Johannes Bömmel im Sofagespräch: "Viel besser geht es nicht!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.12.2023 um 15:00 Uhr
Johannes Bömmel im Sofagespräch: "Viel besser geht es nicht!"
VIDEO Nach dem Last-Minute 2:1-Erfolg gegen den Vorjahreszweiten aus Forst setzt sich der FC Strahlungen als Aufsteiger weiter in der Spitzengruppe der Bezirksliga Unterfranken Ost fest. Alexander Rausch hat im Talk mit Keeper Johannes Bömmel erfahren, wie der Sieg gegen den Vize-Meister gefeiert wurde, wo sich der FC momentan selbst sieht und warum Strahlungen der Publikumsmagnet der Liga ist.
Von Lukas Hörlin
Wie hast Du das Spiel in Forst gesehen? 
Johannes Bömmel: "Forst ist ja letztes Jahr Vize-Meister geworden. Sie stehen zu unrecht da unten, weil sie schon einen guten Ball spielen. Chancentechnisch waren sie uns auch überlegen. Aktuell haben wir aber immer die richtige Antwort - sei es auch in der 93. Minute. Das Spiel war aufregend und hitzig, mit vielen Zeitstrafen. Es waren zwei Busse aus Strahlungen da, die ordentlich Rabatz gemacht haben.  Da hat Vieles zusammengepasst. Wenn es dann noch so ausgeht, wie man es sich vorstellt, geht es eigentlich nicht besser. Ich wüsste nicht, wann ich einmal so einen Torjubel in der 93. Minute mit so vielen Leuten draußen erlebt habe. Viel besser geht es nicht!"

Ihr seid mit zwei Bussen nach Forst gefahren. Welchen Hintergrund hatte es, dass es mit so vielen Fans nach Forst ging?
Johannes Bömmel: "Ich glaube, ich hab noch kein Spiel in dieser Saison mitgemacht - seien es Heim- oder Auswärtsspiele - in dem unsere Fans in der Unterzahl waren. Wenn ich richtig zusammenbekomme hat unser Vorstand einen Kollegen aus Forst und der hat ein Tanzcafe. Die Fahrt war schon länger geplant und es haben sich schnell viele Leute angemeldet. So sind zwei Busse zusammengekommen. Im Nachgang an das Spiel haben wir das Tanzcafe relativ gut eingenommen." 

Wie verbringt man dann den Montag?
Johannes Bömmel: "In weiser Voraussicht hatte ich Urlaub. Mit meinen 31 Jahren muss man so etwas entsprechend planen. Ich habe am Montag die Füße hochgelegt und bin am Dienstag in die Arbeitswoche gestartet." 

Du hast das Thema Fans schon angesprochen. Wenn man sich mit Gegnern als auch deinem Trainer, Marco Nöth, unterhält, kommt die Fans immer wieder zur Sprache. Gegen Münnerstadt beim Eröffnungsspiel waren es um die 500. Jetzt auch wieder 500. Das klingt nach richtig viel Bock auf Amateurfußball. 
Johannes Bömmel: "Das hat sich irgendwie in der Relegation so entwickelt. Strahlungen hat schon immer eine große Schar an Fans mitgebracht. In der Relegation - die ja relativ kompliziert angesetzt war, dadurch dass wir vier Spiele hatten und dann vor dem vierten Spiel immer noch nicht wussten, ob es reicht oder nicht - hat sich von Spiel zu Spiel etwas zusammengeschweißt. Nicht nur in der Mannschaft, sondern auch um den Verein herum. Das hat sich komplett in die neue Saison übertragen. Was zur Zeit bei Strahlungen draußen abgeht, hab ich in meinen Jahren dort noch nicht erlebt." 

Wie viel Bock macht sowas?
Johannes Bömmel: "Ja!" (lacht)


Hat man dann ein bisschen mehr Druck und geht man mit einem anderen Gefühl auf den Platz, wenn nur 50 Zuschauer draußen stehen würden? 
Johannes Bömmel: "Nein, es ist eher eine Motivation. Ich weiß nicht, wie es bei den jüngeren Spielern ist. Unser Kapitän, Markus Neder, sagt immer, es ist ein Privileg. So würde ich es auch sehen." 

