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Artikel veröffentlicht am 10.09.2023 um 06:00 Uhr
Über 2200 Spiele gepfiffen:
Schirri-Urgestein Rudi Luther wird 70 Jahre alt!
MAGAZIN
Am heutigen Sonntag feiert der in Dörfles-Esbach beheimatete Rudi Luther seinen 70. Geburtstag, dessen Leben überwiegend vom Fußball - er ist aber auch Stammgast der Handballer des HSC Coburg - geprägt war, der die meisten Sportplätze, egal ob vom oberen Frankenwald bis in den Bamberger und Bayreuther Landkreis und hinüber ins Maingebiet Haßfurt und Schweinfurt kennt, ob als Zaungast oder "Schwarzkittel!"
Von
Dieter Koch
Von Thüringen ins Frankenland
Rudi Luther erblickte vor 70 Jahren im thüringischen Schalkau - nahe der Grenze zu Bayern - das Licht der Welt. Seine Mutter siedelte bereits 1955 ins fränkische Coburg über. Beim dortigen damaligen VfB begann er mit dem Fußballspielen in der Schüler- und Jugendmannschaft, wechselte dann im Seniorenbereich zum SV Coburg-Ketschendorf mit einigen Einsätzen in der Bezirksliga als Torwart.
Kein Wochenende vergeht, an dem der FC Bayern-Sympathisant Rudi Luther - meist mit seinem Freund Edi Bischoff - nicht auf den heimischen Fußballplätzen unterwegs ist.
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Schiedsrichterlaufbahn begann 1975 als 21-Jähriger
Seine Schiedsrichterlaufbahn begann 1975 als 21-Jähriger. Zuerst noch zwei Jahre lang Schüler und Jugendspiele leitend, stieg Rudi Luther 1977 bis 2004 als Referee in die damalige A-Klasse (heutige Kreisliga) auf. Bei vielen Kollegen war er als Assistent in der Bezirksliga an der Außenlinie tätig.
Höhepunkte waren die Linienrichter-Einsätze unter Jürgen Glaw, so das Entscheidungsspiel zur Bayernliga 1982 bei Südwest Nürnberg zwischen den FT Schweinfurt und der SpVgg Landshut, das Bayernliga-Spiel FC Schweinfurt 05 gegen VfB Helmbrechts oder auch das Landesliga-Match zwischen dem SV Neusorg und dem ASV Zirndorf unter Schiedsrichter Udo Konstantopoulos.
Rudi Luther pfiff von 1970 bis 1980 für den SV Ketschendorf, von 1980 bis 1998 für den VfL Frohnlach, von 1998 bis 2008 für die Freien Turner Coburg, wo er in der Saison 2001/2002 auch den Posten als Spielleiter und Dritter Vorsitzender innehatte. Ab 2008 war er fünf Jahre lang beim TSV Meeder als Schiedsrichter-Betreuer in der Bezirksliga tätig.
Aufstieg zum Schiedsrichter-Funktionär
1988 nach der Erkrankung von Manfred Korn wurde er zum kommisarischen stellvertretenden Obmann und zwei Jahre später 1990 zum stellvertretenden Obmann gewählt. Ab dem 5. Juni 1991 - nach dem Rücktritt von Jürgen Glaw - ernannte ihn die Schiedsrichter-Gilde zum kommisarischen Obmann und letztendlich 1994 zum Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Coburg für vier Jahre. Auch nach vier weiteren Jahren zur nächsten Hauptversammlung erhielt Rudi Luther am 23. Januar 1998 wieder das Vertrauen. Er hatte auch den Vorsitz im Jahr 2000, als das 75-jährige Bestehen der SR-Gruppe Coburg gebührend gefeiert wurde.
In seiner 14-jährigen Funktionärstätigkeit für den BFV wurden zwischen 1991 und 2001 insgesamt 95 Schiedsrichter-Sitzungen und 33 Vorstandssitzungen abgehalten. Zudem fanden elf Kameradschaftsabende, neun Preisköpfe und, zusammen mit der Schiedsrichtergruppe Ebern, zehn Neuligs-Lehrgänge statt. Allein in dieser Zeit wurden durch ihn 19276 Schiedsrichter zu den Spielen eingeteilt.
