Bastheim mit neuem Coach: Ambitioniert und motiviert in die Ligaspitze - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.09.2023 um 17:19 Uhr
Bastheim mit neuem Coach: Ambitioniert und motiviert in die Ligaspitze
Vergangenes Wochenende startete die Bezirksliga 2 der Frauen in die neue Spielzeit. Noch nicht im Einsatz: die Damen der TSG Bastheim. Die starten nun am Samstag gegen die neu gegründete Spielgemeinschaft aus Adelsberg und Karsbach. Gleich ein Gradmesser für das Team von Alexander Sawade, der vor der Runde von Manuela Kraus übernommen hatte und seine neue Mannschaft mittelfristig in die  BOL führen möchte.
Von Alexander Rausch
Mit Aufstiegen kennt sich Alexander Sawade aus. In der abgelaufenen Saison führte er die SG Bastheim/Stockheim/Reyersbach in einem Herzschlagfinale zurück in die Kreisklasse. Mit diesem verabschiedete sich jedoch vorerst einmal aus dem Herrenbereich und übernahm zur neuen Runde die Damen-Mannschaft des Vereins. Unbekanntes Terrain für den erfahrenen Funktionär? Mitnichten! Schon vor rund 20 Jahren betreute er schon einmal Frauen. In Hendungen. „Ich habe die Mannschaft damals mit ins Leben gerufen“, erinnert er sich.

Immense Weiterentwicklung im Frauenfußball

Zu vergleichen mit heute ist sein erstes Damen-Engagement aber nicht. Das sei ein Unterschied wie Tag und Nacht, sagt Alexander Sawade. Er sei überrascht gewesen, wie gut seine neuen Schützlinge seien. Der Frauenfußball habe sich immens weiterentwickelt, ob im fußballerischen, konditionellen oder taktischen Bereich. Daher hatte er auch großen Respekt vor der neuen Aufgabe, auf die er sich ein halbes Jahr vorbereitete. Er habe sich eingelesen, sich mit den Eigenheiten des Frauenfußballs beschäftigt. Um optimal in die neue Saison zu starten und um die Mannschaft kennenzulernen, setzte er eine Vorbereitung von acht Wochen an, fünf Vorbereitungsspiele und ein Pokalduell inklusive.

Acht Wochen Vorbereitung

Sophie Schultheis und Michelle Pochert.
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„Das war schon eine lange Zeit“, findet Michelle Pochert, die in den vergangenen Wochen die Kapitänsbinde trug und zu den Führungsspielerinnen zählt. Jedoch schiebt sie ein großes Aber nach: „Es war sehr aufregend. Wir haben sehr viel Neues gelernt und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Einheiten waren immer randvollgepackt. Die Zeit ist wie im Flug vergangen.“ Dem pflichtet auch Sophie Schultheis, die kürzlich nach ihrem Kreuzbandriss ihr Comeback gab, bei: „Es waren Trainings dabei, bei denen ich an meine Grenzen gestoßen bin, aber sie haben sehr viel gebracht. Vor allem unser körperlicher Zustand hat sich verbessert.“

Und nicht nur das: Alexander Sawade versuchte seine Philosophie der Mannschaft zu implementieren. Die hatte in den vergangenen Jahren vornehmlich frauorientiert agiert. Der 39-Jährige bevorzugt aber den raumoriertierten Ansatz mit viel Ballbesitz, entsprechenden Bewegungsabläufen ohne Ball und guter Kommunikation. „Das haben die Mädels sehr gut angenommen. Sie sind sehr wissbegierig. Ich konnte oftmals gar nicht alles adäquat beantworten bzw. mir für alle die nötige Zeit nehmen“, lobt der Übungsleiter. Zudem legte er wert auf Verletzungsprävention. „Frauen sind aufgrund ihres Körperbaus anfälliger für Knieverletzungen. Deswegen haben wir sehr viel im Bereich Körperstabilisation gearbeitet“, so der 39-Jährige.

Sehr hohe Trainingsbeteiligung

Das fand ebenfalls großen Anklang. Selten standen weniger als 20 Spielerinnen auf dem Feld. Eine hervorragende Grundlage, zumal die TSG erstmals in dieser Saison auch eine zweite Mannschaft gemeldet hat. Und auch die Resultate in den Freundschaftsspiele ließen aufhorchen. Gegen die BOL-Teams aus Veitshöchheim, Gollhofen und Frickenhausen zeigten sie – zumindest phasenweise – ansprechende Leistungen. Nach einem klaren 0:6 zur Pause agierten die Bastheimerinnen gegen Veitshöchheim nach dem Seitenwechsel auf Augenhöhe und hielten das Ergebnis. Gegen Frickenhausen stand sogar über 90 Minuten die Null. Und in Gollhofen habe sein Team im zweiten Durchgang trotz Überlegenheit einfach nicht die Buden gemacht, so der TSG-Coach.

Mittelfristig zurück in die Bezirksoberliga

Alexander Sawade
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Dass sie Widrigkeiten überwinden können, zeigten seine Kickerinnen dann auch im ersten Pflichtspiel. Früh musste Alexander Sawade in Mainaschaff wechseln. Dennoch gingen sie mit 2:0 in Führung. Doch die Heimelf glich aus und drehte die Partie nach dem Seitenwechsel. Aus der Ruhe brachte es die Bastheimerinnen aber nicht. Die blieben bei sich – Sophie Schultheis traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich – und jubelten am Ende. „Sie haben dem großen Aderlass getrotzt und haben verdient gewonnen“, zollt er seinen Mädels Respekt.

Und den sollen zukünftig auch die Gegnerinnen vor ihnen haben. „Wir schauen nicht auf andere. Wir schauen auf uns. Wir wollen unser Spiel durchdrücken. Die anderen Mannschaften sollen sich uns anpassen“, sagt Alexander Sawade selbstbewusst. Und auch seine Kickerinnen geben sich ambitioniert. „Wir sind als Team zusammengewachsen, haben Top-Spielerinnen in unseren Reihen und einen sehr guten Trainer. Mittelfristig wollen wir definitiv in die Bezirksoberliga aufsteigen“, gibt sich Michelle Pochert selbstbewusst.

Richtig Bock auf den Rundenstart

Ob der große Wurf vielleicht schon in dieser Saison gelingt? „Es muss sich alles einspielen und zusammenfinden. Zudem haben wir erstmals zwei Mannschaften. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft auftreten und jede für jede kämpft. Dann spielen wir in dieser Saison auf jeden Fall vorne mit“, schätzt Sophie Schultheis die Situation trotz aller Euphorie realistisch ein. Wo die Bastheimerinnen nach der langen Vorbereitung aber tatsächlich stehen, sehen sie gleich im ersten Rundenspiel gegen Adelsberg/Karsbach. Noch eigenständig stiegen die Adelsbergerinnen aus der Bezirksoberliga ab, die Karsbacherinnen aus der Landesliga. Ein richtiger Gradmesser für die Bastheimer Mädels, auf den nicht nur Sophie Schultheis richtig Bock hat.

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