Spielgruppentagung beim FC Haßfurt: „Warum nicht erst einmal ein Dududu?“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.07.2023 um 12:00 Uhr
Spielgruppentagung beim FC Haßfurt: „Warum nicht erst einmal ein Dududu?“
Noch gut drei Wochen – dann startet die Saison 2023/2024 im Spielkreis Schweinfurt mit dem ersten Spieltag am letzten Juli-Wochenende. Was dann auf die Vereine zukommt, besprach Kreisspielleiter Gottfried Bindrim in einer harmonischen Runde am Donnerstagabend im Sportheim des FC Haßfurt mit den Klub-Vertretern.
Von Marco Heumann

„Wenn doch jetzt keine Pässe mehr gedruckt und verschickt werden müssen, dann sinken doch bestimmt die Gebühren?“ Ein Schmunzeln ging durch den Raum, als Alexander Hamburger vom TSV Knetzgau seine Frage stellte. Auch Gottfried Bindrim konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Der Kreisspielleiter antwortete diplomatisch, aber auch ohne den Vereinsvertretern Hoffnung zu machen.

Die wäre wohl auch fehl am Platz. Schließlich ist der Verband in den vergangenen Jahren nicht über Gebühr mit der Senkung von Gebühren aufgefallen. Eher im Gegenteil!

200 Euro für fehlendes Bild

Das Aus für die Pässe aus Papier, die, so machte es Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter noch einmal klar, ab sofort keine Gültigkeit und Bedeutung mehr besitzen (aber dennoch noch zwei Jahre aufgehoben werden müssen), geht nämlich auch mit einem Strafmaß einher, dass bei vielen Verantwortlichen in den Vereinen für Unverständnis sorgte. 200 Euro sind seit 1. Juli – und damit ohne jede Übergangszeit – fällig, wenn in der Spielberechtigungsliste Bilder von Spielern fehlen, die auf dem ESB stehen oder auch, wenn diese unzureichend sind, zum Beispiel bei abfotografierten Passbildern. Im Wiederholungsfall verdoppelt sich die Strafe gar. Und nach dem dritten Verstoß eines Vereins drohen Punktabzüge.

Ermessensspielräume – das machte Günther Stottele, Vorsitzender des Sportgerichts klar – gebe es nicht. Leider, wie er hinterherschob. Auch der oberste Sportrichter im Kreis hätte sich einen anderen Umgang mit fehlenden Bildern gewünscht, das machte er klar. „Warum nicht erst einmal ein Dududu?“, fragte er untermalt vom schwingenden und schimpfenden Zeigefinger. „Zumindest so lange es nur um Freundschaftsspiele geht.“

Einen kleinen Hoffnungsschimmer konnte der Burgpreppacher vermelden. Es gibt offenbar Überlegungen, die Strafen für Vergehen im Juli, vor Beginn der Pflichtspielrunde, milder oder gar nicht zu bestrafen.

Die Sportrichter hatten 2022/2023 mehr zu tun als in der Runde zuvor.
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Bilder hochladen - ist gar nicht schwer

Dennoch gelte vor allem eines: „Mein Ziel ist es, dass wir in dieser Runde in dem Bereich keinen Fehler und keinen Verstoß haben“, sagte Günther Stottele und appellierte an die Vereine. „Ladet eure Bilder hoch, das ist keine große Aktion!“ Ein Satz, den auch Bernd Reitstetter und Gottfried Bindrim in ihren Ausführungen nahezu wortgleich eingebaut hatten.

Der Kreisspielleiter forderte in seinem Rück- und Ausblick zudem die Vereine dazu auf, „einen fairen Umgang miteinander zu pflegen“. Viele vermeintliche Probleme könnten gelöst werden, wenn man offen und ehrlich miteinander rede. Zum Beispiel, wenn es um Spielverlegungen geht.

