Erneut sieglos: Altstädter kommen nicht vom Fleck - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.10.2023 um 06:00 Uhr
Erneut sieglos: Altstädter kommen nicht vom Fleck
Das Frankenderby bei der Nürnberger U23 bot alles, was sich das Fußballherz wünscht. Bestes Wetter, eine ordentliche Kulisse und viel Zündstoff, nachdem mehrere Spieler bereits beim Gegner gekickt hatten und ein Bruderpaar sogar unterschiedliche Trikots trug. Am Ende war Trainer Marek Mintal nach dem 2:2-Remis und damit dem siebten sieglosen Spiel der Bayreuther etwas nachdenklich. 
Von Hans-Jürgen Wunder

Die Partie in Nürnberg am Valznerweiher wurde bereits um 15:30 Uhr angepfiffen, weil das Hauptspielfeld kein Flutlicht besitzt. Trotzdem bescherten die 647 Zuschauer den Mittelfranken einen Rekordbesuch. Gut die Hälfte kam aus der Wagnerstadt und freuten sich auf ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Kapitän Benedikt Kirsch. Auf Bayreuther Seite hatte nicht nur Trainer Marek Mintal, der sich als Torschützenkönig der Bundesliga einst den Spitznamen "Phantom" erworben hatte, einen Nürnberger Hintergrund. David Ismail kickte in der letzten Serie noch in der Noris, Jann George wurde in der mittelfränkischen Metropole geboren und auch Marco Zietsch schnürte einst für den FCN die Fußballstiefel - sein jüngerer Bruder tut es heute noch. "Es hat sich erst relativ spät entschieden, dass er mitspielt. Das hat mich gefreut. Normalerweise ziehen wir uns schon gegenseitig etwas auf, aber nach einem Unentschieden ist es natürlich schwer", meint der defensive Mittelfeldmann.

Der schnelle Anschlusstreffer: Tim Latteier (li.) lässt Jan Reichert keine Chance.
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Start erneut verschlafen

"Wir sind schlecht reingekommen, aber die letzten Minuten vor der Halbzeit waren gut", kann Rückkehrer David Ismail der ersten Halbzeit durchaus etwas Positives abgewinnen. Deutlich kritischer sieht es sein Trainer Marek Mintal. "Die erste halbe Stunde war richtig schlecht. da haben die Jubngs überhaupt nicht gemacht, was sie sollten", beklagt der Altstädter Coach. Die Nürnberger Führung war zwar gut herausgespielt, aber sowohl der Flankengeber als auch Torschütze Pedro Mutebo hatte bei seinem Spannstoß viel zu viel Platz. Danach waren die Wagnerstädter geschockt, leisteten sich unmittelbar nach dem Anstoß einen groben Patzer und hatten Glück, dass die Kugel knapp am Pfosten vorbeistrich. Aber die Unsicherheit war weiter greifbar, Tobias Weber sprang die Kugel an den ausgestreckten Arm und die Strafstoßdiskussion erübrigte sich, weil Jonas Wieselsberger die Kugel zum 2:0 ins eigene Netz stolperte. "Bayreuth hat dann mit langen Bällen agiert und eine Unachtsamkeit von uns zum Anschlusstreffer ausgenutzt", sagte Benjamin Kirsch, der in Nürnberg in die Abwehrreihe gerutscht ist. "Die Profis, die runter kommen, müssen auf ihren angestammten Positionen spielen, aber für mich ist das kein Problem", grinst der Blondschopf.

Das gleiche Ziel: Benedikt Kirsch Li.) und Daniel Haubner.
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Familienjoker sticht erneut

"Man hat erneut gesehen, wie wichtig Christoph Fenninger bei uns ist, der vorne die Bälle festmacht", lobt Zietsch den Vorbereiter zum Anschlusstreffer. Nach der Pause wollten es die Altstädter dann wissen, berannten den einheimischen Kasten. "Das war dann ein offener Schlagabtausch", findet Kirsch, der nicht ausschließen will, irgendwann wieder in der Wagnerstadt zu landen, auch wenn es ihm in Mittelfranken "super gefällt". Bei Gästetrainer Mintal verflüchtigten sich zumindest ein paar Sorgenfalten, nachdem Sohnemann Jakub die Jokerrolle erneut bestens ausfüllte und zum 2:2-Endstand einköpfte. Daran änderten auch die wenigen Minuten Unterzahl nach der Ampelkarte gegen Jonas Wieselsberger nichts mehr. Von großer Zufriedenheit war der Altstädter Übungsleiter aber meilenweit entfernt. "Von den Punkten her liegen wir klar unter den Erwartungen. Dass es nicht einfach wird, wusste ich, aber manche Spiele waren schon sehr kompliziert." Von der offiziellen Version, dass man aufbauen muss und Geduld notwendig ist, lässt er sich in Anbetracht der Unzufriedenheit im Verein nach inzwischen sieben sieglosen Spiel in Folge nicht täuschen. "Ich bin lange genug im Fußball, um Aussagen einzuordnen."        

Erfahrung gegen Jugend: Christoph Fenninger (li.) versetzt Niklas Jahn.
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Spielstenogramm

Tore: 1:0 Muteba (24., Sommer), 2:0 Eigentor (31.), 2:1 Latteier (32.), 2:2 Mintal (64.)
Gelbe Karten: - / Fenninger (44.), Wieselsberger (58.), Latteier (81.) | Gelb-rote Karten: - / Wieselsberger (90.)
Zuschauer: 647 | Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (TSV Karlburg)


Tabelle Regionalliga Bayern

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
16
41:21
40
4
16
28:13
31
6
16
30:30
27
9
15
22:19
19
11
16
22:24
19
14
16
21:33
15
15
16
17:30
15
16
16
23:39
14
17
16
14:34
14
18
15
12:25
7
Bei Punktgleichheit: Torverhältnis

Trainerstationen M. Mintal

23/24
REGL
 
19/21
REGL
 
19/20
2. BuLi
 
19/20
2. BuLi
17/18
LL

Steckbrief M. Mintal

Marek Mintal
Spitzname
Tor-Phantom
Alter
47
Geburtsort
Žilina, Tschechoslowakei
Wohnort
Röthenbach a.d. Pegnitz
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Erfolge
Torschützenkönig in der Slowakei; zweimaliger Torschützenkönig in der zweiten Bundesliga; Torschützenkönig in der Bundesliga 2004/2005; 45-facher Nationalspieler der Slowakei; DFB-Pokalsieger mit dem 1. FC Nürnberg 2007;

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H - FC Augsburg 2 (9.)
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