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Artikel veröffentlicht am 07.02.2023 um 18:00 Uhr

Men in Black: Simon Pfister (SpVgg Neunkirchen-Speikern-Rollh.)

In der Kategorie "Men in Black" stellt sich ein Schiedsrichter den Fragen von anpfiff.info. Heute verrät Ihnen Simon Pfister, wie er zur Schiedsrichterei kam. Außerdem spricht er über den Ablauf seines Spieltags, seinen Erlebnissen als Schiedsrichter und vieles mehr. Wenn auch Sie Interesse haben, Schiedsrichter zu werden, dann melden Sie sich zum nächsten Neulingslehrgang an. Weitere Infos dazu finden Sie im Artikel

Von Stefan Schmitt

Seit wann pfeifen Sie Spiele und wie sind Sie zur Schiedsrichterei gekommen?
Simon Pfister : Ich habe 2016 am Neulingslehrgang teilgenommen und pfeife seitdem regelmäßig. Ein Freund von mir war damals schon Schiedsrichter und hat mich dazu bewegt, auch den Schiedsrichter-Schein zu machen. Er pfeift mittlerweile nicht mehr, aber mich bringt so schnell erstmal nichts von der Pfeife ab.

Wie läuft so ein Spieltag bei Ihnen ab?
Simon Pfister : Der Spieltag beginnt meist schon ein paar Tage vor dem eigentlichen Spiel, wenn ich meine Anfahrt plane und mich mit meinen Assistenten abstimme. Durch die gute Planung vorab können wir als Gespann dann entspannt anreisen und uns vor Ort auf das Spiel vorbereiten. Angepfiffen wird dann keinesfalls ohne einen Handshake sowohl mit meinem Schiedsrichter-Team als auch mit den Mannschaften. Diese Fairness-Geste gehört für mich bei einem Fußballspiel einfach dazu.

Was war ihr bisheriges Highlight als Unparteiischer – und warum genau dieses?
Simon Pfister : Ein besonderes Erlebnis ist es jedes Mal, das erste Spiel in der nächsthöheren Liga zu bestreiten. Die Mischung aus Vorfreude und Aufregung lässt mich immer wieder aufs Neue spüren, dass sich das Engagement, jedes Spiel das Beste aus sich rauszuholen und die Tipps der Schiedsrichter-Coaches umzusetzen, lohnt. Ein bestimmtes Highlight kann ich nicht festmachen, aber die Spiele mit vielen Zuschauern sind immer besonders aufregend. Zum Beispiel das U17-Freundschaftsspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Schalke 04, den amtierenden Deutschen Meister dieser Altersklasse, welches ich als Assistent im Rahmen des Fan-Freundschaftstages zum Saisonabschluss der letzten Saison begleiten durfte.

Wie oder womit halten Sie sich in der fußballfreien Zeit fit?
Simon Pfister : In der fußballfreien Zeit halte ich mich relativ unspektakulär mit Joggen und im Fitnessstudio fit. Aber als Schiedsrichter gilt es natürlich auch, sich permanent mit den Fußballregeln vertraut zu halten, weswegen ich ab und an das Regelbuch oder die Schiedsrichter-Zeitung zur Hand nehme. Dazu werden mit den Schiedsrichter-Kollegen dann noch gerne Videoszenen aller Art diskutiert, sodass man auch in den Spielpausen immer am Ball bleibt.

Simon Pfister. Schiedsrichter, aber auch Mitglied im Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Pegnitzgrund. Außerdem engagiert er sich in der Öffentlichkeitsarbeit.

anpfiff.info

Wie können Sie am besten vom Fußball abschalten?
Simon Pfister : Bei zwei bis drei Spielen pro Woche, fällt es schwer, komplett vom Fußball abzuschalten. Ich schaue mir aber gerne auch andere Sportarten, vor allem American Football an, wo ich mit ein paar meiner Schiedsrichterkollegen auch eine Fantasy Manager Liga bestreite.

Gibt es eine Regel, die Sie abschaffen würden? Oder auch eine Regel, deren Einführung Sie für sinnvoll halten würden?
Simon Pfister : Anfangs war ich bei der Einführung der Zeitstrafe im Erwachsenen-Bereich etwas skeptisch, ob diese tatsächlich ihre versprochene Wirkung zeigen kann. Mittlerweile finde ich den hinzugewonnenen Ermessensspielraum aber super, die Spieler, Trainer und Zuschauer haben das in meinen Augen gut aufgenommen.

NEULINGSLEHRGANG

Im März findet der nächste Neulingslehrgang für werdende Schiedsrichter statt. Was erhoffen / erwünschen Sie sich von diesem Lehrgang?
Simon Pfister : Besonders wünschenswert wäre es nicht nur für mich, sondern für all meine Schiedsrichterkollegen und die Einteiler, wenn wir wieder mehr aktive Schiedsrichter in unseren Reihen hätten. Unser Personalnotstand dürfte nicht erst seit der Absetzung der Schiedsrichterassistenten in der Kreisliga bekannt sein. Dahingehend würde ich mich als Mitglied des Lehrteams, stellvertretend für unseren Lehrwart Luca Fritsch und den gesamten Ausschuss freuen, wenn wir bei unserem Neulingslehrgang im März in Thuisbrunn zahlreiche Sportsfreunde begrüßen können. Wir kümmern uns nicht nur um die Erstausbildung, sondern stehen den Neulingen gemeinsam mit vielen erfahrenen Schiedsrichtern im Rahmen des Patensystems auch bei den ersten Spielleitungen zur Seite, getreu dem Motto: gemeinsam macht es mehr Spaß!

Wollen auch Sie Schiedsrichter werden?
Dann melden Sie sich jetzt zum nächsten Neulingslehrgang an, welcher ab dem
15. März 2023 beim FC Thuisbrunn stattfindet.
Weitere Infos dazu finden Sie hier: Neulingslehrgang/BFV