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Artikel veröffentlicht am 28.02.2023 um 06:00 Uhr

Bernd Audenrieth: "Mir wurde ein zweites Leben geschenkt"

MAGAZIN Fünf Monate ist es jetzt her, dass Bernd Audenrieth bei Waldarbeiten schwer verunglückte und sich komplizierte Verletzungen im Bein- und Rückenbereich zuzog. Elf Operationen später hat der Königsfelder Trainer eine lange Leidenszeit hinter, aber auch noch vor sich. Aber auch ein festes Ziel vor Augen: Zur kommenden Serie wieder vollständig gesund bei der DJK an der Seitenlinie zu stehen!

Von Markus Schütz

Bernd Audenrieth wird an diesem Dienstag 38 Jahre alt. Er wird künftig aber wohl einen zweiten Geburtstag feiern. Nämlich am 24. September. An diesem Tag im vergangenen Jahr verunglückte er bei Waldarbeiten, bei denen er mit seinem Vater Sturmschäden beheben wollte, so schwer, dass er im ersten Moment dachte: "Ich werde mein Bein verlieren!" So weit kam es dann Gottseidank nicht, aber mit den Folgen des Unfalls hatte er lange und wird auch noch lange zu kämpfen haben. Bernd Audenrieth ist sich bewusst, dass er auch hätte sterben können, als ihn der etwa 1,5 bis 2 Tonnen schwere Buchenwurzelstock am Hang überrollte, mit nach unten riss und gegen einen Baumstumpf schmetterte. "Es hat nicht viel gefehlt, dann hätte ich tot sein können. Mir wurde quasi ein zweites Leben geschenkt.", weiß er, dass die Wucht des Aufpralls auch innere Organe oder seinen Kopf hätte treffen können.

Bernd Audenrieth (re.) beim Königsfelder Kerwaspiel gegen den SV Würgau (li., Michael Raub). Genau zwei Monate später passierte der Unfall.

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Bergung mit dem Hubschrauber

Nach der schwierigen Bergung per Hubschrauber wurde er ins Klinikum Bamberg gebracht und im Laufe der folgenden Wochen insgesamt elf Mal operiert. Fünf Monate ist das jetzt her. Eine schwierige Zeit, in der ein Mensch natürlich nicht nur körperlich, sondern auch emotional an seine Grenzen kommt. "Mittlerweile sagen zu können, dass es mir den Umständen entsprechend wirklich sehr gut geht, das habe ich nicht nur der medizinischen Behandlung, sondern vor allem der Unterstützung meiner Familie, insbesondere meiner Frau, zu verdanken. Sie und unsere beiden Kinder haben mir viel Kraft gegeben.", so der Postbote, der aus Brunn bei Heiligenstadt stammt und dort auch wohnt. Und der sich sicher ist: "Ich werde weiter alles dafür tun, um wieder komplett zu gesunden! Und ich bin guter Dinge, dass das der Fall sein wird." Der aktuelle Stand ist, "dass alles zwar gut, aber eben langsam zusammenwächst. Das heißt für mich, dass ich weiterhin geduldig bleiben muss!" Im April soll es dann auf Reha gehen. "Und im Mai möchte ich dann wieder einsteigen."

"Ich empfinde eine große Dankbarkeit"

Das gilt nicht nur fürs Berufsleben, sondern auch für den Trainerjob bei der DJK Königsfeld. Auch, wenn in solchen Momenten der Fußball natürlich weit nach hinten rückt, "fällt es mir wirklich schwer, in dieser Situation nicht bei der Mannschaft sein zu können. Gerade, weil sie mir in den letzten Monaten sehr, sehr viel Kraft gegeben hat.", ist er dankbar für den Zusammenhalt und den Teamgeist, den er in seiner Situation von den Jungs auf vielerlei Art zu spüren bekam. "Das war außergewöhnlich und zeigt, dass die Mannschaft einen überragenden Charakter hat! Es entspricht aber dem, wie ich die DJK Königsfeld von Beginn an kennengelernt habe: Als einen familiären Verein, bei dem die Kameradschaft nicht nur groß geschrieben, sondern auch gelebt wird.", freut er sich, "ein Teil der DJK-Familie zu sein." Und zu bleiben! Denn es spricht Bände, dass die Verantwortlichen trotz des Unfalls und der monatelangen Ausfallzeit den Vertrag mit Bernd Audenrieth bereits für die kommende Saison verlängert haben. "Es ist alles andere als selbstverständlich, dass sie in dieser Situation zu mir halten. Dieser Rückhalt - nicht nur von der Mannschaft, sondern auch von der Vorstandschaft - tut total gut!" Ein Zeichen dieses guten Vertrauensverhältnisses und der gegenseitigen Zufriedenheit ist auch, dass Bernd Audenrieth sofort zusagte, zur neuen Serie wieder einzusteigen. Und so wird er nicht nur für sich und seine Familie, seine Frau und seine beiden Kinder alles dafür tun, wieder vollständig zu genesen, sondern eben auch für die DJK Königsfeld.

