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Artikel veröffentlicht am 10.11.2023 um 17:00 Uhr

Trainerentlassung beim ASV Vach: Keine Revolte, aber doch eine Stimmungslage

Eigentlich sah alles danach aus, dass sich der ASV Vach nach einem holprigen Start in der Bezirksliga Nord mittlerweile gefangen habe. Doch drei Tage nach der enttäuschenden 3:4-Niederlage gegen den FC Ottensoos zogen die Verantwortlichen im Verein einen Schlussstrich und entzogen Coach Kubilay Arslan das Vertrauen, dieser zeigt sich enttäuscht und verweist auf eine recht ordentliche Bilanz zuletzt.

Von Marco Galuska

Kubilay Arslan ist seit Mittwochabend nicht mehr Trainer des ASV Vach. Kapitän Christopher Uwadia (links) soll mit dem 2. Kapitän Florian Draws den Sportlichen Leiter Sven Morawetz als Interimstrainer unterstützen.

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Am Mittwochabend erfuhr Kubilay Arslan in einer Telefonkonferenz mit den Verantwortlichen, dass seine Amtszeit als Cheftrainer beim ASV Vach nach zwei Monaten beendet ist. "Ich wurde angerufen und man hat mir erklärt, dass man keine Entwicklung mehr erkennen konnte und auch die Stimmung nicht gut gewesen sei", sagt der mittlerweile Ex-Coach der Vacher, der vor der Saison als Co-Trainer in Mannhof angeheuert hatte und nach dem schon abzusehenden Abschied von Joao Oliveira als dessen Nachfolger bestimmt wurde.

Die Begründung teilt Arslan jedoch nicht, sagt er habe aus seiner Sicht bis zuletzt "ein gutes Verhältnis zum Team" gehabt. Vor allem die Aussage der fehlenden Entwicklung stößt dem A-Lizenz-Inhaber indes sauer auf: "Das kann ich so nicht stehen lassen! Wir haben von den letzten sechs Spielen drei gewonnen, zwei Unentschieden gespielt und nur zuletzt gegen Ottensoos verloren, wobei wir auch hier jede Menge Torchancen herausgespielt haben. Ich lasse nicht einfach nur Kick and Rush spielen. Aber wenn man das nicht sieht, bin ich wohl der falsche Trainer hier."

Kubilay Arslan (sitzend) und sein Co-Trainer Tomislav Kozina (stehend) sind nicht mehr länger in der Verantwortung beim ASV Vach.

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Dass er sich auch an den Ergebnissen messen lassen müssen, ist Arslan indes bewusst, verrät dabei, dass er nach einer internen Punktvorgabe noch sechs Zähler aus den kommenden drei Partien vor dem Winter hätte holen müssen. Den Nachweis, ob er dies mit seinem Team geschafft hätte, wird der Trainer nicht mehr erbringen können.

Keine Revolte, aber Zeit zum Handeln

Dass es dazu kam, so erklärt der Sportliche Leiter Sven Morawetz, sei keine Nacht-und-Nebel-Aktion gewesen, vielmehr "schwelte da was seit ein paar Wochen. Man hat die Unzufriedenheit gespürt, selbst nach Siegen, nach so einer Niederlage wie gegen Ottensoos natürlich umso mehr. Deshalb habe ich mir die Spielführer dann am Wochenbeginn geschnappt, um mal ganz klar zu besprechen, wie die Sachlage ist." Morawetz betont, dass es sich "nicht um eine Revolte" handle, aber die Situation sich schon so dargestellt hat, dass man letztlich im Verein zur Entscheidung kam, dass man jetzt einen Schlussstrich ziehen würde, ehe etwas hochkochen würde, das man vorzeitig noch einfangen könne.

Sven Morawetz

ASV Vach

Dabei macht man beim ASV Vach nun auch "tabula rasa" und gibt den Staffelstab auf dem Trainerposten diesmal nicht mehr intern weiter: Morawetz bedankt sich im Namen des Vereins ausdrücklich bei Kubilay Arslan und seinen Co-Trainer Tomislav Kozina: "Sie haben sich absolut nichts zu schulden kommen lassen, das will ich auch noch einmal betonen! Aber letztlich sind wir der Meinung, dass es für die weitere Entwicklung besser ist, wenn wir jetzt einen klaren Schlussstrich ziehen." In der Winterpause möchte man klären, wie der Trainerposten neu besetzt werden soll. Erste Gespräche haben begonnen.

Sportlicher Leiter und zwei Kapitäne als Interimslösung bis zum Winter

Für die verbleibenden drei Spiele springt Morawetz "auf Drängen und Wunsch des Vorstands" in die Bresche, wird dabei von den Kapitänen Christoper Uwadia und Florian Draws unterstützt. "Ich kann schon jetzt sagen, dass es definitiv bei den drei Spielen bleiben wird und ich - wenn man so will - meinen Nachfolger dann selbst mit aussuche. Denn es war absolut nicht meine Intention, dass ich jetzt selbst wieder als Trainer auftrete", sagt Morawetz, der zuletzt in der Saison 2008/09 den 1. FC Kalchreuth trainierte.