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Artikel veröffentlicht am 11.05.2023 um 18:00 Uhr

Torschütze des Monats April 23: Michael Pitzer: "Eigentlich wollte ich flanken..."

Der Schammelsdorfer Michael Pitzer erzielte am 29.04. im Bezirksliga-Heimspiel gegen Ketschendorf das Tor des Monats April. Wir sprachen mit dem 33-Jährigen über sein Tor, über die Saison und über seine Pläne. Aber auch über seinen "weltweit gefürchteten rechten Fuß", mit dem er noch lange treffen will. Zumindest "so lange es Frau und Körper erlauben." Ein gutgelauntes Interview!

Von Markus Schütz

Schammelsdorfs Michael Pitzer erzielte beim 2:0 seines TSV Schammelsdorf gegen Coburg-Ketschendorf das Tor des Monats April.

Bernd Riemke, anpfiff

Ein Drittel aller Teilnehmer an der Wahl zum Tor des Monats April entschieden sich für dasjenige, das der Schammelsdorfer Michael Pitzer am 29.04. im Bezirksliga-Heimspiel gegen Ketschendorf erzielte. Es war die 50. Minute in der Partie des momentanen Dritten gegen den abgeschlagenen Letzten. Wenn man sich seinen Treffer zum späteren 2:0-Endstand auf dem Video anschaut, dann könnte man aus der Ferne denken, dass der Ball als scharfe Flanke gedacht war. "Das kann man nicht nur aus der Ferne so sehen – es war so. Eigentlich wollte ich flanken - und dann ist er hinten ins lange Eck reingefallen.", gibt der zweifache Familienvater zu. Aber an der Schönheit ändert das natürlich nichts.

Viktoria gegen Pitzer: 4 zu 3...

Michael Pitzer (33)

anpfiff.info

89 Treffer sind für Michael Pitzer in der anpfiff-Statistik hinterlegt. Wenn er ein besonders schönes nennen soll, dann entscheidet er sich an "ein Freistoßtor genau in den Knick letztes Jahr gegen die DJK Lichtenfels." Eines seiner wichtigsten für den TSV ist schon einige Zeit her. 2014 war es und noch in der Kreisliga. Es war "das Last-Minute-Tor gegen Unterleiterbach. Daran erinnere ich mich noch ziemlich genau. Dominik Kauder ließ mich aus disziplinarischen Gründen 50 Minuten auf der Bank sitzen ;-). Mit Wut im Bauch hämmerte ich in letzter Sekunde den Ball in die Maschen.", erklärt der Rechtsfuß, der typischer Weise und bevorzugt aus der Ferne trifft. "Wenn ich ein Tor schieße, dann von außerhalb des Strafraums. Entweder per Freistoß oder aus dem Spiel heraus. Mein rechter Fuß ist weltweit gefürchtet ;-)". Gegen die Viktoria aus Bamberg traf Michael Pitzer, der zur Saison 11/12 vom SV Memmelsdorf nach Schammelsdorf wechselte, in einem Spiel einst dreifach. Punkte gab es damals trotzdem keine beim 3:4. "Die Viktoria ging drei Mal in Führung, drei Mal konnte ich per Freistoß ausgleichen.", erinnert er sich. Weil das 4:3 für den Gegner dann erst in der 93. fiel, blieb dem in Meedensdorf wohnhaften Michael Pitzer einfach keine Zeit mehr, um ein viertes Mal auszugleichen...

Michael Pitzer erzielt fast von der Außenlinie das 2:0 für seinen TSV Schammelsdorf. Schon der zurückhaltende Jubel deutet darauf hin, dass er selbst ein wenig überrascht war, dass sich der als Flanke gedachte Ball dann so hinten rein senkte...

"Grundsätzlich sehr zufrieden" mit der Saison

Michael Pitzer liegt mit dem TSV Schammelsdorf drei Spieltage vor Schluss auf einem guten dritten Platz in der Bezirksliga Ofr. West. Auf die beiden Führenden beträgt der Rückstand aktuell zehn bzw. 13 Punkte. "Leider haben wir in der Vorrunde zu viele unnötige Niederlagen kassiert, so dass wir dieses Jahr leider nicht mehr in den Aufstiegskampf eingreifen können.", so der zentrale Mittelfeldspieler. "Grundsätzlich bin ich aber sehr zufrieden mit unserer Saison. Wir haben eine Topmannschaft mit sehr viel Potenzial", schätzt er ein. "Vom Leistungsniveau her sehe ich uns unter den Top vier - aber wenn wir nächste Saison um den Aufstieg mitspielen wollen, dann wird mehr Kontinuität gefragt sein.", weiß er. So blickt Michael Pitzer natürlich interessiert in der Tabelle nach oben, wo jetzt das direkte Duell der beiden Aufstiegs-Kandidaten ansteht. "Dieses Spiel wird entscheidend. Ich tippe darauf, dass Oberhaid am Ende noch Meister wird und Breitengüßbach in die Relegation geht."

Michael Pitzer treibt im zentralen Mittelfeld des Bezirksligisten den Ball nach vorne. Er kam vor über zehn Jahren aus Memmelsdorf, wo er es auf Landes- und Bayernliga-Einsätze brachte.

anpfiff.info

"Spielertrainer oder Trainer kann ich mir gut vorstellen"

Was die eigene Karriere angeht, da möchte Michael Pitzer "so lange wie möglich in Schammelsdorf spielen." Zumindest "so lange es Frau und Körper erlauben ;-)", fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. "Aber ein Leben ohne Fußball ist für mich eigentlich eh nicht vorstellbar." Was die nähere Zukunft bringen wird, das kann man im Fußball oft nicht sagen. Aber grundsätzlich könnte sich Michael Pitzer irgendwann einmal eine Rolle als "Trainer oder Spielertrainer gut vorstellen, ich denke, das würde mir viel Spaß machen!"

Viel Spaß macht es ihm jedenfalls, beim und für den TSV Schammelsdorf aufzulaufen. "Ich bin damals gekommen, da spielte die Mannschaft noch in der Kreisklasse. Nun sind wir seit Jahren unter den Top fünf der Bezirksliga. Das sagt sehr viel über den Erfolg der Mannschaft und des gesamten Vereins aus.", spricht er die sportliche Seite an. "Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist der mannschaftliche Zusammenhalt und die freundschaftliche Atmosphäre. Jeder, der den Verein und die Mannschaft kennt, weiß, dass die Kameradschaft auf und neben dem Platz einen hohen Stellenwert hat. Und wer mich kennt, weiß, wie wichtig mir das ist ;-)"

Und so sagen wir nochmal Glückwunsch zur Wahl und wünschen ihm noch viele Spiele und viele Tore - per Freistoß oder eben per Flanke, die verrutscht. Und dass ihm sein Körper - und alle, die ein Mitspracherecht haben ;-) - noch einige Jahre auf dem Platz erlauben. Zumindest was den Körper betrifft, gilt: Wenn man ihn gut pflegt, dann zahlt er es einem zurück ;-)