Unter dem Motto: Legenden - Mädels der ersten Stunde strahlten etliche langjährige Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre in die Kamera. Mit auf dem Bild die ersten Trainer der Frauen-Mannschaft von 2002 bis 2004 Günter Klarner (links stehend) und Anita Petermann (hinten fünfte von links).
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Linda Wachter und Janina-Maria Pfeiffer führten durch den kurzweiligen Abend, die nochmals auf die Anfänge zurückblickten und die aktuellen Mannschaften würdigten. Auch Anna Schneider und Lena Hofmann lockerten im Dialog-Gespräch mit einigen Episoden auf, die zu Beginn sich durch die Halle einen Ball zuschoben. Zudem erinnerte eine Großbild-Leinwand – unter der Regie von Alicia Fischer in Power-Point-Präsentation - mit musikalischer Untermalung mit vielen Fotos an den Beginn bis heute an sehr erfolgreiche Zeiten.
Stockheims Bürgermeister Daniel Weißerth (li.) und Landrat Klaus Löffler (re.) sprachen in ihren Glückwunschübermittlungen viel Lob für das Engagement in den letzten 25 Jahren an die Frauen- und Mädchenabteilung beim SV Reitsch aus und überreichten als Anerkennung Spendenschecks an Janina-Maria Pfeiffer (zweite von links) und daneben Linda Wachter.
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Frauen- und Mädchenfußball Aushängeschild über die Gemeinde hinaus
Von den Ehrengästen sparten Landrat Klaus Löffler, der BFMA-Vorsitzender Bezirk Oberfanken Jürgen Röthig, Stockheims Bürgermeister Daniel Weißerth, wie auch der 1. Vorsitzende des SV Reitsch Jochen Lang nicht mit Lobeshymnen, die nicht nur für die vielen sportlichen Erfolge ihre Glückwünsche aussprachen, sondern auch den zahlreichen Trainern, Trainerinnen, Spielleiterinnen, Betreuern, Betreuerinnen, Sponsoren, Unterstützern und vielen Helfern heute und in all den Jahren vorher aus den Anfängen der Vergangenheit dankten. Auch weil die Frauen- und Mädchenabteilung des SV Reitsch als Aushängeschild und Botschafterinnen den Stellenwert für die Gemeinde und dem Landkreis Kronach und weit darüber hinaus vorbildlich darstellten und stellen. Als Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit in den letzten 25 Jahren übergaben diese Ehrengäste neben einigen Fußbällen auch Geldspenden-Schecks an die Abteilung.
Für ihr Lebenswerk von18 Jahren Funktionärstätigkeit wurde Karola Herrmann (große Leinwand) gebührend ausgezeichnet, deren Tochter Franziska (li.) die Urkunde in Empfang nahm.
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Mit acht Mädels fing es an
Angefangen hat alles im Jahr 1998, als Karola Herrmann ihrer fußballbegeisterten Tochter die Möglichkeit geben wollte, im Team mit anderen Mädels dem Ball nachzujagen, als diese zu alt war, um bei den Jungs weiter mit zu spielen. Sie wurde in Abwesenheit für ihr Lebenswerk geehrt, Tochter Franziska Wich nahm an dieser Stelle die hohe Auszeichnung für ihre Mutter Karola entgegen, wofür es brausenden Applaus gab. Somit war der Grundstein mit der Meldung einer C-Juniorinnen-Mannschaft gelegt. Von nun an boomte der Mädchenfußball, es ging steil bergauf. Eine U17 folgte, die bereits 2001 Oberfränkischer Meister wurde und in der Saison 2003/2004 in die Bayernliga aufstieg.
Tore - seit 2008 erzielte sie im Frauenteam in 229 Spielen sagenhafte 180 Tore - waren das Markenzeichen von Katrin Kittel (re.), die auch schon 2004 beim Aufstieg der U17 in die Bayernliga mit dabei war.
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Frauen im zweiten Jahr in die Bezirksliga und direkter Durchmarsch zur BOL
Die Frauen starteten 2002/2003 in der Kreisliga, die sich kontinuierlich durch Willenskraft, Trainingsfleiß und kameradschaftlichen Zusammenhalt nach oben über die Bezirksliga, Bezirks-Oberliga, lange Jahre in der Landesliga und sogar für zwei Saisons von 2011 bis 2013 in der Bayernliga steigerten und für Furore, auch in der Halle sorgten. Es kamen 2005 eine U13 und eine sporadische U11- Mannschaft hinzu, die zusammen mit Jungen spielt. Der SV Reitsch hatte teilweise bis zu sechs Mannschaften im Spielbetrieb, in Spitzenzeiten in den Jahren 2008 bis 2010 umfasste das Spielerinnen-Kontigent insgesamt bis zu 90 Akteurinnen. Sehr stolz ist man zudem auf die eigenständige Nachwuchsarbeit seit über zwei Jahrzehnten.
