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Artikel veröffentlicht am 19.11.2023 um 19:02 Uhr

Vogler-wilder Ritt des Tages: "Wir haben das Ego, gewinnen zu wollen"

SPIELTAG AKTUELL Nach gut zwanzig Minuten lagen die Frauen des SV Würgau auf heimischer Anlage bereits mit 1:3 im Rückstand gegen einen effektiven FC Redwitz. Dann erwachten jedoch die Wärcha-Kampfgeister und das Team von Trainer Markus Pfeufer drehte die Partie - nicht zuletzt dank einer fulminanten Leonie Vogler...

Von Bernd Riemke

Selbst ein Hattrick von Alina Hahn sollte den Siemensgemeindlerinnen am Ende nicht reichen. Die 21-jährige Redwitzerin eröffnete den Torreigen in der 8. Minute und beschloss ihn auch wieder in der 84. Minute. Dazwischen lagen sieben weitere Treffer, wobei insbesondere im ersten Durchgang Tag der offenen Tür herrschte. Als Alina Hahn zum ersten Mal sehenswert mit links in den Winkel traf, ermahnte Coach Marco Patzelt seine jungen Damen noch an die "konzentrierten fünf Minuten", die nach einem eigenen Tor so wichtig sind, um sich nicht im Taumel der Freude umgehend selbst einen Treffer einzufangen. Genau das passierte jedoch, denn mit der nächsten Aktion packte Leonie Vogler einen Hammer aus, der wie an der Schnur gezogen aus knapp 25m unter der Latte landete. "Der war schon so gewollt und ist am Ende schön reingefallen", strahlte die Angreiferin des SVW nach der Partie, in der es weiterhin Schlag auf Schlag ging. Denn selbst über den Ausgleich konnte sich Würgau nicht lange freuen. Erneut nur eine Zeigerumdrehung später erzielte Alina Hahn aus ähnlicher Position ein ähnliches Tor und schon führte der Liganeuling wieder. Als Katharina Zillig nach 22 Minuten im Anschluss an eine Ecke gar auf 3:1 für den Gast stellte, schien der fünfte Sieg in Folge für den FCR möglich. Allerdings brauchten anschließend Jana Albert und Leonie Vogler wiederum nur acht Minuten, um den Spielstand zu egalisieren. Nach dreißig Minuten stand es 3:3, was auch dem Halbzeitergebnis gleichkam.

Laura Weich (li.) sorgte in der Redwitzer Offensive für viel Alarm. Hier kann Nina Endres rechtzeitig klären.

anpfiff.info

"Wir haben da schon das Ego, dass wir uns gerade zu Hause nicht abschießen lassen wollen und glauben an den Sieg, selbst wenn wir zurückliegen", sagte Vogler nach dem Spiel, in dem Torjägerin Julia Dremel den SVW letztlich auf die Siegerstraße brachte. Bereitete sie den am schönsten herausgespielten Treffer zum 3:3 noch mustergültig vor, besorgte sie das 4:3 wenige Minuten nach dem Seitenwechsel selbst. Einen direkt verwandelten Freistoß von Stephanie Uzelino später, war beim Stande von 5:3 der ganz große Widerstand der Redwitzerinnen gebrochen. "Wir haben verdient gewonnen, weil wir einfach eine gute Truppe zusammen haben, die nicht aufgibt", sprudelte es aus der Würgauer Doppeltorschützin heraus, die mit ihrem Team nun auf dem Platz an der Sonne überwintert und damit den Druck auf die lauernde Konkurrenz hochhält. Während die Siegesserie des FCR gerissen ist und somit auch die Minimalchance, selbst noch ganz vorne mitzumischen, zumindest vorerst zunichte gemacht ist, zeigte sich Wärcha von der jüngst erlittenen ersten Saisonniederlage gut erholt. Der ambitionierte Vorjahresvize überzeugte mit Leidenschaft und Willenskraft und bleibt vor allem zu Hause eine echte Macht.

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Spielstenogramm

Würgau

Redwitz

5:4

SV Würgau: Deinlein L., Lang, Albert, Endres L., Vogler, Zenk, Greif A., Schmitt A., Endres N., Dremel, Rösch, Götz (46.), Müller (82.), Uzelino (46.)

1. FC Redwitz: Bernert, Schwarzmeier, Walcher, Fedeorov L., Pfadenhauer, Weich, Zillig, Hahn, Meyer, Treubel, Herbst, Federov (55.)

Tore: 0:1 Hahn (8.), 1:1 Vogler (9.), 1:2 Hahn (10.), 1:3 Zillig (22.), 2:3 Albert (24.), 3:3 Vogler (30.), 4:3 Dremel (53.), 5:3 Uzelino (63.), 5:4 Hahn (84.)

Zuschauer: 45 | Schiedsrichter: Adolf Karsch (ASV Reckendorf e.V.)