„Wenn ihr euch einig seid, dann kriegen wir das hin“, machte Gottfried Bindrim klar, dass es ihm beileibe nicht darum geht, Spiele auf Gedeih und Verderb durchzuziehen oder das Heimrecht zu tauschen. Eine Einschränkung allerdings machte er. „Es geht nicht, dass ihr dann erst acht Wochen später spielen wollt.“ Stattdessen legt er Wert darauf, dass möglichst zeitnah ein Termin gefunden wird. „Sonst kommen wir am Ende der Runde in die Bredouille.“

Um das zu vermeiden, brachte der Kreisspielleiter eine weitere Variante ins Gespräch. „Ihr dürft gerne Spiele aus dem November oder dem kommenden Frühjahr in den Sommer nach vorne ziehen. Redet einfach miteinander und lasst es mich dann wissen.“

So ist der Auf- und Abstieg im Spielkreis geregelt.
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Start am letzten Juli-Wochenende

Noch bis 10. Juli ist das Verlegen von Partien kostenlos möglich. Dann wird der vorläufige Spielplan amtlich. Los geht es am letzten Juli-Wochenende in allen Ligen. Wochentagsspiele sind nur in der Kreisliga vorgesehen. Bis zum 25./26. November soll die Runde dauern. 2024 geht es dann am 2./3. März wieder los. Der letzte Spieltag – wie im vergangenen Jahr auch – findet am Pfingstwochenende statt. Geplant ist der Freitag, 17. Mai, für die Kreisligen und der Samstag, 18. Mai, für die restlichen Klassen. Durchaus möglich, dass auch die Kreisklasse 3 am Freitag spielt.

Im Anschluss geht es mit der Relegation weiter, an der auf Kreisebene, wie schon in der vergangenen Rund jeweils zwei Teams aus dem Keller und der Zweite und Dritte teilnehmen. Neu ist, dass neben den Kreisliga-Zweiten auch die -Dritten die Chance auf den Bezirksliga-Aufstieg haben. Die Relegation dorthin wird zudem nur noch in einem Spiel und nicht mehr mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Weniger Partien dürfte es aber dennoch kaum werden.

Fortgesetzt wird in Bayern, als einem von nur drei Landesverbänden in Deutschland, das Projekt „Gemischtes Spielen“, das Frauen die Chance gibt, auch in Herrenmannschaften aufzulaufen. „Einige Vereine haben das genutzt“, freute sich der Frauen- und Mädchenbeauftragte Andreas Rückert, der sich auch über einen Zuwachs an Teams im Mädchenbereich freute. Es sei wichtig, das weiter voranzutreiben und Mädchen und Frauen in den Verein einzubinden. Schließlich lehre die Erfahrung, dass sie oft auch nach der Karriere, ihrem Klub als Helferinnen oder Funktionärinnen die Treue halten. Oder um es mit den Worten von Andreas Rückert zu sagen. „Die Mädchen, die heute spielen oder anfangen zu spielen, sind die Zukunft des Fußballs!“

So sieht die Schiedsrichter-Statistik im Spielkreis aus.
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567 Schiedsrichter in drei Gruppen

Die hat auch Moritz Meisel im Blick. Der Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Haßberge berichtete über die Referees im Spielkreis. Und ohne die geht es bekanntlich nicht. Im vergangenen Jahr ging die Zahl – auch wenn die Neulingslehrgänge eigentlich gut angenommen wurden, leicht zurück. 314 aktive Schiedsrichter gibt es in den drei Gruppen Haßberge, Gerolzhofen und Schweinfurt noch. Mehr wären natürlich besser. „Wir versuchen weiter so viele Spiele wie möglich zu besetzen“, sagte Moritz Meisel, konnte aber nicht versprechen, dass 100 Prozent erreicht werden.  

Mit Blick auf die Regeländerungen strich der Lehrwart vor allem heraus, dass künftig – ähnlich wie bei den „Großen“ – auch im Amateurbereich Auswechslungen und Torjubel bei der Bemessung der Nachspielzeit herangezogen werden. Spiele werden also definitiv deutlich länger als 90 Minuten dauern.

Von 67 Fällen mehr als in der vergangenen Runde berichtete Günther Stottele. Ein wenig erschreckend sei es, dass inzwischen mehr als ein Drittel aller Vergehen sich mit dem Nichtantreten von Mannschaften befassen. 137 Fälle um genau zu sein – 13 mehr als vor einem Jahr. Ansonsten sei die Saison aus Sicht des Sportrichters eine „sehr sehr ruhige“ gewesen. Selbst in der Relegation habe es diesmal nur zwei „leichte Fälle“ von Pyrotechnik gegeben, die aber dennoch mit der Mindeststrafe von 300 Euro belegt wurden.

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