Die Wege von Jessica Wich und Any Adam führten weiter nach oben
Sie schafften es bis hinauf zur Frauen-Bundesliga, Jessica Wich (li.) und Any Adam (re.).
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Neben all den verdienten Spielerinnen, welche schon lange in Reitsch die Treue halten, muss man natürlich Jessica Wich und Any Adam erwähnen, die es bis in die Frauen-Bundesliga geschafft haben. Beide begannen im frühen Kindesalter bei den Jungs. Jessica spielte bereits mit 14 Jahren in der U17-Mannschaft des SV Reitsch, bevor sie mit 16 Jahren in die 2. Bundesliga Frauen nach Regensburg wechselte. Ein Jahr später zog es sie bis 2011 zu Turbine Potsdam in Liga Eins, wurde dort zweimal Deutsche Meisterin und Champions-League-Siegerin. Weiter ging es für sie in den hohen Norden nach Hamburg zum HSV für eine Saison, dann folgten zwei Jahre beim FFC Frankfurt mit dem DFB-Pokalsieg 2013, bevor sie nach acht Jahren bei Bayer 04 Leverkusen ihre sehr erfolgreiche Karriere im letzten Jahr beendete. Ebenfalls gehören Einsätze in der Deutschen Nationalelf von U15 bis U23 dazu. Auch Any Adam – ihre Wurzeln liegen im Küpser Ortsteil Oberlangenstadt – kam über Reitsch in die Frauen Bundesliga zu Carl-Zeiß Jena, wo sie aktuell eine Klasse tiefer ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat.
Besondere Auszeichnungen zur Spielerin des Jahres erhielten Tanja Raupach (li.) im Team der 2. Frauenmannschaft und Antonia Lang (re.) von der 1. Mannschaft. Als Mannschaft des Jahres wurde die zweite Frauen-Mannschaft geehrt, die sich den Meistertitel der abgelaufenen Saison in der Kreisklasse Nord sicherte.
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Lara Grune wird ewig im Herzen bleiben
Zu all den vielen positiven und erfolgreichen Meldungen gehören leider auch Schicksals-Rückschläge. So wie 2009 der Unglücksunfall bei einem Flugzeugabsturz der erst 18-jährigen – hochtalentierten Lara Grune – die dabei ihr Leben verlor. Das war keine leichte Zeit damals für alle im Verein, für ihre Mitspielerinnen, Freundinnen, wie auch ihrer Familie. Da die Familie Grune bereits 2008 das erste, orangefarbene Trikot sponserte, behielt man diese Spielfarben als stilles Gedenken an die Mannschaftskameradin bei. So erhielten die Reitscher Frauen und Mädels seitdem den Beinamen „Oranjes“.
Florian Kleine-Herzbruch (li.) und daneben Nicole Büsch von der "Lebenshilfe Kronach" nahmen freudig den Scheck von Linda Wachter (Mi.) und Anna Schneider (re.) entgegen, Jan Förster und Johannes Pohl (zweiter von rechts) die Urkunden.
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Spende an die „Lebenshilfe Kronach“
Zum Schluss der Veranstaltung fielen wieder erfreuliche Worte, denn die Reitscher Frauen und besonders die Mädels sammelten durch einen Spendenlauf insgesamt 350,- Euro, welche der „Lebenshilfe Kronach“ zugute kam. Der Kontakt entstand über die großen Fans Johannes Pohl und Jan Förster, die häufig Spiele der Frauenmannschaft beobachten. Pohl heizte anschließend die La Ola-Welle in der Halle an und sprach dem neuen Trainer Steffen Motschmann und der 1. Frauen-Mannschaft nach dem kürzlichen Abstieg aus der Landesliga Nord Mut zu, als er laut ins Mikrophon brüllte: „Unter diesem Trainer steigen wir zur nächsten Saison wieder auf!“
Der treueste Fan des SV Reitsch Johannes Pohl heizte die Stimmung nochmals an.
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Keine Zukunftssorgen
Man muss am Ende sich keine Sorgen um weitere Jahre des Mädchen- und Frauenfußballs in Reitsch machen – auch die schwere Zeit während der Corona-Pandemie wurde überstanden.
Janina-Maria Pfeiffer (li.) und Linda Wachter (re.) freuten sich über einen kompletten Satz Trainingsleibchen vom Internet-Fußball-Portal anpfiff.info.
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Der offizielle Teil endete und die Mädels konnten anschließend auf der Tanzfläche ihre Kondition überprüfen, wie auch an der Bar ihre Ausdauer!
anpfiff.info bedankt sich herzlichst für die Einladung zur 25-Jahr-Feier der Reitscher Frauen- und Mädchenabteilung und hofft auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit!