Jürgen Röthig nimmt seinen Hut: Vorsitzender der oberfränkischen Frauen tritt ab - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.07.2010 um 00:00 Uhr
Jürgen Röthig nimmt seinen Hut: Vorsitzender der oberfränkischen Frauen tritt ab
Jürgen Röthig kann man mittlerweile als „Urgestein“ des oberfränkischen Frauen- und Mädchenfußballs bezeichnen. Bereits seit 1994 begleitet er das Amt des Bezirksspielleiters der Frauen und seit 2002 das Amt des Vorsitzenden des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses Oberfranken. Doch in diesem Jahr soll damit Schluss sein mit einem, der auszog, um den weiblichen Fußball ein weites Stück nach vorne zu bringen.
Von Andrea Kleylein
Herr Röthig, Sie haben sich entschieden, in diesem Jahr das Amt des Vorsitzenden der oberfränkischen Frauen- und Mädchenfußballerinnen niederzulegen. Was waren die Beweggründe?
Jürgen Röthig: Aufgrund persönlicher Gründe stelle ich mein Amt nach dieser Amtsperiode zur Verfügung. Leider kann ich auch aus denselben Gründen nicht, wie zunächst geplant, das Amt des Bezirksspielleiters und Kreisbeauftragten des Kreises 3 übernehmen.
 
Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf ihre Arbeit mit den Vereinen zurück?
Jürgen Röthig: Die Zusammenarbeit mit den Vereinen klappte hervorragend. Alle auftretenden Probleme wurden sofort angesprochen und aus der Welt geräumt. Die Vereine und der Verband bildeten stets ein Team, das jederzeit gut funktionierte. Allerdings galt dies in meinen ersten Amtsjahren nur für den Frauen- und Mädchenbereich. Anfangs klappte eine Zusammenarbeit zwischen Herren und Frauen sehr schlecht, es war stets Durchsetzungsvermögen nötig, um die nötige Anerkennung zu erlangen. Aber mittlerweile hat sich dies geändert, die Zusammenarbeit in Oberfranken zwischen Herren und Frauen klappt jetzt sehr gut.

Bezirksfrauenspielleiter Jürgen Röthig hier mit BFMA-Beisitzerin Monika Jüttner bei der Präsentation eines Vereinsbanners zur WM 2001 im eigenen Land
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Wie kamen Sie eigentlich zu diesem Amt?
Jürgen Röthig: Das war eigentlich eher Zufall. Mein Vorgänger Günther Heinlein legte 1994 nach langjähriger Tätigkeit sein Amt nieder und ich habe mich leichtsinnigerweise zur Verfügung gestellt, es aber dann zu keiner Zeit bereut. Zum Frauen- und Mädchenfußball kam ich aber bereits 1982 durch meine Frau und war zunächst für 13 Jahre Abteilungsleiter beim TuS Erkersreuth. Meine Frau unterstützte mich von Anfang an voll und ganz, vor allem in den Wintermonaten bin ich ja nicht so oft daheim gewesen.
 
Mit welchen Aufgaben ist ein Bezirksvorsitzender der Frauen und Mädchen betreut?
Jürgen Röthig: Die Hauptaufgabe liegt eigentlich in der Repräsentation Oberfrankens bei Verbandstagungen, die zumeist in Oberbayern stattfinden, Durchführung der Winter- und Sommertagungen mit den Vereinen oder Präsenz bei Hallenturnieren, Pokalfinals und diversen anderen Veranstaltungen in Oberfranken. Zu Beginn meiner Amtszeit habe ich noch die Oberfrankenauswahl der U - 19 Frauen betreut, die es ja jetzt nicht mehr gibt.
 
Wie sehen Sie die Entwicklung des oberfränkischen Frauen- und Mädchenfußballs?
Jürgen Röthig: Als ich 1994 anfing, gingen wir mit 41 Frauenteams und keinem einzigen Juniorinnenteam in den Spielbetrieb. Mittlerweile sind wir bei 74 Frauen- und 153 Juniorinnenteams quer durch alle Altersklassen. Diese Anzahl ist aber nicht allein der Verdienst der Vereine, sondern allem voran dem ehemaligen Juniorinnenspielleiter  Sportfreund Ewald Bauer durch seinen unermüdlichen Einsatz zu verdanken.
 
Was würden Sie sich von den Vereinen in der Zukunft wünschen?
Jürgen Röthig: Ich würde mir  wünschen, dass die oberfränkischen Vereinsvertreter die  stattfindenden Events, wie z.B. Bayerische Meisterschaften , mehr anerkennen und Präsenz und Interesse zeigen. Oftmals findet man nur den Ausschuss vor Ort. Schließlich würde sich meiner Meinung nach damit auch der Zusammenhalt unter den Vereinen verbessern.
 

Jürgen Röthig hier zwischen Bezirksübungsleiter Lorenz Richter (li.) und Bezirksvorsitzendem Karl-Heinz Bram bei einer der Wintertagungen der vergangenen Saison
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Haben Sie die Annahme des Amtes jemals bereut?

Jürgen Röthig: Nein, auf keinen Fall. Ich möchte die Zeit, die ich investiert habe, niemals missen und wurde auch oft für den Aufwand entschädigt, wie z.B. mit den Teilnahmen an den Bezirksvergleichen in Oberhaching. Auch habe ich während dieser Zeit viele neue Bekanntschaften gemacht und Freundschaften geschlossen.
 
Ich möchte mich bei allen Vereins-und Verbandsmitarbeitern für die über Jahre hinweg Vertrauensvolle und Gute Zusammenarbeit herzlich bedanken.
Ferner wünsche ich den Vereinen und dem Verband für die Zukunft alle Gute!
 
Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Ihnen in Ihrer frauenfußballfreien Zeit alles Gute.
 

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