Die hohe Zuschauerzahl scheint auch nicht erfolgsabhängig zu sein. Die würden auch kommen, wenn Ihr schlechter da stehen würdet, oder?
Johannes Bömmel: "Ja, wahrscheinlich schon. Aber ich denke, es hat viel damit zu tun, wie man sich präsentiert. Wie hängt sich die Mannschaft rein, holt sie alles aus sich raus? Ich glaube, das macht sie in diesem Jahr in jedem Spiel. In der Bezirksliga hat man oft Mannschaften, die einen echt guten Ball spielen. Da muss man - auch wenn wir uns verbessert haben und offensiv gut besetzt sind - mit anderen Tugenden kommen. Das honorieren die Zuschauer auch." 

Von den ersten sechs Spielen verliert Ihr drei, habt dann sieben Punkte auf dem Konto. Was ist dann passiert? Ab dem 10. September habt Ihr nur noch ein Spiel verloren und das war Anfang November in Sand. Kann man das an irgendetwas festmachen?
Johannes Bömmel: "Wir waren mit den ersten fünf, sechs Spielen relativ zufrieden. Da waren wir nicht immer unbedingt die Mannschaft, die hätte verlieren müssen. Ich denke da gerade an das Eröffungsspiel in Münnerstadt, wo wir die erste Halbzeit deutlich höher führen müssen. Eine Spitzenmannschaft wie Münnerstadt macht das dann gut, wenn sie am Leben gelassen wird, und dreht das Spiel dann mit ihrer Qualität. Das Spielglück ist in den nachfolgenden Partien zu uns gekommen. Es waren Matches dabei, wie am Wochenende gegen Forst, wo der Gegner einen Ticken stärker war. Irgendwie haben wir es dann doch wieder gewuppt. Da kommen die Fans, der Zusammenhalt und die Energie, die der Verein gerade irgendwie auf die Straße bringt, zum Tragen." 

Wie cool ist es, im Derby den Lokalrivalen aus Münnerstadt, der die ganze Zeit auf Eins stand und mit Simon Snaschel den besten Stürmer der Liga in seinen Reihen hat, vor 500 Zuschauern von der Tabellenspitze zu stürzen? 
Johannes Bömmel: "Mir ist es glaube ich in zehn Jahren noch nicht einmal passiert, dass wir gegen Münnerstadt in einem Pflichtspiel gewonnen haben. Ob wir sie von der Tabellenspitze gestoßen haben oder nicht, steht bei mir an zweiter Stelle."

Was denkst Du Dir beim Blick auf die Tabelle?
Johannes Bömmel: "15 Punkte Vorsprung! Wir haben uns in den letzten Wochen stetig tabellarisch verbessert. Nach den Spielen habe ich in der Kabine immer laut den Tabellenplatz gerufen. Von Woche zu Woche sind die Gesichter ungläubiger geworden. Wenn uns irgendjemand vor der Saison "Tabellenplatz Drei" gesagt hätte, den hätten wir für komplett verrückt erklärt." 

Am Wochenende geht es gegen Rödelmaier. Da seid Ihr ja dann Favorit!?
Johannes Bömmel: "Ob man Favorit ist oder nicht, ist mir egal. Gewinnen will man auf jeden Fall, allein wegen des Prestiges! Das wird den Rödelmaierern ähnlich gehen. Sie werden heiß sein. Das Hinspiel war sehr hitzig, mit dem Ausgleich für Rödelmaier in der Nachspielzeit. In solchen Spielen, kann eh immer alles passieren. Ob es ein fußballerisches Highlight wird, kann ich niemandem versprechen. Aber es wird auf jeden Fall brisant und heiß."  

