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Artikel veröffentlicht am 13.02.2023 um 14:00 Uhr

Schock beim TSC Bamberg: Wenn Fußball zur Nebensache wird

Der TSC Bamberg ist zur Winterpause Letzter in der KK1. Allerdings ist es nicht die Platzierung oder der drohende Abstieg, der die Spieler und Verantwortlichen derzeit beschäftigt. Sondern das verheerende Erdbeben, das in der Türkei und Syrien am frühen Morgen des 6. Februars mehrere Tausend Menschen das Leben gekostet und Millionen obdachlos gemacht hat. Einige Spieler haben Verwandtschaft in der betroffen Region.

Von Markus Schütz /bfv

"Es ist einfach nur schrecklich, es fehlen einem die Worte. Wir fühlen uns wie in einem Horrorfilm.", so ein bedrückter TSC-Spielleiter Ihsan Fidan. Er hat - anders als so mancher Spieler - keinen Verwandten, der vermisst oder sogar gestorben ist. "Meine Verwandten haben überlebt, aber es ist alles zerstört. Aber: Wir haben einige Spieler, deren Wurzeln direkt in Hatay liegen. Einer hat mehrere Verwandte verloren, ein anderer hat sich gleich aufgemacht und ist hingeflogen, um selbst zu helfen. Vier seiner Verwandten wurden aus den verschütteten Trümmern gerettet.", so Fidan. "Die Zahl der Toten wird leider noch weiter steigen und wer überlebt hat, der hat alles verloren.", blickt er der traurigen Realität in seinem Heimatland in die Augen. Fast 30000 Tote gibt es mittlerweile in der Türkei, aber auch in Syrien. Die Mehrzahl davon in der Türkei. "Im Sommer wird es in der Gegend bis zu plus 40 Grad heiß - aber im Winter, so wie jetzt, kann es bis zu minus zehn oder 15 Grad kalt werden."

TSC-Spielleiter Ihsan Fidan (2015, re., mit seinem Sohn Anil) "fehlen die Worte" angesichts des Unglücks in der Türkei und in Syrien.

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"Eigentlich steigen wir nächste Woche ein..."

Fußball ist momentan für die Vereinsmitglieder, für die Fußballer und Verantwortlichen ganz weit weg. "Geplant ist, dass wir am nächsten Wochenende ins Training einsteigen. Aber ich bin mir im Moment nicht sicher, wie das ablaufen wird. Viele von uns sind emotional völlig am Boden.", schildert er die Stimmung. Auch Trainer Alkan Bag ist einer derjenigen, die aus der betroffenen Region kommen. "Einige Spieler von uns sind unmittelbar oder mittelbar betroffen. Aber wir haben dennoch vor, am kommenden Wochenende in die Vorbereitung einzusteigen, auch, wenn ich weiß, dass mancher Spieler zwar physisch da, aber gedanklich ganz woanders sein wird. Ich denke trotzdem, dass Fußball eine Methode ist, einmal abschalten zu können. Und wenn es nur für die eineinhalb, zwei Stunden ist, in denen wir zusammen sind und kicken.", schätzt er ein.

"Wie gesagt, momentan sind wir mit dem Kopf ganz woanders. Der eine oder andere von uns ist aktuell drüben, um zu helfen. Viele von uns spenden. Wenn ich mich in meinem Umfeld umsehe, dann ist die Anteilnahme und die Hilfsbereitschaft riesengroß. Dafür möchte ich mich bedanken.", so Ihsan Fidan. Und er hofft, persönlich aber auch im Namen des Vereins, dass weitere Menschen spenden werden. "Die menschlichen Tragödien, der Verlust geliebter Menschen ist unersetzbar. Und es wird lange, lange dauern, bis die materiellen Schäden und Zerstörungen behoben sind und man wieder von einem halbwegs normalen Leben sprechen kann.", weiß er und bittet darum, für alle, die den Betroffenen - die es nicht nur in der Türkei, sondern auch in Syrien gibt - helfen wollen, den Hinweis auf das Spendenkonto des Deutschen Roten Kreuzes platzieren zu dürfen! Der ist auf der rechten Seite.

Alkan Bag (hier 2017 noch in Diensten des SV Dörfleins) plant, mit dem TSC Bamberg am kommenden Wochenende in die Vorbereitung einzusteigen.

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BFV ruft zur Schweigeminute auf (von BFV)

Angesicht des verheerenden Erdbebens in der Türkei und im angrenzenden Syrien, das tausende Menschenleben gefordert und unvorstellbare Schäden angerichtet hat, ruft der Bayerische Fußball-Verband (BFV) seine Vereine bei den jetzt anstehenden Hallenturnieren und Vorbereitungsspielen zu einer bayernweiten Schweigeminute für die Opfer und Angehörige auf.

"Alle Fußballerinnen und Fußballer in Bayern sind tief bestürzt. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die aufgrund des Erdbebens unverschuldet in Not geraten sind – bei den Verletzten und denjenigen, die Angehörige, Freunde oder ihr Zuhause verloren haben. Der gesamte bayerische Fußball ist in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer dieser nur schwerlich fassbaren Katastrophe“, erklärt BFV-Präsident Christoph Kern: "Gerade mit Hinblick auf die vielen Fußballerinnen und Fußballer im Freistaat, die Verwandte und Freunde verloren haben, ist es jetzt umso wichtiger, gemeinsam einzustehen und sie durch diese schwere Zeit, von der wir noch gar nicht wissen, welche Ausmaße sie noch hervorbringen wird, zu begleiten! Und für sie dazu sein!"