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Artikel veröffentlicht am 23.04.2023 um 09:45 Uhr

Spätes Unterzahl-Remis beim Primus: Feucht kratzte am Sieg in Gebenbach!

Als krasser Außenseiter ist der 1. SC Feucht am Samstag zum Auswärtsspiel der Bayernliga Nord zum Tabellenführer DJK Gebenbach in die Oberpfalz gefahren. Unter dem Strich haben die Zeidler in Unterzahl ein 1:1 (0:1)-Unentschieden erkämpft, der Punkt war hochverdient, der Ausgleich für die Gastgeber fiel nämlich erst in der Nachspielzeit.

Von Dirk Meier

Friedrich Lieder (links) rettete der DJK Gebenbach mit dem späten 1:1-Ausgleich zumindest einen Zähler in doppelter Überzahl beim Heimspiel gegen den SC Feucht.

Archivfoto: fussballn.de

Das am Saisonende scheidende SC-Trainerduo Florian Schlicker und Serdal Gündogan lobte das Team in den höchsten Tönen, weil die Mannschaft eine überragende kämpferische Leistung an den Tag gelegt hatte. Der eine Punkt ist im Kampf um den Ligaerhalt Gold wert.

Die Voraussetzungen vor diesem Duell David gegen Goliath waren alles andere als gut für den SC, denn kurz vor dem Spiel fiel auch noch Felix Spielbühler aus: “Uns haben sieben Mann gefehlt, daher mussten wir vor dem Spiel die Mannschaft nochmals total umbauen”, berichtete SC-Coach Schlicker. Klar war von Beginn an eines, das zeigte sich dann auch: “Gebenbach hatte mehr Ballbesitz als wir, hat das Spiel bestimmt. Aber wir haben alles seht gut wegverteidigt”, so Schlicker weiter. Dann kam die 14. Spielminute, als bei einem der wenigen Entlastungsangriff Tarik Sormaz von der linken Seite einen herrlichen Flankenball ins Zentrum spielte, wo Nico Fleischmann einlief und den Ball wuchtig per Kopf in den rechten oberen Torwinkel zur Feuchter 1:0-Führung beförderte. Kurz nach dem Tor musste Feuchts Offensivkraft Tim Ruhrseitz mit einer Oberschenkelblessur raus.

Felix Spielbühler musste schon vor dem Seitenwechsel das Feld verlassen und ließ das Feuchter Lazarett anwachsen.

Archivfoto: fussballn.de / Strauch

Gebenbach, das weiterhin um den Aufstieg in die Regionalliga mitspielt und dafür jeden Punkt benötigt, lief dauerhaft an. Aber die Feuchter waren präsent, zerstörten immer wieder den Spielaufbau der Gastgeber, ließen bis zur Pause nichts anbrennen. Die Oberpfälzer aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach waren schon nach 45 Minuten der Verzweiflung nahe, weil sie einfach kein Mittel gegen den massiven Abwehrriegel der Zeidler fanden. Ihr Rezept waren immer wieder hohe Bälle in den Feuchter Strafraum, wo vor allem Abwehrchef Max Hering zahlreich mit dem Kopf zur Stelle war. Fiel dann doch mal ein Ball herunter, dann war da ja auch noch Keeper Lukas Peterson zur Stelle.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich erst einmal wenig. Gebenbach lief an, der Tabellenführer war aber weiterhin sehr ideenlos. Nach einer knappen Stunde trat dann der Schiedsrichter aus dem niederbayerischen Hohenau im Landkreis Freyung-Grafenau auf den Plan, der bereits nach 35 Minuten SC-Kapitän Marco Weber unberechtigt verwarnt hatte. Weber kassierte für ein Foul nämlich vorbelastet Gelb-Rot (56.) und nun wurde es für die Gäste zunehmend schwieriger. “Die Mannschaft ist nun noch enger zusammengerückt, ist noch mehr gelaufen, da hat einer für den anderen gekämpft”, war Schlicker voll des Lobes. Eine Steigerung in Sachen Unterzahl gab es dann noch in Minute 85, als Torschütze Nico Fleischmann ebenfalls nach einem weiteren Foul vorzeitig zum Duschen musste.

Feucht-Akteur Nico Fleischmann (in rot) brachte seine Farben beim Spitzenreiter in Front, sorgte aber nach dem Seitenwechsel via Ampelkarte für die doppelte Unterzahl seines Teams, wodurch der Druck für leidenschaftlich kämpfende Zeidler zu groß wurde.

Archivfoto: Sebastian Baumann

“Das war jetzt schon fast unmenschlich, der Druck wurde immer größer und wir konnten mit zwei Mann weniger auch nicht mehr für Entlastung sorgen”, färbten sich bei Schlicker und Gündogan in dieser Phase büschelweise die Haare grau. Es lief bereits die Nachspielzeit, als ein weiterer hoch geschlagener Ball im Feuchter Sechzehner runterfiel und wie beim Flippern, erst wurde nochmal auf der Linie geklärt, kam der Gegner erneut an den Ball und dann war es Fritz Lieder, der die Kugel zum 1:1 über die Linie stocherte (90.+1). Damit war die Partie noch nicht beendet, es wurden noch weitere sechs Minuten gespielt, in denen bei den Hausherren Fabian Vogl Gelb-Rot sah.
Als der Schlusspfiff ertönte, sanken die Feuchter völlig platt auf den Boden, sie hatten sich einen unheimlich wichtigen Zähler erkämpft. “Das war heute eine großartige Energieleistung, die gar nicht hoch genug zu bewerten ist. Der Punkt ist ja sowas von verdient, das war heute mega, mega, mega und nochmals mega”, schwärmte Schlicker von seinem Team. Am kommenden Samstag muss der SC zum Kellerkind TSV Großbardorf und dorthin wollen die Zeidler ihre Leistung aus Gebenbach transportieren, um mit einem Auswärtserfolg dem Klassenerhalt einem weiteren großen Schritt näher zu kommen.

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Ergebnisse Bayernliga Nord

Freitag, 21.04.2023

1:0

2:1

Samstag, 22.04.2023

3:3

0:2

2:3

8:0

0:2

1:1

Sonntag, 23.04.2023

DJK Don B. Bbg.

Weiden

3:3

Tabelle Bayernliga Nord

Pl.

Team

Tore

Pkt

DJK Gebenbach