Patrick Pattaro im Interview: Rivalität? Rote Trainingsklamotten sind verboten! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.10.2023 um 07:00 Uhr
Patrick Pattaro im Interview: Rivalität? Rote Trainingsklamotten sind verboten!
INTERVIEW Der TSV Langenzenn scheiterte als Vizemeister in der Relegation nur knapp am Kreisliga-Aufstieg. In der neuen Kreisklasse 2 mischt das Team von Rainer Gerlitz wieder vorne mit. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht TSV-Kapitän Patrick Pattaro vor dem Derby in Laubendorf über Rivalität, Vereinstreue, seine neue Rolle auf und neben dem Platz und Ziele mit dem Team.
Von Marco Galuska
Langenzenns Kapitän Patrick Pattaro blickt im fussballn.de-Interview der Woche auch auf das Derby in Laubendorf voraus.
fussballn.de / Oßwald
Hallo Patrick, wie hast du den durch Absage aus Uffenheim spielfreien Sonntag verbracht?

Patrick Pattaro (32):
Beim Geburtstag der Schwiegeroma! Da hat es jetzt endlich mal Schäuferla und nicht nur Salat für mich gegeben und ich musste nicht so schnell weiter, wie sonst. Deswegen hat das ganz gut gepasst. Aber ansonsten gehört der Fußball am Sonntag schon dazu und ich bin kein großer Fan von spielfreien Wochenenden.

Mit den drei Punkten am Grünen Tisch gegen Uffenheim II bleibt ihr weiter Tabellenzweiter. Wie ordnest du euer erstes Saisondrittel bisher sportlich ein?

Pattaro:
Bis auf die völlig unnötige Niederlage gegen Burggrafenhof bin ich sehr zufrieden. Wichtig war, dass wir nach der Derbyniederlage nicht so inkonstant weitergemacht haben und eine kleine Serie starten konnten.

Gab es die Befürchtung, dass das verlorene Relegationsmatch aus der Vorsaison noch mental oder gar physisch noch nachhängt?

Pattaro:
Beim Trainer und was ich so aus dem Team vernommen habe, gab es die Befürchtung eigentlich gar nicht. Wir haben uns diese Relegation hart erarbeitet und dann einfach keinen guten Tag erwischt. Bei mir persönlich war es schon ein wenig anders, es hat schon ein paar Tage länger gedauert, bis ich die Saison mental hinter mir lassen konnte. Wir und auch ich persönlich habe/n sehr viel Energie und Aufwand in den Endspurt gelegt. Und ja, wer weiß wie oft man noch die Chance bekommt.

In der aktuellen Saison gab es schon wieder viel Grund zum Jubeln für Patrick Pattaro und seinem TSV Langenzenn.
Sabrina Zschachlitz

Als Vizemeister der Vorsaison wurdet ihr im Favoritenkreis genannt. Wer waren für dich persönlich im Vorfeld die Kandidaten für ganz oben und wer überrascht dich in der Kreisklasse 2 bisher?

Pattaro:
Die Absteiger hat man natürlich immer auf dem Zettel, dazu Dietenhofen, die jetzt auch schon lange an der Tür zur Kreisliga kratzen und für mich die spielerisch beste Mannschaft: Losaurach. Neuhof überrascht mich auf jeden Fall positiv.

Auffällig ist bei euch eine recht große Konstanz im Kader seit Jahren. Was macht den TSV Langenzenn zu einer „eingeschworenen Truppe"?

Pattaro:
Wir geben uns einfach viel Mühe, neue Leute schnell zu integrieren und an uns zu binden. Jeder soll sich bei uns wohlfühlen, hat aber auch seine Aufgaben im Team. Die allermeisten wissen das sehr zu schätzen und bleiben Teil dieser „eingeschworenen Truppe“. 

Stichwort „Vereinstreue": Ist das grundsätzlich eine fast ausgestorbene Spezies oder gibt es diese vor allem abseits des Stadtgebiets in deinen Augen noch mehr?