Auch kürzlich auf dem Königsfelder Faschingsumzug dachten die Spieler mit ihrem Wagen an ihren Trainer Bernd Audenrieth, den "Brunner Postboten".

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Bernd Lindner und Christian Nüßlein helfen weiter aus

Die liegt zur Winterpause mit 20 Punkten aus 20 Spielen auf dem zwölften Rang in der Kreisklasse 2. Fünf Zähler vor dem Schleuderplatz. "Grundsätzlich ist es für mich erst einmal beruhigend und ein gutes Gefühl, dass Bernd Lindner und Christian Nüßlein mich weiter bis zum Saisonende vertreten. Bei ihnen und bei Spielleiter Patrick Stadter, der wahnsinnig viel für die Erste und Zweite Mannschaft macht, möchte ich mich deshalb auch noch mal ganz besonders bedanken.", so der seit heute 38-Jährige. "Ich weiß, dass sie das hervorragend machen und ich hoffe, dass sie und die Mannschaft am Ende mit dem Klassenerhalt belohnt werden!"

"Vom ersten bis zum letzten Spiel alles geben"

Und trotz der aktuell fünf Punkte Vorsprung wird der Weg hin zu diesem Klassenerhalt "sicher nicht einfach werden.", schätzt Bernd Audenrieth die Tabellensituation ein. "Schammelsdorf wird alles dafür tun, seine Zweite in der Kreisklasse zu halten. Auch Naisa will mit aller Macht da unten raus kommen, genauso wie Würgau, die ja mit einem neuen Trainer in die Restrunde gehen.", schätzt er die dahinter liegende Konkurrenz ein. "Wir selbst haben schon ein, zwei Spiele mehr als die anderen absolviert und sind von unseren zehn Spielen nur noch vier Mal zuhause. Es wird aus meiner Sicht eine brutal harte Rückrunde, in der wir vom ersten bis zum letzten Spiel voll da sein müssen und auch mal konstant über mehrere Spiele das Potenzial abrufen, das wir definitiv haben.", weiß er. "Sollte uns das gelingen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten können und werden."

Vor allem dann, wenn seine Jungs in der Vorbereitung und den restlichen Spielen die Tugenden beweisen, die Bernd Audenrieth nach seinem Unfall an den Tag legen musste und noch muss: Geduld, Wille und Durchhaltevermögen!

Wir sagen Glückwunsch zum ersten von nun zwei Geburtstagen und wünschen weiterhin gute Besserung!

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Steckbrief B. Audenrieth

Bernd Audenrieth

Alter

Geburtsort

Bamberg

Wohnort

Brunn

Familie

verheiratet, 2 Kinder

Nation

Deutschland

Größe

188 cm

Gewicht

85 kg

Beruf

Postbote

Hobbies

Familie, Fußball, Kino, Karten

Starker Fuß

Rechtsfuß

Lieb.-Position

defensives Mittelfeld ("6er")

Stationen Jugend:
- DJK Teuchatz
- FC Bamberg
- TSV Hirschaid

Stationen Herren:
- TSV Hirschaid
- VfL Frohnlach
- FC Wacker Trailsdorf
- FC Wichsenstein (Spielertrainer)
- DJK Teuchatz (Spielertrainer)
- SV Pettstadt
- SV Memmelsdorf 2 (Spielertrainer)
- SpVgg Neideck-Muggendorf (Spielertrainer)
- FSG Gunzendorf (Spielertrainer)
- DJK Königsfeld (Trainer), ab 21/22