Ein gewohntes Bild der letzten Wochen: Strahlungens Spieler und Schlussmann Johannes Bömmel lassen sich von den Fans nach Spielende feiern.
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Fragen der Follower:

Machst Du bei einem Derbysieg gegen Rödelmaier die Frisur von Leo Dietz? 
Johannes Bömmel: "Ich bin leider am Donnerstag schon beim Friseur. Ich habe überlegt, was in die Richtung zu kommen. Ganz so kurz werde ich sie nicht machen, aber vielleicht ist der Leo ja zufrieden, wenn ich am Sonntag zum Fußball komme. Leo ist der Bruder von Florian Dietz, der beim 1. FC Köln spielt. Er hat selbst auch höherklassigen Jugendfußball gespielt und ist nach vielen Verletzungen wieder in Strahlungen gelandet. Er hat sehr kurze Haare, die rasiert er sich einfach selbst ab. Bock auf eine Ronaldo-Frisur habe ich nicht! Die steht mir einfach nicht. (lacht)"

Hast Du ein sportliches Vorbild? Welche Keeper haben dein Torwart-Spiel beeinflusst? Franz Wohlfahrt oder Claus Reitmaier?  
Johannes Bömmel: "Kultiger finde ich Claus Reitmaier. Ich habe immer geguckt, dass ich mir von jedem etwas abschaue. Ein richtiges Vorbild habe ich nicht. Früher als Jugendlicher fand ich immer Kasey Keller cool, ich bin Gladbach-Fan." 
 
Der Name Christian Wörns ist auch gefallen. Wie prägend war er für Deine fußballerische Laufbahn und was hat es damit auf sich? 
Johannes Bömmel: "Christian Wörns ist für jeden deutschen Fußballer irgendwo ein Idol. Wer so überragend über Jahre hinweg spielt, muss ein Vorbild für eine ganze Generation sein. Er wurde eine Zeit lang im Netz abgekultet. Auf solche Züge springe ich gerne auf und habe ihn eine Zeit lang gehypt, weil es irgendwie lustig war." 

Wie würdest Du Dein Torwartspiel in drei Worten beschreiben? 
Johannes Bömmel: "Schwierig. Vielleicht muss ich da ein bisschen differenzieren zwischen Torwartspiel früher und Torwartspiel jetzt. Früher war es auf jeden Fall verrückt und extrovertiert. Jetzt ist es mit dem Alter ein bisschen ruhiger geworden. Was sich glaube ich nicht verändert hat, ist die Lautstärke. Ich bin schon einer, der relativ viel babbelt auf dem Platz, nicht immer mit viel Gehalt. Ich denke mir nach dem Spiel auch oft: "Hättest du das mal lieber für dich behalten...". Mein Trainer Marco ist relativ erpicht darauf, dass ich mich nicht mehr mit den Zuschauern unterhalte. Ich versuche es abzustellen, aber ganz ist es noch nicht raus. 

Apropos Reden. Es kam die Frage rein, wer Dein Lieblingsschiedsrichter ist. Gibt es da auch Geschichten? 
Johannes Bömmel: "Es gibt einen lokalen Schiedsrichter, den fand ich immer ganz cool, der hat ganz gut gepfiffen. Ich möchte jetzt nicht tiefer darauf eingehen. Er heißt Heribert Hauswirth. Er hat für lustige Storys auf dem Platz gesorgt. Er hat immer mit Sonnenbrille gepfiffen. Solche Kult-Charaktere fand ich immer cool. Ich denke die Frage zielt darauf ab, weil einen Profi-Lieblingsschiedsrichter habe ich nicht." 

Was ist Dein Lieblingslied und warum ist es die Hymne des FC Strahlungen?
Johannes Bömmel: "Weil sie so einzigartig und nicht generisch ist. Die haben wir von einer Internet-Seite, wo man sich die von Stange holen kann. Allerdings hat sie durch viele FC Strahlungen-Elemente sehr viel Charme." 

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Steckbrief J. Bömmel

Johannes Bömmel
Spitzname
Hansi
Alter
32
Geburtsort
Bad Neustadt an der Saale
Wohnort
Würzburg
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
90 kg
Beruf
Business Development Manager
Hobbies
Fußball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Torwart
Erfolge
Aufstiege in die Bezirksliga


Tabelle Bezirksliga Unt. Ost

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
18
38:30
32
5
16
38:23
30
7
18
41:27
29
8
17
33:22
26
10
17
35:37
22
11
16
26:28
22
12
18
31:37
21
15
18
40:47
15
16
16
19:49
10
17
17
15:43
7
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