auf Platz fünf und können damit sehr gut leben", zieht Trainer Serdar Dinc zufrieden Zwischenbilanz vor dem Jahreswechsel, auch wenn er die beiden Partien, die gegen Hersbruck und Niederndorf ausgefallen sind, gerne noch gespielt hätte.

Inoffizielle Nürnberger Stadtmeisterschaft

Besonders froh ist der Chefanweiser der Germanen über die Entwicklung, weil doch ein größerer Umbruch im Sommer stattgefunden hatte. "Wir haben die jungen Spieler gut einbauen können. Und es funktioniert auch innerhalb der Mannschaft, obwohl wir einen sehr großen Kader haben. Die Jungs haben weiter Bock, das zeigt sich auch jetzt, dass viele in der Halle kicken wollen", macht Dinc keinerlei Anzeichen von Motivationsproblemen aus, auch wenn man mit Auf- und Abstieg in dieser Saison unter normalen Umständen nichts mehr direkt zu tun haben wird. "Schwaig und Gutenstetten machen viel richtig, setzen ihre Mittel sehr gut ein und stehen hochverdient da oben. Ich wünsche es beiden, dass sie aufsteigen", so der SCG-Coach, der dahinter "Platz 3 als zweite Meisterschaft" ausruft und gerne vor den Konkurrenten aus Hersbruck, Kalchreuth und speziell auch Mögeldorf landen möchte, um eine "Nürnberger Stadtmeisterschaft innerhalb der Liga" für sich zu entscheiden. Mit dem Auftaktprogramm nach der Winterpause in Mögeldorf und daheim gegen Kalchreuth geht es gleich gegen die entsprechenden Tabellennachbarn. "Da wollen wir einen guten Start hinlegen, zuvor haben wir auch noch das Pokalspiel in Gutenstetten, wo wir schon richtig gefordert werden", blickt Dinc auf die Wochen nach der Winterpause voraus.

Es läuft auch im zweiten Bezirksliga-Jahr bislang ziemlich rund beim SC Germania Nürnberg.
fussballn.de / Schlirf

Zwei Abgänge, zwei Zugänge, zwei Rückkehrer

Zum Jahresabschluss am 30. Dezember sind die Germanen aber erst einmal bei der Hallenkreismeisterschaft am Start und wollen wieder eine gute Rolle spielen, nachdem man es schon im Vorjahr bis zur Bezirksmeisterschaft geschafft hat. In der Vorbereitung fliegen die Nürnberger ab 24. Februar für eine Woche ins Trainingslager nach Antalya - mit 42 Mann, davon 25 Spielern.

Nicht mehr mit dabei im Kader sind Ilja Zarkov, der bekanntlich als Spielertrainer beim Kreisklassisten ESV Flügelrad angeheuert hat, und Arcan Yanac, der zu Megas Alexandros wechseln wird. Neu hinzukommen Yakup Basoglu vom ASV Vach sowie Youngster Efe Kumral vom ATSV Erlangen II. Zudem kann Dinc mit Leon Curri (nach Kreuzbandriss) und Merter Mengi (nach Schulterverletzung) auf zwei Langzeitverletzte zurückgreifen.

Dinc hört auf und hat seinen Nachfolger im Visier

Es sieht alles nach einem bestellten Feld aus, das Serdar Dinc als Trainer im Sommer dann übergeben wird. Denn der aktuell dienstälteste Übungsleiter der Region, der seit der Saison 2010/11, damals noch in der Kreisklasse, beim SCG in der Verantwortung steht, hat für sich entschieden, dass er seinen Posten nach dem Spieljahr aufgeben wird. "Ich bin nach all den Jahren als Trainer schon etwas platt, das muss ich zugeben. Aber vor allem muss man sagen, dass wir schon sehr viel erreicht haben, aktuell geht nicht mehr. Ich sehe mich für die Zukunft in einem anderen Bereich im Verein besser aufgehoben", sagt Dinc und musste schmunzeln, als er kürzlich vom Modell der SpVgg Ansbach erfahren hat, wo Christoph Hasselmeier vom Trainer zum Sportlichen Leiter wurde. So in etwa könnte Dincs neue Rolle bei den Germanen ab der kommenden Saison auch aussehen: "Es muss alles noch mit dem Verein besprochen werden, aber ich kann mir das schon vorstellen, dass ich da eine Zuständigkeit im sportlichen Bereich für Herren und Jugend in Zukunft übernehmen werde."

Während Ilja Zarkov (rechts) als Spielertrainer zum ESV Flügelrad gewechselt ist, dürften sich die Zuständigkeiten im Trainerteam der Germanen intern neu ordnen, nachdem Serdar Dinc (links) seinen Posten abgeben wird. Berkan Caglar (2.v.r.) könnte vom spielenden Co- zum Cheftrainer werden.
Detlef Knispel

Was die Nachfolgeregelung auf dem Trainerposten anbelangt, hat der 48-Jährige auch eine klare Vorstellung: "Ich bin super zufrieden, so wie es mit meinen Co-Trainern Berkan Caglar, Niko Laiker und Torwart-Trainer Niko Savvelidis läuft. Ich würde da keinen Grund sehen, großartig etwas zu ändern. Sie sind definitiv der erste Ansprechpartner", möchte Dinc den Staffelstab gerne intern weiterreichen. Berkan Caglar war erst kürzlich auch als Kandidat bei Türkspor Nürnberg im Gespräch gewesen. Es dürfte aber darauf hinauslaufen, dass der dann 36-Jährige seinen ersten Posten als Chefcoach zum kommenden Spieljahr in Schniegling antreten wird.

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