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Artikel veröffentlicht am 09.11.2023 um 14:40 Uhr

Auf dem Zahnfleisch: TB Johannis 88 sehnt sich die Winterpause herbei

Als Aufsteiger zunächst recht ordentlich in die Kreisliga-Saison gestartet rutschte der TB Johannis 1888 nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge in die Abstiegszone ab. Gerade auch weil in den vergangenen Wochen die Personaldecke in Schnepfenreuth immer dünner und dünner wurde, sehnt Trainer Jörg Tauchmann mittlerweile die Winterpause herbei.

Von Michael Watzinger

Jörg Tauchmann und sein TB Johannis 1888 rutschten nach ordentlichem Start zuletzt in der Tabelle ab und sehnen sich der Winterpause entgegen.

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Nach ordentlichem Start erfolgte der Einbruch

Als Aufsteiger zu Beginn voller Hoffnung in das Abenteuer Kreisliga gestartet fand der TB Johannis 1888 zunächst recht ordentlich in die Saison und sammelte bis Oktober fleißig Zähler. Seitdem allerdings wartet das Team aus Schnepfenreuth auf weitere Erfolgserlebnisse, zuletzt setzte es fünf Niederlagen am Stück und der Turnerbund rutschte nach der 1:3-Heimniederlage im Kellerduell gegen die SV Gutenstetten-Steinachgrund U-23 auf den vorletzten Platz der Tabelle ab. Trainer Jörg Tauchmann weiß beim Blick auf den bisherigen Saisonverlauf die Lage derweil einzuschätzen: "Im Sommer hat uns mit Timm Wagner ein absolut wichtiger Leistungsträger verlassen und wir wussten, dass die Kreisliga für uns schon herausfordernd sein wird. Wir haben dann aber gerade zuhause unsere Tugenden ganz gut auf den Platz gebracht und - stellenweise auch mit dem nötigen Spielglück - unser Kärwa-Spiel gegen Johannis 18883 und die beiden Heimspiele gegen den Post SV und Buch II für uns entscheiden können. Jenes Glück hat uns dann aber spätestens in der Partie gegen die SpVgg Nürnberg verlassen, als wir nicht nur eine späte Führung nicht über die Ziellinie bringen konnten, sondern mit Justin Fischer den ersten verletzungsbedingten Ausfall zu verkraften hatten. Ab dem Moment ging bei uns dann die Seuche so richtig los..."

Zunächst konnte der TB Johannis 1888 nach dem Aufstieg einige Zähler sammeln. Zuletzt hatte die Tauchmann-Elf aber kaum mehr Grund zur Freude.

Wolfgang Cibura

Verletzungsmisere bereitet Kopfzerbrechen

Nach und nach fielen in der Folge beim Turnerbund die Spieler reihenweise aus: Mit Fischer, Lukas Wittmann, Florian Schöner, Sebastian Adler, Patrick Ried, Christoph Burk, Philipp Dunst, Philipp Sonnenburg und zuletzt auch Victor Gaudich fehlten fast eine komplette Elf, größtenteils längerfristig. "Wenn man auf den Platz schaut und die Truppe mit dem Team aus der Vorsaison vergleicht, sind vielleicht noch drei, vier Mann übrig. Das ist schon brutal und ehrlicherweise für uns kaum aufzufangen - gerade weil wir als Aufsteiger von einer gewissen Homogenität leben", blickt Tauchmann auf seinen ausgedünnten Kader.

Ein Ende ist dabei (noch) nicht abzusehen: "Beim Dienstagstraining ist nun auch noch Patrick Küspert umgeknickt und wir müssen mal schauen, was die Ärzte bei ihm sagen - es ist schon wirklich schlimm im Moment. Derzeit sind wir ein großer Flickenteppich und als Trainer versucht man die Löcher so gut es geht zu stopfen. Ganz ehrlich: Ich weiß jetzt gerade noch nicht wirklich, wie genau die Mannschaft am Sonntag auflaufen wird. So ist es natürlich in der Kreisliga schwer zu punkten und man muss auch klar sagen, dass es ohne die tolle Unterstützung seitens unserer 2. und 3. Mannschaft gar nicht gehen würde!"

Patrick Stehle (in schwarz) ist einer der wenigen "Übriggebliebenen" beim verletzungsgebeutelten Turnerbund Johannis 1888.

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Bis zum Winter alles reinlegen

Für die Schnepfenreuther stehen bis zur Winterpause derweil trotzdem noch drei Partien an. Mit den beiden Auswärtspartien in Deutenbach und beim KSD Hajduk und dem Nachholspiel zuhause gegen den FC Bayern Kickers warten dabei durchaus noch einmal anspruchsvolle Gegner auf die "88er". Trotz der aktuell tristen Aussichten wollen Tauchmann und seine Schützlinge das Beste aus der angespannten Lage machen. "Natürlich gehen wir nicht als die großen Favoriten in die verbleibenden drei Duelle und das Selbstvertrauen ist im Moment nach den Niederlagen auch nicht so wahnsinnig ausgeprägt. Trotzdem wollen wir alles reinlegen und versuchen zu gewinnen oder etwas Zählbares mitzunehmen! Ich bin als Typ ohnehin immer recht optimistisch eingestellt und unser Sport ist ja auch immer mal wieder für die eine oder andere Überraschung gut - warum sollte uns das nicht auch mal gelingen", sieht der Trainer auf das Restprogramm vor dem Jahreswechsel.

Dass beim Turnerbund trotz derzeit einiger Schwierigkeiten der Fairplay-Gedanke dennoch nicht zu kurz kommt, wird beim Blick auf die Nachholpartie gegen Bayern Kickers deutlich: "Das Spiel war ja eigentlich für heute Abend angesetzt. Ich muss aber schon sagen, dass wir es für anständig im Rahmen des fairen Wettbewerbs hielten, dieses Spiel nicht unter der Woche zwischen zwei wichtigen Spielen des Gegners gegen direkte Konkurrenten auszutragen, sondern es im Anschluss hinten dranzuhängen. So viel Fairness muss aus meiner Sicht schon sein."

Jonas Wiesinger (in blau) und Co. wollen in den verbleibenden drei Partien bis zur Winterpause noch einmal alles in die Waagschale werfen.

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Wunden lecken im Winter

Tauchmann selbst macht darüber hinaus keinen Hehl daraus, dass man sich in Schnepfenreuth der Winterpause entgegen sehnt: "Wir müssen zunächst natürlich erst einmal schauen, dass der Abstand zum rettenden Ufer nicht zu groß wird - das ist für die Motivation über den Jahreswechsel aus meiner Sicht schon wichtig. In der Pause haben wir dann Zeit, einen Teil unserer Verletzten an das Team heranzubringen, ich rechne damit dass fünf, vielleicht sechs Mann wieder zur Mannschaft stoßen können - dann sieht die Lage schon wieder etwas anders aus. Es wird wichtig sein, eine perfekte Vorbereitung zu absolvieren und jeder muss voll dabei sein, um die entstandene Rückstände aufzuarbeiten. Es ist außerdem ein kleines Trainingslager über ein Wochenende angedacht, das zum einen dem Zusammenhalt dienen, aber auch wieder klarere Strukturen und Abläufe schaffen soll. Wir müssen und wollen da die Basis für eine erfolgreiche Rückrunde legen, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll!"

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