Reservespielbetrieb 2023/2024: Eine Walberla-Reserveliga, dreimal Flex-Option - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.05.2023 um 18:58 Uhr
Reservespielbetrieb 2023/2024: Eine Walberla-Reserveliga, dreimal Flex-Option
Mit einem flammenden Appell an die Vereine eröffnete Max Habermann die Tagung zum Reservespielbetrieb in Erlangen-Pegnitzgrund und forderte ein Umdenken bei den Vereinen und mehr Arbeit im Nachwuchsbereich. Danach verkündete der Kreisspielleiter die Reserveligen: Eine reine Walberla-Reserveliga soll es geben, dazu kommen drei aufstiegsberechtigte Flex-Ligen. Der Rest der Mannschaften spielt eine normale Runde.
Von Sebastian Baumann
Mit Spannung war die Entscheidung abgewartet worden von den Vereinen, wie in der kommenden Saison der Reservespielbetrieb stattfinden soll. Bei der Umfrage, die Max Habermann initiiert hatten, hatten sich 13 Vereine für eine nichtaufstiegsberechtigte Liga der Reserven gevotet. "Diese Reserveliga bekommen wir sicherlich zusammen", sagt der Kreisspielleiter. Das Gros dieser Mannschaften kommt rund ums Walberla herum und hat dementsprechend eine Fahrradliga. Alleine der SV Offenhausen und die SG Betzenstein/Bronn, die ebenso gerne an der Reserveliga teilgenommen hätten, haben aufgrund der weiten Fahrten wohl keine Chance ihre Reserve in diese Liga einzugruppieren und müssen dementsprechend in den aufstiegsberechtigten Flex-Betrieb.

Drei aufstiegsberechtigte Ligen mit Flex-Option

14 Mannschaften haben sich für einen Flex-Ligabetrieb ausgesprochen, dementsprechend will der Kreisvorsitzende diesen Vereinen die entsprechende Möglichkeit anbieten. "Wir bieten in Forchheim, in Erlangen und im Pegnitzgrund je eine Flexliga an", sagt deswegen der Kreisspielleiter. Nach geografischen Gesichtspunkten werden die Mannschaften weiterhin eingeteilt. Mannschaften, die Flex-Spielbetrieb machen wollen, werden dann passend eingruppiert. Bis zum Donnerstag vor jedem Spieltag können sich die Vereine entscheiden, ob sie am Wochenende Neun gegen Neun spielen oder Elf gegen Elf. Der Gegner muss in diesem Fall mitspielen und kann nicht ablehnen. "Alle Mannschaften spielen erst mal Elf gegen Elf. Wenn dann eine Mannschaft Neun gegen Neun spielen will, dann kann sie nicht mehr aufsteigen, der Rest aber schon", erklärt der Kreisspielleiter die Form des Spielbetriebs.

Als Gast war Bambergs Kreisspielleiter Manfred Neumeister bei der Tagung zugegen und gab seine Bamberger Sicht zu den Reserven preis. Seit einigen Jahren gibt es in Bamberg wieder reine Reserveligen. "Wir haben in Bamberg die B-Klassen abgeschafft und reine Reserveligen gemacht. Das funktioniert nur bedingt", sagt der Oberfränkische Spielleiter, der deswegen von den Vereinen Flexibilität fordert. "Wir haben keine Paratlösung, aber wir müssen es schaffen, die Jugendlichen, die immer noch da sind, ab der D-Jugend im Verein zu halten". Zusätzlich fordert Neumeister, dass Fußball auch im Sportunterricht gespielt wird und auch die Grundschulen in den kleinen Orten gestärkt werden. "Dafür setzen wir uns ein und das muss auch der BFV".

Max Habermann bei der Reservetagung.
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Problem Mannschaftsrückgang

Die neu gegründete Spielgemeinschaft in Eckental zwischen dem FC Eschenau und dem SC Eckenhaid wollte mit drei Mannschaften in der neuen Saison an den Start gehen. Dies geht nicht, weil Spielgemeinschaften nur mit zwei Mannschaften spielen dürfen. Deswegen wird es eine Spielgemeinschaft der Reserven geben. "Die Spieler, die in der ersten Mannschaft spielen wollen, müssen dann ihre Pässe auf einen Verein umschreiben, egal ob es dann Eckenhaid oder Eschenau ist", sagt der Kreisspielleiter. "Die Reserven können dann untendrunter eine SG machen". Allerdings kritisierte Habermann dieses Vorgehen massiv. "Das ist auf Dauer der Tod unseres Spielkreises".  Im Beispiel Eschenauer und Eckenhaider könnten dann folgende Mannschaften in der kommenden Saison an den Start gehen: FC Eschenau 1, SG Eschenau 2 / SC Eckenhaid 1, SG Eschenau 3 / SC Eckenhaid 2.

Nur noch 12 eigenständige U19-Mannschaften

96 Mannschaften haben seit Gründung des Spielkreises Erlangen-Pegnitz aufgegeben. Lediglich 78 Vereine haben noch einen Reservespielbetrieb. In der U19 ist die Entwicklung noch schlimmer, nur noch 44 gemeldete Mannschaften gibt es, allerdings haben nur noch 12 Vereine eine eigene U19. "Es ist nicht fünf vor 12, sondern bereits fünf nach 12", warnt Max Habermann. "Wir müssen etwas im Verband machen, aber wir müssen auch im Kreis etwas unternehmen, sonst gibt es in fünf Jahren wieder eine Kreisreform und dann dürft ihr nach Bamberg oder Nürnberg fahren". Deswegen fordert der Kreisspielleiter, dass die Vereine mehr für ihren Nachwuchs tun. "In der Jugend ist Geld deutlich besser investiert als im Herrenbereich." Zusätzlich fordert der langjährige Funktionär eine dezentrale Trainerausbildung direkt im Spielkreis, anstatt dass angehende Trainer nach Oberhaching fahren müssen.

Die Tagung zur Zukunft der Reservemannschaften war gut besucht im Weingartser Sportheim.
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Termine

Letzter Spieltag im Kreis ist der 11. Juni, Spiele können nur verlegt werden, wenn es bei beiden Teams um nichts mehr geht. Dienstag, 13. Juni, ist die Auslosung der Relegationsspiele. "Alle Vereine, die solche Spiele haben, müssen zu der Sitzung kommen", sagt der Kreisvorsitzende. Der Ort der Auslosung ist noch offen, es wird bei einem Relegationsteilnehmer gelost. Entscheidungsspiele finden bei Punktgleichheit keine statt, weil der direkte Vergleich zählt. Bei der Vergabe der Relegationsorte will Habermann wie auch in den letzten Jahre die Vereine belohnen, die immer gut mitarbeiten.  "Wir können nicht die Vereine belohnen, die nicht richtig mitarbeiten. Es geht ja auch um die Gemeinschaft", ergänzt Habermann.

Erdinger-Cup und neue Saison

Am 02. Juli wird bei der SpVgg Hüttenbach der Erdinger-Cup ausgespielt. Im gewohnten Rahmen, das bedeutet ein Kleinfeldturnier bei dem auch Spieler mitspielen können, die keinen Pass haben, aber Vereinsmitglied sein müssen. "Ich erwarte, dass alle Meister aus unserem Kreis mitmachen", gab Max Habermann die Marschrichtung für das Turnier vor. Am ersten August-Wochenende findet der erste Spieltag der neuen Saison statt. Am Freitag, 04. August findet das Eröffnungsspiel in der Kreisliga 2 statt, die Paarung steht freilich noch nicht fest. Die erste Runde auf Kreisebene findet am Donnerstag, 20. Juli statt, die zweite Runde eine Woche später. Bis zum 06. Juni müssen Vereine, die zurückziehen oder eine Spielgemeinschaft in der kommenden Saison gründen wollen, dies dem Kreisspielleiter mitteilen.

Manfred Neumeister (li.) gab seine Einschätzung preis.
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Noch zwei Jahre Kreisspieleiter

Seit 35 Jahren ist Max Habermann mittlerweile BFV-Funktionär, wird aber wohl in zwei Jahren abdanken. "Wir bekommen eine Aufwandsentschädigung von 7.50 Euro und machen einen Full-Time-Job. Irgendwann habe ich auch keine Lust mehr", sagt Habermann am Ende seiner Rede. Dabei deutet der langjährige Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter zusätzlich an, dass die Doppelfunktion in Zukunft auch aufgesplittet werden könnte. Zwei Jahre bleibt aber erst einmal alles beim alten - auch wenn es neue Reserveoptionen gibt.

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