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Artikel veröffentlicht am 24.10.2023 um 15:00 Uhr

Trotz Personalsorgen überm Strich: Puschendorfs Perspektive stimmt Letizia positiv

Daheim noch ungeschlagen, auswärts noch ohne Sieg - die Bilanz des Aufsteigers SG Puschendorf/Tuchenbach weist kurz vor Abschluss der Hinserie in der Kreisklasse 3 einige Höhen und Tiefen auf. Am Sonntag geht es für die Elf von Rino Letizia zum Sechs-Punkte-Spiel beim Schlusslicht in Zirndorf, ehe bis zur Winterpause ausschließlich Heimspiele folgen. Dabei sollen die nächsten Schritte zum Klassenerhalt getan werden.

Von Marco Galuska

Rino Letizia hatte schon arge Personalprobleme mit seiner SG Puschendorf/Tuchenbach zu überstehen, blickt aber zuversichtlich auf das Saisonziel, das der Aufsteiger mit dem Klassenerhalt erreichen will.

fussballn.de / Oßwald

Noch ehe der Wiederaufstieg in seinem ersten Jahr als Cheftrainer realisiert worden war, hatte Rino Letizia der SG Puschendorf/Tuchenbach im vergangenen Winter für weitere zwei Jahre zugesagt. Seine Entscheidung, sich nach einem halben Jahr auch langfristig zu binden, ist für den 48-Jährigen nach wie vor aktuell: "Der Verein ist da frühzeitig auf mich zugekommen. Mir gefällt es hier, es passt alles und ich sehe eine Entwicklung und eine Perspektive mit einer sehr jungen Truppe."

Ein rabenschwarzer Tag Anfang Mai

Die Puschendorfer waren der Seriensieger in der abgelaufenen Saison der A-Klasse 5, doch die immer konkreter werdende Hoffnung auf die Meisterschaft erhielt Anfang Mai einen gewaltigen Dämpfer, als im Spitzenspiel gegen den SV Großhabersdorf (0:2) das Verletzungspech gleich doppelt zuschlug und mit Achillessehnen- und Kreuzbandriss zwei absolute Leistungsträger der SG für lange Zeit außer Gefecht gesetzt waren. Aber auch ohne Lukas Graßler und Goalgetter Tim Weiß schaukelte die Truppe den Titelgewinn nach Hause. "Das waren herbe Verluste, aber gerade in den letzten Spielen haben die Jungs das als Mannschaft super kompensiert. Das hat das ganze Team noch mehr zusammengeschweißt", schaut Letizia auf den erfolgreichen Saisonendspurt, in dem die SG nichts mehr anbrennen ließ, zurück.

Die SG Puschendorf/Tuchenbach brannte in der vergangenen Saison wahrhaft ein Feuerwerk ab und schaffte den direkten Wiederaufstieg in die Kreisklasse.

fussballn.de / Kühnel

Horrorstart in Cadolzburg

Nachdem die Feierlichkeiten vergangen waren, galt es aber - auch ohne die Verletzten - für Rino Letizia und seinem Co-Trainer Sven Illauer (39), mit dem er "super harmoniert", und der mit vier Saisontoren aktuell auch der erfolgreichste Torschütze der SG ist, eine schlagkräftige Truppe für die Kreisklasse aufzubieten. Der Auftakt in Cadolzburg hätte dabei kaum schlimmer sein können. Mit 0:8 ging der Aufsteiger beim Kreisliga-Absteiger baden. Es folgte ein mehr als unbefriedigendes 2:2 beim STV Deutenbach II und ein 0:5 beim als souveräner Spitzenreiter auftretenden ASV Fürth. "In Cadolzburg hatten wir viele Verletzte, waren aber auch furchtbar nervös und einfach richtig schlecht an dem Tag. In Deutenbach hätten wir gewinnen müssen, entscheiden das Spiel aber nicht und kassieren noch spät das 2:2. Beim ASV Fürth muss man einfach anerkennen, dass das eine absolute Spitzenmannschaft ist", blickt Letizia auf den holprigen Saisonstart zurück.

In Deutenbach verpassten Sven Illauer (in grau) und die SG Puschendorf/Tuchenbach den ersten Auswärtssieg, holten dort aber auch ihren bisher einzigen Auswärtszähler.

fussballn.de / Kühnel

Mit den Heimspielen kam der Aufschwung

Umso besser sollte es dafür ab dem ersten Heimspiel (4:1 gegen Obermichelbach) laufen. Zehn Punkte holten fortan die Puschendorfer in fünf Partien. Der Aufschwung geriet in den vergangenen Wochen im Zuge arger Personalprobleme jedoch wieder ins Stocken: "Ich habe selten sowas erlebt, dass gleich so viele Spieler ausfallen, eigentlich ist uns unsere komplette Offensive weggebrochen", sagt der Coach, der sich einerseits über verpasste Punkte wie bei der SGV 1883 II, in Eibach oder Weinzierlein ärgert, aber andererseits zuversichtlich ist, dass man mit einem halbwegs kompletten Kader auch weiterhin über dem Strich stehen wird. "Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir mehr Punkte in der Rückrunde holen werden, wenn zumindest vier Spieler aus den vielen Langzeitverletzten nach der Winterpause wieder dabei sind."

Zunächst aber gilt es, die kurzfristigen Ziel in den verbleibenden Partien des Kalenderjahres 2023 zu verfolgen. Am Sonntag geht es zum Schlusslicht nach Zirndorf, wo man im "Sechs-Punkte-Spiel" endlich den ersten Auswärtssieg landen möchte und mit Julian Bieber auf die Rückkehr einer Stammkraft hoffen darf. Zum Abschluss der Hinrunde kommt der TSV Roßtal nach Puschendorf, wo die SG bislang noch unbesiegt ist und auch die weiteren Partien bis zur Winterpause stattfinden werden. Zumindest ein Sieg soll schon noch in der Hinserie her: "Mit 17 Punkten aus der Vorrunde wären wir im Soll - auch wenn wir trotz der Personalprobleme gut und gerne zehn Punkte mehr hätten haben können."

Daheim in Puschendorf gab es eigentlich immer etwas zu bejubeln für den Aufsteiger, wenn das nur so weitergeht ... Nach dem Gastspiel in Zirndorf folgen vier Heimspiele in Folge.

fussballn.de / Kühnel

Trotz Verletztenmisere und keineswegs effektiver Punkteausbeute steht der Aufsteiger aktuell über dem Strich. "Das zeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind! Ich appelliere auch immer an die Jungs, die langwierige Verletzungen haben, den Kopf nicht hängenzulassen, aber das tun sie auch nicht, sie sind auch weiter nah dran an der Mannschaft. Das alles stimmt mich positiv, dass wir in einer recht engen Liga am Ende gut bestehen werden."