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Artikel veröffentlicht am 30.03.2023 um 09:45 Uhr

SV Losaurach im Aufstiegsrennen: Wird die Scheuenstuhl-Elf auch zum Serientäter?

Fast einer Achterbahnfahrt gleicht der Saisonverlauf des SV Losaurach in der Kreisklasse 3. Die Liga würde aber nicht als dermaßen kurios gelten, wenn der SVL nun nicht trotzdem auf dem Relegationsrang zur Kreisliga angelangt wäre. Spielertrainer Jonas Scheuenstuhl hofft, dass seine Truppe den Flow aus dem perfekten Start 2023 weiter mitnehmen kann und auch zum "Serientäter" wird.

Von Marco Galuska

Einen perfekten Start aus der Winterpause erlebte der SV Losaurach, der sich somit voll im Aufstiegsrennen zurückmeldet.

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Wenn am Sonntag der FSV Stadeln II zu Gast in Losaurach ist, soll endlich das gelingen, was dem Gegner gerade erst gelungen ist, der SVL aber seit dem Saisonstart nicht mehr geschafft hat - nämlich der dritte Sieg in Folge. "Wir sind aus der Spitzengruppe die einzige Mannschaft ohne Serie. Ich hoffe, dass wir den Flow aus den vergangenen Wochen mitnehmen können und auch gegen Stadeln gewinnen können", sagt Spielertrainer Jonas Scheuenstuhl, der aber definitiv ein "enges Spiel gegen einen starken Gegner" erwartet. Denn obwohl sein SVL im Hinspiel 5:2 am Kronacher Wald gewinnen konnte, erinnert sich der Coach noch genau an die erste Hälfte: "Da waren wir klar unterlegen!" Erst in Überzahl konnte Losaurach dann den Sieg einfahren.

Der 5:2-Sieg des SV Losaurach in Stadeln war keineswegs so deutlich, wie es das Resultat vermittelt.

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Relegation der Vorsaison wirkte nach

So verheißungsvoll der Saisonstart für den SV Losaurach mit drei souveränen Siegen auch war, so wenig konstant ging es weiter. "Wir haben immer mal wieder zwei Spiele gewonnen, dann aber wieder zwei verloren. Unsere Niederlagen waren ja fast alle knapp, da haben uns immer wieder Fehler zurückgeworfen. Ich denke, dass die lange Relegation im Vorjahr schon noch eine Rolle gespielt hat. Der eine oder andere war vielleicht zu euphorisch, hat die Liga unterschätzt und die Kräfte sind uns auch mal ausgegangen. Das hat dann doch zu einer kleinen Delle geführt", geht Scheuenstuhl auf Ursachenforschung ob des eher mittelprächtigen Saisonverlaufs bis zur Winterpause.

Das eine ist das Sportliche, das andere das Vereinsleben, das der 33-jährige Spielertrainer uneingeschränkt lobt: "Ich wurde im Verein super aufgenommen, die Leute sind sehr engagiert und hilfsbereit. Auch meine Familie fühlt sich absolut wohl. Außerdem sind unsere Fans der Wahnsinn, da haben wir auswärts manchmal mehr Zuschauer dabei als die Heimmannschaft!" Über Kapitän Daniel Eckert kam damals der Kontakt zustande, nachdem in Losaurach schon länger festgestanden hatte, dass Tommaso Cavallo im Sommer 2022 aufhören würde. Die Anfrage für die Saison 2022/23 kam zum richtigen Zeitpunkt, nachdem Jonas Scheuenstuhl seinen Trainerschein absolviert hatte.

Die Sache mit dem SV Neuhof/Zenn

Neue Rolle für Jonas Scheuenstuhl (Bildmitte): Ausgerechnet im ersten Saisonspiel ging es für den frisch gebackenen Spielertrainer gegen die Kumpels aus Neuhof/Zenn.

SVL

Ein Engagement bei seinem Heimatverein SV Neuhof/Zenn, bei dem er noch im Vorjahr der Kopf der Mannschaft war, hätte Scheuenstuhl schon in eine spezielle Situation versetzt: "Mein Bruder und meine besten Kumpels spielen dort. Ich fände das dann schwierig, plötzlich dort der Trainer zu sein. In Losaurach ist das eine andere Konstellation, die super funktioniert. Wir haben eine relativ junge Truppe mit viel Potenzial!"

In der "Wundertüte Kreisklasse 3" sollte ausgerechnet Neuhof/Zenn der Gegner beim Saisonstart sein, gegen den man einen 9:0-Kantersieg einfahren konnte, aber - auch bezeichnend für den Saisonverlauf - das Rückspiel mit 1:2 verlor. In der Winter-Vorbereitung gab es in diesem Duell wiederum einen 7:2-Sieg für den SVL, der mit den Siegen in Obernzenn und zuletzt gegen Neustadt/Aisch (ebenfalls ein Ex-Verein von Jonas Scheuenstuhl) perfekt gestartet ist und aktuell als Tabellenzweiter geführt wird.

Nach Stahringer-Ausfall: Abteilungsleiter steht im Tor

Freilich möchte man nun "so lange wie möglich oben dabei bleiben", sagt der spielende Coach, der trotz intensiver Bemühungen ("Wir haben alles abgeklappert, aber im Winter ist das schwer!") keinen Ersatz für den mit Kreuzbandriss ausgefallenen Stammkeeper Niklas Stahringer auftreiben konnte. Mit Marcel Weber steht nun der Abteilungsleiter notgedrungen im Tor und "macht seine Sache super!" Es wäre nur ein weiteres Kapitel in der verrückten Liga, wenn die ungewöhnliche Maßnahme von Erfolg gekrönt wird.

Marschiert der SV Losaurach um Torjäger Dominic Meyer doch noch Richtung Kreisliga?

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Hingegen ist die Tatsache, dass der SV Losaurach wieder mittendrin im Aufstiegsrennen ist, weniger überraschend. Top-Torjäger Dominic Meyer blieb seinem SVL trotz zahlreicher Anfragen nach der vorherigen Fabelsaison mit 50 Toren treu: "So einen Stürmer wünscht sich jeder Verein. Wir wissen, was wir an ihm haben und freuen uns, dass er hier geblieben ist", so Scheuenstuhl, der aber schon auch die Stärke der gesamten Truppe hervorheben möchte: "Wir haben einen richtig guten Kader mit einer großen Bank. Da kann man bedenkenlos wechseln." Ob das für die Kreisliga reichen würde? "Das Talent und die Qualität ist da!" Fehlt nur noch die Siegesserie und das Spieljahr könnte noch eine besondere Krönung erfahren. Zugesagt hat Jonas Scheuenstuhl aber schon unabhängig der Spielklasse für die kommende Saison.

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