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Artikel veröffentlicht am 28.05.2023 um 14:44 Uhr

Abschiedsspiel des Tages: Mit drei Frauen gleich doppelt so stark

SPIELTAG AKTUELL Laura Irmer, Selina Heidig und Elena Heidig. Üblicherweise in der Frauen-Bezirksoberliga aktiv, unterstützten die drei jungen Damen am letzten Spieltag die 2. Mannschaft der DJK Teuchatz in der A-Klasse 4. Beim als Abschiedsspiel für Ralf Amschler deklarierten Heimspiel gegen Ebensfeld 2 genossen die Herren einen ganz besonderen Luxus.

Von Bernd Riemke

Selina und Elena Heidig sowie Laura Irmer (u.v.li.n.re.) unterstützten die Herren der DJK Teuchatz 2.

privat

Drei Spielabsagen musste die DJK Teuchatz 2 in der laufenden Spielzeit bereits verkünden. Beim Hinspiel im Karl-Reinlein-Stadion in Ebensfeld trat die Elf vom Berg nur zu acht an und einen eigenen Dreier konnte die von Daniel Dorsch gecoachte Truppe im gesamten Saisonverlauf noch nicht verbuchen. Das sollte sich am letzten Spieltag jedoch zwingend ändern. „Die Partie sollte die letzte im Herrenbereich für mich sein, nicht zuletzt deshalb wollten wir unbedingt gewinnen“, sagt Ralf Amschler, der aufgrund des akuten Personalmangels, der sich durch die gesamte Serie schleicht, vor einigen Wochen schon die Idee aufwarf, sich mit einigen Damen aus der eigenen Bezirksoberliga-Elf zu verstärken, da deren Saison bereits eine Woche vorher beendet war.

Elena Heidig weiß auch ihren linken Fuß gewinnbringend einzusetzen.

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Spontane Zusage

„Als das Thema aufkam, haben wir sofort die nötigen Anträge ausgefüllt, so dass die Herren plötzlich den Luxus hatten, vier Auswechselspieler*innen auf der Bank sitzen zu haben“, strahlte Elena Heidig. Drei, um genau zu sein, denn da ein Akteur, der für die Startelf eingeplant war, erst sehr kurzfristig vor dem Anpfiff eintraf, lief kurzerhand Laura Irmer von Beginn an auf der Doppel-Sechs neben Spielertrainer Daniel Dorsch auf. Selina und Elena Heidig sollten im Verlauf der ersten Halbzeit folgen und beide im Sturm wirbeln. „Wir waren schon ein wenig mehr aufgeregt als üblich. Das hat sich aber schnell gelegt und sich schon bald völlig normal angefühlt, weil auch unsere Gegenspieler sehr nett und sehr fair aufgetreten sind. Es hat einfach jeder sein Spiel gespielt und das hat richtig Spaß gemacht“, konstatierte Elena Heidig nach einer Partie, in der die technisch versierten Damen versuchten, sich spielerisch aus Ballbesitzsituationen zu lösen. „In den Zweikämpfen merkt man natürlich, dass die Herren uns körperlich überlegen sind, deswegen haben wir versucht, den Ball schnell und sicher wieder abzuspielen“, so die 22-Jährige weiter.

Spielerisch löste Laura Irmer (li.) strittige Situationen im Herrenspiel.

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Abschiedsspiel - Abschiedstor

Alle drei Frauen bekamen von ihren männlichen Mit- und Gegenspielern jedenfalls eine astreine Leistung attestiert. Zu einem Torerfolg reichte es zwar trotz vorhandener Möglichkeiten nicht, der blieb dafür Ralf Amschler vorbehalten. Obwohl Teuchatz 2, mit einem mageren Zähler auf der Habenseite, über weite Strecken die tonangebende Mannschaft war, ging der TSV Ebensfeld 2 in Front. Jonas Sebald traf aus fast 30m und ließ den Traum vom ersten Saisondreier für Teuchatz 2 in weite Ferne rücken. Zu dem sollte es auch nicht mehr reichen, aber an diesem besonderen Tag, hatte der Fußball noch ein Kapitel übrig für eine Geschichte, die eben nur der Fußball schreibt. Das Tabellenschlusslicht bekam in der 86. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Abschiedsjubilar Ralf Amschler zum 1:1-Ausgleich und Endstand verwertete.

Selina Heidig fühlt sich als vorderste Sturmspitze pudelwohl.

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Sag niemals nie!

Auch wenn es für den erhofften Dreier nicht reichte, so konnte die DJK Teuchatz 2 nicht zuletzt dank der personellen Unterstützung durch Laura Irmer sowie der Schwestern Selina und Elena Heidig die eigene Punktzahl im letzten Saisonspiel verdoppeln. Aus eins mach zwei! Letztlich ist die unaufgeregte Tatsache, dass die drei jungen Damen sich nahtlos einfügten auch ein Ausdruck der absolut intakten DJK-Familie, in der der Zusammenhalt seit jeher groß geschrieben wird. Wohl auch deshalb sagt Elena Heidig schmunzelnd im Brustton der Überzeugung: „Jede Woche würde ich mich sicher nicht auf die Bank setzen. Aber wenn die Personalnot mal wieder groß ist, wäre ich definitiv nochmal dabei!“