Pattaro:
Wenn ich bei euch vor der Saison manchmal die Zu- und Abgänge anderer Kreisklassen lese, muss ich schon manchmal schmunzeln bzw. wundere ich mich. Ich bin froh, dass das bei uns und hier in der Umgebung noch anders läuft. Es macht mir persönlich schon mehr Spaß gegen Spieler zu spielen, denen etwas am eigenen Verein liegt.

Zu den „alten Haudegen" haben sich bei euch im Team mit Max Grebehahn, Ferdinand Otten, Dimitri Schander oder Jonas Christgau auch einige Youngster ins Team gespielt. Würdest du das als Umbruch oder eher Blutauffrischung bezeichnen?

Pattaro:
Ich bin richtig, richtig froh, dass sie da sind. Das sind allesamt richtig gute Jungs, die uns auf und neben dem Feld guttun. Wenn wir Andi Schneider und Thomas Grüner noch dazu nehmen, ist das schon ein starkes, neues Gerüst, was sich da entwickelt. Im Moment ist es noch eine Blutauffrischung, aber das sollen auf jeden Fall die neuen Gesichter des TSV werden.

Ist der aktuell Tabellenzweite TSV Langenzenn in dieser Saison noch einmal stärker geworden gegenüber der Mannschaft, die Vizemeister wurde?

Pattaro:
 Das Kann ich noch nicht genau sagen, ich glaube aber, wir können in dieser Saison Verletzungen, Sperren oder Urlaub besser auffangen als noch im Jahr zuvor.

In deiner persönlichen Saisonbilanz stehen schon fünf Treffer nach acht Spieltagen. Wie kommt es zu den wieder erlangten Torjäger-Qualitäten?

Pattaro:
Das liegt wahrscheinlich am neuen Glücksbringer am Spielfeldrand. Im Juni haben meine Frau und ich zum ersten Mal Nachwuchs bekommen.

Zweistellig war deine Anzahl an Toren zuletzt in der Saison 2016/17. Hat sich seitdem deine Rolle im Team verändert oder wie lässt sich der Unterschied in den Zahlen erklären?

Pattaro:
Ich spiele einfach da, wo ich gebraucht werde. In der ersten Saison unter Rainer Gerlitz musste ich wegen vieler verletzter Spieler ein Vierteljahr als Innenverteidiger auflaufen, danach öfter auf der defensiveren Sechs. Jetzt ist es, wie auch schon vor ein paar Jahren, wieder etwas offensiver. Durch den Ausfall unseres Torjägers Andi Stumpf zuletzt sogar wieder ein paar Mal im Sturm. Ich freue mich wenn ich dem Team, wie gerade, mit Toren helfen kann oder, was mir fast noch besser gefällt, die Vorlage zum Treffer geben kann.

Die neue Fußball-Abteilungsleitung des TSV Langenzenn um Sebastian Wirth (l.), Thomas Reichel (2.v.l.) und Patrick Pattaro (r.) mit Ehrenabteilungsleiter Georg Schönleben.
Sabrina Zschachlitz

Neben deiner Rolle als Kapitän auf dem Platz bist du seit Jahresbeginn auch u.a. mit eurem Keeper Thomas Reichel als Abteilungsleiter aktiv. Wie kam es zur Funktionärsrolle?

Pattaro
: Im Verein hat sich personell einiges getan. Im Vorstand des Hauptvereins gab es einen großen Umbruch und unser, jetzt Ehrenabteilungsleiter, Georg Schönleben hatte auch schon öfter angedeutet, dass er nicht mehr ewig machen möchte. Da ich bei den allermeisten Entscheidungen rund um den Fußball sowieso schon eingebunden war, und mir der TSV sehr am Herzen liegt, habe ich dieses Amt gerne übernommen. Die meiste Arbeit machen aber Thomas Reichel und Basti Wirth. Ich versuche den beiden so gut es geht den Rücken freizuhalten. 

Zurück auf den Platz: Am Sonntag steht für euch das Derby in Laubendorf an: Nimmst du die Favoritenrolle an?

Pattaro:
Ja, gerne! Wir fahren dort hin, um zu gewinnen.

In der Vorsaison habt ihr beide Duelle 2:0 gegen die Laubis gewonnen. Am Ende hätten sie euch beinahe noch zum Meister gemacht. Wie würdest du die Rivalität zu Laubendorf beschreiben?

Pattaro:
Es geht schon immer noch gut zur Sache in den 90 Minuten Derby. Ob auf dem Platz oder von den Zuschauern hinter der Bande. Und das ist auch gut so. Die Zuschauerzahlen sprechen da für sich, dass sich alle auf solche besonderen Spiele freuen. Nach dem Spiel ist dann das alles entspannter, man kennt sich untereinander und kann dann auch ein Bierchen zusammen trinken. Ansonsten muss man sagen, dass seit Jahren in Laubendorf sehr gute Arbeit mit vielen Ehrenamtlichen geleistet wird. Nichtsdestotrotz, und um zur Rivalität zurückzukommen, rote Trainingsklamotten sind bei uns nicht nur in der Derbywoche verboten. (lacht)

Auch am Sonntag will Patrick Pattaro mit seinen Langenzennern beim Nachbarn in Laubendorf die Oberhand behalten.
Manfred Durlak

In dieser Saison habt ihr das Duell gegen Burggrafenhof verloren. Setzt euch das für das nächste Derby umso mehr unter Druck oder reicht es, in der Tabelle vor den Nachbarn zu stehen?

Pattaro:
 Nein, das Spiel gegen den SVB wird am Sonntag keine Relevanz haben, da geht’s nur um die wichtigen drei Punkte in Laubendorf.

Die ehemalige Kreisklasse 3 und auch die aktuelle Kreisklasse 2 wird von den meisten Teams besonders geschätzt. Wäre es nicht sogar schade, so eine Liga zu verlassen?

Pattaro:
Diese Kreisklasse macht auf jeden Fall großen Spaß, viele Derbys, kurze Wege, viele bekannte Gesichter und viele Zuschauer. Letztes Jahr waren sogar immer mal wieder Zuschauer aus Burggrafenhof bei unseren Heimspielen, da die Fahrten in der Frankenhöhe Kreisliga einfach zu weit waren. Aber wir spielen ja Fußball, um erfolgreich zu sein und nicht um Kilometer zu sparen.

Wie würde deine Wahl für die nächsten Jahre aussehen: Erfolgreicher Kreisklassist samt Derbysiege oder Kreisligist mit dem TSV Langenzenn?

Pattaro:
Kreisligist!

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Hintergründe & Fakten

Personendaten


11. Spieltag Kreisklasse 2


Tabelle Kreisklasse 2

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
10
42:11
23
3
9
27:19
18
4
9
20:12
16
5
10
23:18
16
7
10
12:14
14
8
9
20:17
14
9
9
16:22
14
11
10
17:29
12
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Saisonbilanz P. Pattaro

 
24/25
14
8
5
0
R
0
0
23/24
27
11
12
0
R
1
0
23/24
1
1
1
0
R
0
0
22/23
24
4
14
0
R
0
0
22/23
1
0
1
0
R
0
0
21/22
28
5
12
0
R
0
0
21/22
1
0
1
0
R
0
0
19/21
15
2
5
0
R
0
0
18/19
26
5
8
1
R
0
0
17/18
25
4
10
0
R
0
0
17/18
2
1
2
0
R
0
0
16/17
26
15
0
0
R
0
0
15/16
26
16
0
0
R
0
0
14/15
26
7
0
1
R
0
0
13/14
6
1
0
0
R
0
0
Gesamt
248
80
71
2
0
1
0

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