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Artikel veröffentlicht am 08.11.2023 um 07:00 Uhr

Florian Schmidt im Interview: "Die Ergebnisse zeigen, dass wir gierig bleiben"

Beim TSV Fischbach weht seit Saisonbeginn ein neuer Wind unter Neu-Trainer Florian Schmidt, der zuvor eine Ära beim SV Rasch als Spielertrainer prägte, und nun das Sagen an der Seitenlinie im Karpfenteich hat. Dabei kann sich die bisherige Bilanz durchaus sehen lassen, wenngleich jene vom neuen Übungsleiter nicht auf Anhieb so erfolgreich erwartet worden war, wie er im fussballn.de-Interview der Woche verrät.

Von Fabian Strauch

Florian Schmidt gibt seit dieser Saison als Trainer die Richtung beim TSV Fischbach vor.

fussballn.de

Hallo Flo, euer Spiel bei der DJK Falke II wurde am vergangenen Wochenende verlegt. Wie hast du deinen Sonntag verbracht?

Florian Schmidt (45): Ich habe in unserer 2. Mannschaft 90 Minuten im defensiven Mittelfeld gespielt, leider verlief die Partie durch die 2:3-Niederlage nicht so erfolgreich wie erhofft. Im Anschluss habe ich mir noch die 2. Halbzeit zwischen Feucht II und Merl Bau angesehen.

Du bist seit Sommer an der Seitenlinie des TSV Fischbach zu finden. Beschreibe bitte, wie es zu dieser Verbindung kam?

Schmidt: Der Kontakt kam eigentlich über den Sportshop Fischbach zustande, nachdem ich Daniel Möller und Christian Vitzethum schon ewig kenne. Ein erster Kontakt erfolgte bereits im Winter 2022, damals wollte ich aber nicht während der Saison den SV Rasch verlassen. Im Frühjahr 2023 rief mich dann Dani Möller nochmal in seiner Funktion als Fußball-Abteilungsleiter an und so kam dann das eine zum anderen.

In deiner aktiven Karriere hast du als Innenverteidiger eine Menge Erfahrung bis hinauf zur Bayernliga gesammelt. War damals schon klar, dass du irgendwann als Trainer arbeiten willst?

Schmidt: Eigentlich überhaupt nicht! (schmunzelt) Ich habe früher nur daran gedacht, selbst Spieler zu sein. Dann habe ich den Trainerschein angefangen, um ihn aus familiären Gründen zu unterbrechen - und letztlich doch noch zu beenden. Dann kam die Anfrage vom SV Rasch und es hat sich so ergeben.

Beim SC Eltersdorf war Florian Schmidt ein absoluter Leistungsträger und am Ende sogar Kapitän beim Bayernligisten.

Sebastian Baumann

Deine sportliche Heimat lag zuletzt über zehn Jahre als Spielertrainer beim SV Rasch. Welche Beweggründe waren für den Wechsel nach Fischbach ausschlaggebend?

Schmidt: Als die Corona-Pandemie begonnen hat, haben in Rasch die dreißig- bis zweiunddreißig-jährigen Spieler, mit denen ich sehr erfolgreich war, aufgehört. Nach dem Kreisliga-Abstieg 2022 und dem Klassenerhalt in der Kreisklasse 2023 war dann von beiden Seiten einfach der Impuls gegeben, etwas Neues zu sehen.

Welche Situation hast du nach dem Abstieg aus der Kreisklasse in Fischbach vorgefunden?

Schmidt: Es hat sich bereits nach wenigen Trainingseinheiten so angefühlt, als wäre ich schon Jahre dort. Man kann schon von einer Art Aufbruchstimmung sprechen und es gab niemanden, den ich trösten oder aufbauen musste.

Die bisherige Bilanz mit neun Siegen aus elf Partien kann sich mehr als sehen lassen. Hättest du mit solch einem Zwischenstand gerechnet?

Schmidt: Ehrlich gesagt, nicht wirklich! Ich hatte schon erwartet, dass wir einige Spiele gewinnen und insgeheim damit gerechnet, dass wir unter den ersten fünf Mannschaften dabei sind. Aber vor allem wie schnell die Jungs meine Spielidee und Vorgaben bereits umsetzen, das machen sie überragend!

Betrachtet man eure bisherigen Ergebnisse und die Tabelle näher, kommt man am Fakt der besten Offensive der Liga nicht vorbei. Bevorzugst du offensiven Fußball mit Spektakel oder woran liegt eure Treffsicherheit?

Schmidt: Ich lege eigentlich vorrangig Wert darauf, dass hinten die Null steht und wir so zu unseren Torchancen kommen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass wir nicht beim Zwischenstand von 4:0 aufhören, sondern weiterhin hungrig, gierig und konzentriert bleiben.

Der Offensivdrang ist ein Trumpf der Fischbacher im bisherigen Saisonverlauf.

Hans Fruth

Schmerzen die beiden Niederlagen im Derby gegen Altenfurt und bei Merl Bau noch mehr, weil dadurch auch der direkte Vergleich im Aufstiegsrennen im Augenblick gegen euch spricht?

Schmidt: Gegen Altenfurt war ich leider im Urlaub, dennoch schmerzt die 1:6-Niederlage gerade im Derby schon sehr. Gegen Merl Bau hatten wir unsere Möglichkeiten, um zumindest einen Punkt mitzunehmen. Wir tun uns vor allem gegen erfahrene und abgewichste Gegner noch schwer, da sind wir mit unserer jungen Truppe wohl noch ein wenig grün hinter den Ohren. Ich kann den Jungs aber keinen Vorwurf machen, solange dadurch ein Lernprozess stattfindet.

Am Sonntag geht es im heimischen Karpfenteich gegen den SC Feucht II, gegen einen weiteren Aufstiegskonkurrenten. Wie schätzt du den Gegner ein und mit welcher Marschroute sollen die drei Zähler eingefahren werden?

Schmidt: Feucht ist ein weiterer robuster Gegner mit vielen erfahrenen Akteuren, da können wir gleich beweisen, was wir aus den bisherigen Niederlagen mitgenommen haben. Wichtig ist, dass wir uns auf das fokussieren, was wir sehr gut können. Sobald wir uns auf etwas anderes einlassen, wird es schwer werden.

Wie beurteilst du das Aufstiegsrennen, in dem es ja mit vier Mannschaften sehr eng zugeht?

Schmidt: Ich denke, es ist definitiv alles möglich! Für mich machen es die vier Teams unter sich aus und werden gegen schwächere Gegner nicht viele Punkte lassen. Daher kommt es vor allem auf die direkten Duelle an, wobei man an den bisherigen Ergebnissen ja sieht, dass jeder jeden schlagen kann.

Welche Ziele hast du dir mit dem TSV Fischbach gesteckt?

Schmidt: Wir wollen in dieser Saison auf jeden Fall so lange wie möglich oben dabei bleiben und mitmischen. Sollten wir den Aufstieg am Ende nicht packen, wird in Fischbach trotzdem weiter Fußball gespielt. Gerade um die extrem talentierte Truppe langfristig beisammenzuhalten, sollte es in der Zukunft schon die eine oder andere Liga nach oben gehen. Wohin das dann führen kann, müssen wir sehen.