Die SpVgg Erlangen trauert: Klaus Täuber mit 65 Jahren verstorben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.07.2023 um 15:34 Uhr
Die SpVgg Erlangen trauert: Klaus Täuber mit 65 Jahren verstorben
Klaus Täuber, ein Kind der SpVgg Erlangen und danach langjähriger Bundesligaspieler, ist im Alter von 65 Jahren viel zu früh verstorben. Zusammen mit seinen Brüdern Jürgen und Stephan war Klaus Täuber das einzige Brüdertrio der Fußballbundesliga. Mit Schalke stieg der Stürmer als Torschützenkönig in die Erste Liga auf, mit Leverkusen gewann der Stürmer den UEFA-Cup.
Von Sebastian Baumann
wikipedia.de / 'ElLo57 (Elmar J. Lordemann)
Ein ganz Großer des Erlanger Fußballs ist mit Klaus Täuber verstorben. Der gerne "Boxer" aufgrund seiner kompromisslosen Spielweise genannte Stürmer war schon länger gesundheitlich angeschlagen und ist am heutigen Samstag, 01. Juli 2023 endgültig eingeschlafen.

Täuber begann seine Laufbahn als Fußballer bei der SpVgg Erlangen. Von Kindesbeinen an kickte der Stürmer bei seinem Heimatverein und machte mit seinen vielen Toren nachhaltig auf sich aufmerksam. "Er hat uns damals im Alleingang in die Landesliga geschossen", erinnert sich sein damaliger Mitspieler und heutige Vereinsvorstand Peter Scholten an den Offensivmann. Eigentlich war Täuber noch für die U19 spielberechtigt, machte aber bei der Ersten Mannschaft damals den Unterschied. "Wir haben dann sogar, noch bevor er zum Club ist, zusammen in London ein internationales Fußballturnier gewonnen", berichtet Scholten weiter, der den Weg des Stürmers natürlich auch danach verfolgte.

Die Meistermannschaft der SpVgg Erlangen 1976. Untere Reihe von links ist Klaus Täuber neben Capitano Herbert (Zwetschger) Riegelei.
SpVgg Erlangen

Kompromisslos wie ein Boxer

"Er war ein kompromissloser Spieler, der weder sich noch den Gegner geschont hat. Er war auch knallhart gegen sich selbst. Heute würde man sagen, dass er ein Tier am Fußballplatz war. Er war zwar hart, aber fair. Im Training musste man sich schon darauf einstellen, wenn du das nicht gemacht hast, dann war das keine gute Idee", ergänzt Scholten. Diese Spielweise setzte Täuber dann auch in der Bundesliga fort. Zusammen mit seinem Bruder Jürgen ging Klaus Täuber 1976 nach Nürnberg. 24 Treffer gelangen dem Offensivmann in 76 Spielen, ehe es danach zu Schalke ging. Zweimal stieg Täuber mit dem Club in die Erste Liga auf und wurde dann in seinem ersten Jahr auf Schalke Torschützenkönig der Zweiten Bundesliga.  Damit schoss Täuber erneut eine Mannschaft zum Aufstieg. Mit seiner körperbetonten Spielweise war der "Boxer" schnell Publikumsliebling bei den Knappen und traf in seiner ersten Saison in der Ersten Bundesliga für die Blau-Weißen satte 18-mal zum Klassenerhalt. In einer Umfrage des Sterns wurde Täuber damals zum größten Klopper der Liga gewählt. Für einen Stürmer sicherlich eine ungewohnte Bezeichnung.

Mit Leverkusen den UEFA-Cup gewonnen

Auch wenn Täuber ein Knappe durch und durch war (Zitat: "Wenn du Profi wirst und nur bei einem Verein spielen kannst, dann musst du nicht in Barcelona, nicht in München, nicht in Dortmund spielen. Sondern auf Schalke!"), musste der Fanliebling im Jahr 1987 gehen, weil Schalke wie so oft Geldsorgen plagten. Es ging zu Bayer Leverkusen, mit dem der bullige Stürmer den UEFA-Cup 1988 gewann und den entscheidenden Elfmeter im Elfmeterschießen verwandelte. Zuvor hatte der Stürmer mit einer Flanke zudem entscheidenden Anteil an der Aufholjagd der Leverkusener. Danach gab der Offensivmann zusammen mit den Leverkusenern zum BSC Erlangen ein einmaliges Gastspiel in der ersten Runde des DFB-Pokals und musste wenig später seine Karriere wegen eines Bandscheibenvorfalls beenden. Insgesamt wurde Klaus Täuber in der höchsten deutschen Spielklasse in 137 Spielen eingesetzt, in denen er 51 Tore erzielte. In der 2. Bundesliga gelangen dem Stürmer 89 Treffer in 197 Partien.

Klaus Täuber (re.) nimmt bei einem Internationalen Jugendturnier den Siegerpokal entgegen.
Archiv Peter Scholten

Lange Jahre Trainer

Nach seinem Karriereende wurde Klaus Täuber Trainer und führte in seiner siebenjährigen Amtszeit die U23 des FC Schalke 04 von der Verbandsliga in die Oberliga. Zuvor trainierte der Offensivmann aber den FC Rhade und Jahn Regensburg, danach noch Schwarz-Weiß Essen, den VfB Hüls und Westfalia Herne. Auch in Erlangen war Klaus Täuber immer mal wieder aufgrund seiner familiären Bande. Mit der Schalker Traditionself gastierte der Boxer an der 100-Jahr-Feier der Spieli sogar einmal als Fußballer in Erlangen. In den letzten Jahren wurden die Besuche aber aus gesundheitlichen Gründen immer weniger und werden ab dem heutigen Tag leider ganz ausbleiben.

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Teamdaten
Personendaten
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Steckbrief K. Teuber

Klaus Täuber
Spitzname
Boxer
Alter
65
Todestag
01.07.2023
Geburtsort
Erlangen
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Erfolge
334 Erst- und Zweitligaspiele; UEFA-Cup-Sieger mit Bayer 04 Leverkusen; Dreimaliger Aufstieg in die Bundesliga mit dem 1. FC Nürnberg und Schalke 04.

Spielerstationen K. Teuber

86/87
BuLi
 
85/86
BuLi
 
84/85
BuLi
 
83/84
2. BuLi
82/83
2. BuLi
 
81/82
2. BuLi
 
80/81
2. BuLi
 
80/81
BuLi
 
79/80
2. BuLi
77/78
2. BuLi
76/77
2. BuLi
 

Trainerstationen K. Teuber

09/10
Hüls
 
08/09
Hüls
 
07/08
Hüls
 
05/06
ETB SW Essen
 
04/05
ETB SW Essen
 
01/02
Schalke 04 2
 
00/01
Schalke 04 2
 
99/00
Schalke 04 2
 
98/99
Schalke 04 2
 
97/98
Schalke 04 2
 
96/97
Schalke 04 2
 
95/96
Schalke 04 2
 
92/93
OBERL BAY
 


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