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Artikel veröffentlicht am 17.04.2023 um 06:00 Uhr

War es das?: Chancen auf Klassenerhalt rapide gesunken

Die 0:1-Heimniederlage der SpVgg Bayreuth gegen Halle war mehr als eine normale Niederlage. Jetzt bräuchten die Altstädter schon einen Kraftakt, um den Anschluss an das rettende Ufer herzustellen. Parallel dazu dürften die Planungen Richtung Regionalliga konkretisiert werden.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war mehr als ein gewaltiger Nackenschlag, den die Altstädter am Samstagnachmittag an der Ellrodzeile kassierten. Viele Anhänger geben nach der 0:1-Heimpleite gegen Halle den Kampf um den Klassenerhalt bereits verloren. Ähnlich wie im Spiel gegen Oldenburg musste man sich auf eigenem Platz einen unmittelbaren Konkurrenten geschlagen geben. Doch im Gegensatz zur Partie gegen die Norddeutschen sind inzwischen nur noch wenige Begegnungen zu absolvieren. Und die formstarken Hallenser, die weiter unmittelbar vor den Wagnerstädtern rangieren, dürften weiter kräftig punkten, so dass der Klassenerhalt in weite Ferne rücken könnte. Mit einer Niederlage bei den Münchner Löwen am kommenden Samstag würden wohl langsam die Drittligalichter in Bayreuth ausgehen.

Die größte Chance für Bayreuth: Markus Ziereis (re.) überwindet Torwart Felix Gebhardt, legt aber am Tor vorbei.

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Mehr als ein Strohhalm?

Auch gegen Halle zeigten sich die Bayreuther zunächst sehr passiv und mutlos. Dabei hatte es sich nicht nur in der Vorwoche in Paderborn gezeigt, wie gefährlich es ist, den Gegner zu nahe an den eigenen Kasten rankommen zu lassen. Durch zwei Abwehrschnitzer ermöglichte man den Verlern eine 2:0-Pausenführung, die letztlich nicht mehr aufgeholt werden konnte. "Es ist klar, dass das etwas verhalten ausgesehen hat. Aber wir wollten schnell kontern und haben das ganz gut hinbekommen", meinte Alexander Nollenberger, der ebenso wie Sturmkollege Markus Ziereis alleine vor dem Gästetorwart scheiterte. "Es lag an uns. Wir hatten wieder einen individuellen Fehler. Letzte Woche war ich es, dieses Mal unser Kapitän", meinte Moritz Heinrich und bemühte anschließend Durchhalteparolen. "Es sind noch sechs Spiele und alles ist noch offen." In die gleiche Kerbe schlug sein Trainer Thomas Kleine. "Wir sind eine Mannschaft, die immer wieder zurückkommt und glauben fest daran, noch die nötigen Punkte zu holen. Es gibt immer zwei Möglichkeiten im Fußball: Aufzustecken oder anzugreifen. Wir halten den Kopf oben und werden das auch bis zum Schluss so durchziehen." Zuletzt gab es auch immer wieder Kritik am Trainerteam, das angeblich zu spät gewechselt habe. Und in den sozialen Medien mehren sich die Stimmen, die eine Ablösung von Thomas Kleine fordern. Aber darin spiegelt sich wohl eher die große Enttäuschung wieder, denn die Lage ist so verfahren, dass ein Schnellschuss keine wirkliche Lösung wäre.

War der Unglücksrabe: Benedikt Kirsch unterlief der entscheidende Fehler.

anpfiff.info

Wer geht, wer bleibt?

Auch wenn es noch zu früh sein dürfte, den Stab über die Mannschaft zu brechen, zeichnet sich bereits jetzt die eine oder andere Personalie ab. Coach Thomas Kleine hat nur Vertrag für die 3. Liga und wäre für die Regionalliga wohl keine Option. Auch ein Alexander Nollenberger, der mit Paderborn in Verbindung gebracht wird, oder ein Eroll Zejnullahu wären wohl nicht zu halten. Weitere vorprogrammierte Abgänge könnten die Spieler sein, die extra für das Abenteuer 3. Liga in die Wagnerstadt gekommen sind. Etwa ein Moritz Heinrich, ein Tim Latteier oder ein Luke Hemmerich, der zuletzt nicht einmal mehr im Kader war. Inwieweit die Kicker der Aufstiegself noch einmal bereit wären, die Sportplätze der Regionalliga zu bereisen, ist wohl reine Verhandlungssache. Dabei stünde nach dem Wegfall der Fernsehgelder und dem geringeren Engagement der Sponsoren fest, dass kleinere Brötchen gebacken werden müsste.

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Spielstenogramm

SpVgg Bayreuth

Hallescher FC

0:1

SpVgg Bayreuth: Petzold 3,0, Heinrich 4,8, Moos 4,3 (79. Weber F.), Götz 4,5 (62. Lippert 2,9), Eder 3,8, Schwarz 3,8, Kirsch 4,0 (79. Diawusie), Zejnullahu 3,4, Latteier 3,3 (62. Fenninger 3,8), Nollenberger 3,0, Ziereis 3,4 (62. George 3,3) / Kolbe, Groiß, Andermatt, Stockinger

Hallescher FC: Gebhardt 2,0, Vollert 2,5, Halangk 2,5 (76. Fünger), Landgraf 2,5, Nietfeld 2,0, Herzog 3,0 (65. Omladic 3,0), Casar 3,5, Deniz 4,0, Zimmerschied 3,0, Berko 3,0 (65. Gayret 2,5), Steczyk 3,5 (86. Müller S.) / Bendel, Reddemann, Winkler, Löder, Damer

Tore: 0:1 Berko (40., Casar)

Gelbe Karten: Latteier (28.), Moos - Halten/Trikotziehen (54.), Eder - Foulspiel (71.), Zejnullahu - Foulspiel (83.) / Landgraf (69.), Deniz - Foulspiel (70.) | Gelb-rote Karten: - / Deniz - Ball-Wegschlagen (81.)

Zuschauer: 5363 | Schiedsrichter: Arne Aarnink 2,5