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Artikel veröffentlicht am 19.11.2023 um 05:00 Uhr

Nico Gaubitz im Sofagespräch: "Wir wollen 2023 keine Punkte abgeben!"

VIDEO Im Sommer gelang den Mainbernheimern nach einer starken Saison die Rückkehr in die Kreisklasse. Dort gelang auch der Start, ehe die Bärenstädter in ein kleines Loch fielen. Doch aus dem zogen sie sich und kletterten bis auf Rang Zwei. Satte sechs der letzten sieben Spiele gewannen sie. Kapitän Nico Gaubitz war zu Gast im Sofagespräch. Hier die wichtigsten Aussagen oder schaut gerne nochmals rein.

Von Alexander Rausch

Momentan könnt Ihr Euch nicht beschweren, oder?
Nico Gaubitz: Ganz und gar nicht. Wir stehen als Aufsteiger auf Platz Zwei. Damit kann jeder zufrieden sein und sind wir auch alle. Wir haben eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft. Damit hat keiner gerechnet. Wir haben vor der Saison keinerlei Ambitionen gehegt oder das Wort Durchmarsch in den Mund genommen. Im Gegenteil: Weil einige Hochkaräter aus der Kreisliga in die Liga abgestiegen sind und die Kreisklasse vorher schon stark war, ist das Ziel weiterhin der Klassenerhalt. Die Liga ist sehr eng. Umso schöner ist es, dass wir uns schon ein gutes Polster erarbeitet haben.

Das klingt sehr zurückhaltend.
Nico Gaubitz: Wir hatten eine kleinere Flaute und sind dann abgerutscht. Es sind aktuell nur 13 Punkte zum Relegationsplatz. Deshalb dürfen wir uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Liga ist stark und es kann jeder jeden schlagen.

Aber Ihr habt einige höherklassig erfahrene Kicker in Euren Reihen.
Nico Gaubitz: Das stimmt. Aber die anderen Mannschaften haben auch namhafte Spieler und Neuzugänge. In der Liga können alle Teams kicken. Zudem ist nicht jeder Sonntag gleich. Schlechte Tage sind möglich oder der Gegner macht es einfach gut, weil er beispielsweise taktisch sehr gut ausgerichtet ist. Wir müssen jeden Spieltag Ernst nehmen.

Wie viel Spaß macht die Liga?
Nico Gaubitz: Sehr viel. Es ist mega geil. In einem Radius von wenigen Kilometern haben wir mehrere Mannschaften. Die Auswärtsspiele sind wie Heimspiele. Das ist der Hammer. Da lässt sich keines herauspicken. Die Derbys haben alle Brisanz, jedes auf seine Weise. Sickershausen haben wir noch nicht gespielt. Aber viele kennen sich untereinander. Da ist Feuer drin.

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Am Wochenende war es gegen Iphofen auch brisant.
Nico Gaubitz: Kann man so sagen. Es war richtig heiß. In der ersten Halbzeit ging es noch, in der zweiten wurde es ruppiger. Aber gehört dazu, solange man sich danach noch versteht. Es war alles im Rahmen. Wir haben uns gefreut, Kai wiederzusehen. Anfänglich ist es sicher ungewohnt, aber das legt sich, sobald man den Platz betritt. Da gibt es keine Freunde. Da liegt der Fokus auf das Spiel. Es war nach dem Spiel sehr entspannt und fair. Wir haben uns auch am Montag nochmals ausgetauscht. Die Partie hat sogar noch ein bisschen mehr Spaß gemacht, weil es ein Topspiel war. Das haut nochmals positiv rein.

Wie ärgerlich war die Hinspielniederlage?
Nico Gaubitz: Es war schon bitter beim Blick auf den Spielverlauf. Es gibt mehrere Meinungen. Wir hätten etwas mitnehmen müssen aus unserer Sicht. Aus neutraler Sicht geht die Niederlage in Ordnung. Letztlich haben wir es im Rückspiel wieder gut gemacht und sogar ein Tor mehr geschossen.

Jetzt seid Ihr Zweiter. Das wollt Ihr Euch bis zum Winter nicht mehr nehmen lassen, oder?
Nico Gaubitz: Wir wollen keine Punkte mehr abgeben. Wir wollen den Platz nicht mehr hergeben. Nach unserem goldenen Oktober, wie es unser Coach genannt hat, wollen wir einen goldenen November nachlegen. Das Ziel ist, kein Spiel zu verlieren. Dann stehen die Chancen gut, auf Platz Zwei zu überwintern.

Wie bewertest Du die aktuelle Saison?
Nico Gaubitz: Wir sind famos gestartet. Das 5:0 gegen Marktbreit-Martinsheim 2 war ein Brett, aber auch zu hoch. Das mussten wir erst einmal fassen. Wir mussten kennenlernen, dass in der Kreisklasse ein anderer Wind weht. Wenn wir viele Fehler machen, werden die schneller bestraft als in der A-Klasse. In der Phase mit vier Niederlagen aus fünf Spielen hatten wir viele Unkonzentriertheiten, die uns Tore gekostet haben und dann sind wir nicht mehr so schnell zurückgekommen, als in den Vorjahren. Das war für uns nach den sehr guten Spielzeiten zuvor eine neue Situation, die wir gemeinsam angenommen haben. Das haben wir deutlich angesprochen und verinnerlicht. Das war nicht einfach. Dann sind wir aber wieder in unseren Flow gekommen.

Nico Gaubitz führt die Mainbernheimer als Kapitän aufs Feld.

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Fragen der Follower:
Aufstieg über die Relegation oder als Meister?
Nico Gaubitz: Da wir vor einem Jahr sehr bitter nicht in der Relegation aufgestiegen sind, wäre es eine feine Geschichte, wenn wir über die Relegation aufsteigen. Das würde uns allen gut tun und wäre Balsam für die Seele. Ein Hopp-oder-Top-Spiel ist immer geil. Zudem ist die ganze Mannschaft von damals noch da. Ich würde es uns wünschen, dass jeder diese Wunde schließen kann.

Kannst Du Dir eine Rückkehr zu Bayern Kitzingen vorstellen?
Nico Gaubitz: Der Zug ist abgefahren. Ich bin sehr glücklich in Mainbernheim und zu Hause zu sein.

Wie ist es, mit Deinem Bruder zusammenzuspielen?
Nico Gaubitz: Wir pushen uns gegenseitig. Wenn einer ein Tief hat, holt ihn der andere heraus. Das funktioniert super. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und einen ähnlichen Freundeskreis. Auch wegen der Firma sind wir sehr eng verbunden. Wenn etwas ist, sprechen wir direkt drüber.

Gibt es eine Rückkehr ins Tor?
Nico Gaubitz: In meinen ersten beiden Spielzeiten habe ich immer wieder einmal damit geliebäugelt. Mittlerweile habe ich mich an die Feldspielerrolle gewöhnt und kann es mir nicht mehr vorstellen. Ich hatte ein Jahr kein Fußball gespielt, war in der Welt unterwegs. Nach meiner Rückkehr gab es einige Optionen, wieder ins Tor zu gehen, auch in Mainbernheim. Aber mir kam die Idee, aufs Feld zu gehen. Ich habe mit meinen Kumpels geredet und die haben mich bestärkt. Dann habe ich es probiert und es funktioniert.