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Artikel veröffentlicht am 10.04.2023 um 19:05 Uhr

Spitzenreiterbesieger des Tages: "Glück muss man sich erarbeiten"

SPIELTAG AKTUELL In die Höhe gerissene Arme, Jubelschreie der Erleichterung und abgekämpfte Gesichter – dieses Bild gaben die Frauen der TSG 05 Bamberg nach dem Schlusspfiff und einem heroischen Kampf gegen Spitzenreiter SCW Obermain in der Bezirksliga Oberfranken/West ab. Dabei blieb der Dreier keineswegs unverdient in der Domstadt, wenn auch den Frauen von der Schleuse das ein oder andere Mal das Glück Pate stand.

Von Bernd Riemke

Nach nicht weniger als zwölf Ausfällen ging die TSG 05 buchstäblich mit dem letzten Aufgebot in das Aufeinandertreffen mit dem SCW Obermain. So entwickelte sich für die an der heimischen Schleuse noch unbesiegten TSG-Frauen eine kräftezehrende Partie, in der sich die Bambergerinnen mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr in der Defensive festgesetzt sahen. Erst Recht nachdem Simone Schramm unmittelbar vor dem Seitenwechsel in der 41. Minute einen unwiderstehlichen Soloauf auf der linken Seite mit ihrem dritten Saisontor krönte und den nominellen Außenseiter damit 1:0 in Front schoss. „Heute waren wir eine Wundertüte, denn in dieser Konstellation haben wir noch nie zusammengespielt“, strahlte Torfrau Ute Bertelmann nach dem Schlusspfiff bis über beide Ohren. Sie strahlte vor Glückseligekeit, aber zweifelsohne auch vor Stolz. Stolz auf die eigene Leistung, denn die 38-Jährige Nummer 1 wuchs in mancher Szene förmlich über sich hinaus, begrub beste Möglichkeiten der mit durchschnittlich fünf Toren pro Partie treffsichersten Angriffsreihe der Liga unter sich und wehrte mit einem sensationellen Reflex in Halbzeit zwei gegen die durchgebrochene Sarah Henkel zu allem Überschwang sogar noch einen Unhaltbaren in überragender Manier zur Ecke ab.

Bertelmann wächst über sich hinaus

So war es nach einer kämpferisch herausragenden Leistung und einer Abwehrschlacht in den Schlussminuten ein nicht ganz unverdienter Sieg der Hausherrinnen, die bei drei Aluminiumtreffern allerdings auch das entscheidende Quäntchen Glück auf ihrer Seite wussten. „Glück muss man sich erarbeiten“, bekräftigte Trainer Marco Schaller nach dem Schlusspfiff und seine Mannschaft hatte es sich wirklich redlich erarbeitet. „Es lief heute einfach“, zollte Ute Bertelmann ihren Kameradinnen höchsten Respekt, denn der Stolz galt auch der ganzen Mannschaft, die unermüdlich rackerte und sich den fünften Heimdreier sowie den Nimbus der Unbesiegbarkeit auf eigenem Gelände redlich verdiente. Dass die Frau mit den tausend Händen am Ende unüberwindbar war, war für Ute Bertelmann selbst nicht selbstverständlich. „Ich habe bis zum Ende gezittert“, so die Hüterin abschließend, die ihren Farben das dritte zu Null der Saison bewahrte.

Auch Kathrin Strobel (re.), die sich hier gegen Larissa Stark behauptet, spulte ein enormes Laufpensum ab und half oft in der Defensive aus.

anpfiff.info

Die Gäste vom SCW Obermain blieben indes erst zum zweiten Mal in dieser Serie ohne eigenes Tor. Zum zweiten Mal bei einem Gastspiel in der Domstadt, denn die erste offensive Nullnummer gab es beim 0:4 bei der DJK Don Bsoco Bamberg. Die sind im Übrigen am 22. April der nächste Topspielgegner der Ziegmann-Elf im heimischen Waldstadion. Dank des TSG-Erfolges hat sich die Spitzengruppe der Bezirksliga Oberfranken/West gehörig zusammengeschoben, so dass sich mindestens vier Teams noch berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksoberliga machen dürfen.