Von 2002 bis heute fungiert Rudi Luther als Jung-Schiedsrichter-Betreuer und Beobachter. Hinzu kam 2017, dass er zusammen mit Tobias Fenkl in den Gruppen-Schiedsrichter-Ausschuss (GSA) bestimmt wurde, mit den Aufgabengebieten Jugend-Koordination und Förderung, Kollegen zu runden Geburtstagen zu gratulieren, bei Hochzeiten den Polterabenden beizuwohnen, bei Sterbefällen die letzte Ehre zu erweisen und auch andere Schiedsrichtergruppen bei Kameradschaftsabenden und Jubläen die Glückwünsche zu übermitteln.
Neben dem Fußball hat Rudi Luther auch seine Liebe für den Handball entdeckt, wo er beim Zweitligisten HSC Coburg als Fuhrparkleiter angestellt ist.
anpfiff.info
Schlagzeilen in der BILD-Zeitung
Obwohl Rudi Luther kaum nennenswerte Probleme in seiner langen Zeit als Schiedsrichter hatte, machte 1986 eine Schlagzeile in Europas größtem Boulevardblatt mit Sitz in Hamburg ihn weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.
Was war geschehen: Bei einem sehr wichtigen Spiel um den Abstieg aus der damaligen A-Klasse (heutige Kreisliga) zwischen dem TSV Oberlauter und dem TSV Sonnefeld kamen nach Spielschluss fünf Zuschauer auf ihn zu. Der größte und kräftigste von ihnen von der Statue her vorneweg, der Rudi Luther sehr körpernah bedrängte, ihn in die Magengegend krummte und auf den Fuß trat.
Rudi Luther sah das Unheil auf sich zukommen, reagierte blitzschnell mit einem Reflex und schlug den Angreifer mit einem einzigen Faustschlag k.o., der umfiel " wie ein Baum" und ins Krankenhaus gebracht wurde. Am nächsten Tag titelte die BILD-Zeitung in übergroßen Lettern: "Niedergeschlagener Zuschauer wusste nicht, dass der Schiedsrichter ehemaliger Boxer war!"
Was aber nicht stimmte, da Rudi Luther nie Boxer war und zum Schluss die Aufklärung, denn der niedergeschlagene Zuschauer saß zwei Stunden später nach dieser Aktion und seiner Entlassung aus dem Coburger Klinikum wieder am Stammtisch im Oberlauterer Sportheim und ließ sich den Gerstensaft schmecken.
"Wir kamen ohne Headset aus"
Die Entwicklung in vielen Bereichen ist nicht aufzuhalten, so auch die Technik, die immer mehr im Fußball eingesetzt wird, denn ohne Laptop und Tablet oder Online-Pässe und die BFV-App geht es heute nicht. Auf die Frage was ihm missfällt mir und was er im Regelwerk ändern würde, meint Rudi Luther:
"Da muss ich eindeutig den VAR-Keller in Köln erwähnen, da zu oft zu lang dauernde Entscheidungen getroffen werden, was den Profifußball betrifft!"
Alles Gute zum 70. Geburtstag Rudi
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schließt sich den Gratulanten Rudi Luthers in seinem Haus in Dörfles-Esbach an und wünscht ihm neben Gesundheit noch viele Jahre Spaß auf den Sportplätzen in der Region, wie auch beim Handball des HSC Coburg!
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Steckbrief R. Luther
Rudi Luther
Alter
71
Geburtsort
Schalkau
Wohnort
Dörfles-Esbach
Familie
verheiratet, 5 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Gewicht
95 kg
Beruf
Rentner
Hobbies
Fußball, Handball, Deutsche Schlagermusik hören
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Torwart
Erfolge
Einige Bezirksliga-Einsätze als Torwart beim SV Ketschendorf, SR-Obmann der Schiedsrichtergruppe Coburg
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