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Artikel veröffentlicht am 24.03.2023 um 09:45 Uhr

SVP-Akteur André Sundelin: "Werde in Poppenreuth als Anzugssammler betitelt"

Im Winter der Saison 2021/22 wechselte André Sundelin vom ASV Fürth zum SV Poppenreuth. Nach einer verkorksten Saison in der Kreisliga stand am Ende der Abstieg zu Buche. Nach Abgängen von Leistungsträgern, einigen neuen Spielern und einem neuen Coach musste sich der SVP nahezu neu erfinden. fussballn.de hat mit Sundelin über die bisherige Spielzeit und das kommende Duell mit einem seiner Ex-Vereine gesprochen.

Von Daniel Karnbaum

André Sundelin und sein SV Poppenreuth befinden sich nach dem Kreisliga-Abstieg noch in der Findungsphase. Mit der bisherigen Saison ist er deshalb gar nicht so unzufrieden.

Jasmin Stark

Geschlossenheit als Faustpfand, Sonntag zu Gast am Zeisigweg

Der Start nach der Winterpause ist dem SV Poppenreuth geglückt. Vor heimischem Publikum setzte man sich gegen den direkten Konkurrenten aus Ziegelstein, Tuspo Nürnberg, am Ende mit 3:1 durch und rückte zumindest wieder in den erweiterten Kreis der Spitzengruppe. Deshalb ist auch André Sundelin mit dem Auftakt absolut zufrieden: „Wir haben auch schon eine gute Vorbereitung gespielt, viele Spiele gewonnen und jetzt in der Liga gegen einen direkten Konkurrenten die drei Punkte geholt, obwohl sechs wichtige Stammspieler, die auf einem Junggesellenabschied waren, gefehlt haben. Dafür sind andere Spieler in die Bresche gesprungen und wir haben das Spiel auf unsere Seite gezogen. Das zeigt einfach, dass wir eine Mannschaft sind und jeder für den anderen da ist. Diese Geschlossenheit ist in Poppenreuth auch ein großes Plus.“ Aktuell steht der SVP mit 23 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz und hat sechs Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsrang, den aktuell der kommende Gegner, der TSV Johannis 83, belegt. Für Sundelin ist das Spiel gegen die „83er“ gleich aus zwei Gründen eine besondere Partie: „Ich habe ja auch vor einigen Jahren selbst bei Johannis 83 gekickt und unter anderem mit André Wiener und Dino Music noch zusammengespielt. Sonst sind allerdings nicht mehr viele da von damals. Tomislav Cancar kenne ich natürlich aus unserer gemeinsamen Zeit beim ASV Fürth noch recht gut. Aber es ist ja nicht mein einziger Ex-Verein. Ich werde in Poppenreuth schon als „Anzugssammler“ betitelt!" (lacht)

André Sundelin (rechts) und sein SV Poppenreuth konnten zuletzt einen 3:1-Sieg gegen Tuspo Nürnberg einfahren. Laut Sundelin lebt das Team vor allem von der Geschlossenheit.

Jasmin Stark

"Aber auch so ist es für mich eine besondere Partie, da ich gegen viele meiner engen Freunde spiele. Mit vielen bin ich in engem Kontakt und freue mich deshalb besonders auf das Spiel“, so der 30-Jährige. Dass es am Zeisigweg für seinen SVP allerdings kein leichtes Unterfangen wird, ist Sundelin auch bewusst: „Für mich hat Johannis 83 den individuell und spielerisch stärksten Kader der Liga. Sie stehen nicht umsonst da oben. Für uns wird es in dem Spiel darauf ankommen, uns auf das zu besinnen, was wir können. Gerade unsere mannschaftliche Geschlossenheit sehe ich als große Stärke, wir werden aber auch versuchen müssen, das Spiel der „83er“ auch etwas zu zerstören. In der Hinrunde haben wir das Kärwa-Duell bei uns auch für uns entschieden, deshalb bin ich guter Dinge, dass wir das auch jetzt wieder schaffen können."

Mannschaft findet sich nach und nach

Mit einem Erfolg am Zeisigweg könnte die Bozsik-Elf den Rückstand auf drei Zähler verkürzen und wäre oben wieder voll dabei. Trotzdem möchte Sundelin nicht wirklich viel vom Thema Aufstieg wissen: „Wir werden uns natürlich nicht wehren, sollten wir es schaffen, da ganz oben nochmal heranzurücken, aber das ist keineswegs Pflicht. In Poppenreuth reißt uns auch niemand den Kopf runter, wenn wir nicht aufsteigen und am Ende im Tabellenmittelfeld landen.“ Dass man als Absteiger aus der Kreisliga derart bescheidene Ziele ausruft, hat für Sundelin auch spezielle Gründe, wie er im Gespräch erläutert: „Wir waren, was die Kaderplanung angeht, relativ spät dran, weil wir relativ lange nicht wussten, in welcher Liga wir spielen. Zudem stand noch nicht fest, wer Trainer wird. Das sind alles Aspekte, die es natürlich schwieriger machen, Spieler nach Poppenreuth zu lotsen.

Geht es nach André Sundelin (in grün) steht das Ziel noch ganz oben heranzurücken nicht im Fokus. Trotzdem würde man sich natürlich nicht wehren, wenn am Ende doch ein Platz ganz oben herausspringen würde.

Jasmin Stark

Letztlich war es wahrscheinlich auch besser, dass wir abgestiegen sind, auch wenn sich das jetzt doof anhört. Aber für die Stimmung in der Mannschaft ist es natürlich jetzt besser, weil man deutlich mehr Spiele gewinnt als noch in der vergangenen Saison.“

Selbst sieht sich Sundelin als einer von mehreren Führungsspielern, wie er betont: „In Poppenreuth wird das auf mehrere Schultern verteilt. Andi Lissner, Dominik Döll aber auch ich sind da schon Führungsspieler und wollen die jungen Spieler heranführen. Trotzdem ist es auch Fakt, dass sich vieles gerade erst findet, schließlich haben wir zum Beispiel mit Francesco Russo einen Führungsspieler der letzten Jahre zu Beginn der Saison verloren.“