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Artikel veröffentlicht am 26.01.2023 um 06:00 Uhr

SV Raitersaich: Potenzial für Verbesserungen in neuer Umgebung

Es gibt noch Verbesserungspotenzial beim SV Raitersaich, vor allem in der Chancenverwertung und der Konzentration über die gesamte Spielzeit. Ziel für den Rest der Saison in der Kreisliga Frankenhöhe ist es, den Tabellenplatz zu sichern und sich eventuell sogar noch um ein bis zwei Plätze zu verbessern, um nicht in einen Abwärtsstrudel zu geraten, wie Trainer Norbert Frey verrät.

Von Christian Kühnel

SVR-Trainer Norbert Frey will vor allem sich auch weiterhin vom Abstiegskampf fernhalten mit seinem Team.

fussballn.de / Oßwald

Gerechter Tabellenplatz nach bisherigen Saisonverlauf

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga tut sich der SV Raitersaich in der Kreisliga Frankenhöhe noch etwas schwer und belegt zur Winterpause den 6. Tabellenplatz, den Trainer Norbert Frey aber in der Zwischenbilanz für gerechtfertigt hält. "Es hätte besser sein können, aber auch schlechter. Der 6. Tabellenplatz entspricht den bisher gezeigten Saisonleistungen. Die Plätze 1 bis 4 sind von unseren Leistungen zu weit weg, dafür sind wir zu verschwenderisch mit unseren Chancen umgegangen", urteilt der Trainer, der im Sommer von der SpVgg Mögeldorf 2000 zum SV Raitersaich wechselte und dort das Ruder von Spielertrainer Rico Röder übernahm.

Der 61-Jährige weiß die Rolle des SVR in dieser Saison einzuschätzen und warnt vor überhöhten Erwartungen: "Wenn man abgestiegen ist, muss man aufpassen, dass man keinen falschen Ehrgeiz entwickelt. Nach einem Abstieg verlassen Spieler den Verein, diese werden durch Neuzugänge ersetzt, und dann stellt sich natürlich die Frage, inwieweit die Neuzugänge charakterlich und spielerisch in die Mannschaft passen. Bei uns stand nach dem Abstieg aus der Bezirksliga im Vordergrund, eine schlagkräftige Truppe zu bekommen, um in der neuen Liga eine vernünftige Rolle zu spielen."

Denn gerade nach dem Abstieg und planmäßigen Trainerwechsel gab es im Sommer einen kleinen Umbruch und viele Transfers. Sieben Abgänge versuchte man mit acht Neuzugängen zu kompensieren, doch gerade der Start in einer neuen Liga birgt immer ein gewisses Maß an Neuland, wie auch der Trainer einräumt: "Die Kreisliga Frankenhöhe war auch für mich neu, ich kannte die Kreisliga Nürnberg sehr gut, aber die Frankenhöhe ist doch anders als die Nürnberger Kreisliga. In Nürnberg wird versucht, mehr Fußball zu spielen, während in der Frankenhöhe auch gerne mal mit langen Bällen, mehr zweikampf- und körperbetont gespielt wird." Und genau darin sah Frey auch die Probleme, die seine Truppe in den Spielen phasenweise hatte. "Das lag unseren Spielern am Anfang nicht so und wir haben uns gegen Mannschaften, die auch versucht haben Fußball zu spielen, leichter getan."

Norbert Frey beim Mitternachtsturnier des SV Raitersaich.

fussballn.de / Oßwald

Chancenverwertung als Manko der Raitersaicher Truppe

Doch als Absteiger will man natürlich nicht nur das Mittelfeld komplettieren, sondern auch tendenziell weiter oben ein Wörtchen mitreden, denn gerade gegen die beiden Spitzenteams FV Fortuna Neuses (1:2-Niederlage) und SV Weigenheim (0:2) wirkten die Raitersaicher keineswegs chancenlos und verloren beide Spiele nur knapp. "Gegen Fortuna Neuses hätten wir nicht unbedingt verlieren müssen, da hat uns die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor gefehlt", verrät der Trainer, der genau darin ein generelles Problem seiner Mannschaft sieht, die mit bisher 32 geschossenen Toren eher im unteren Tabellendrittel der Offensivleistung zu finden wäre. "Wir lassen zu leichtfertig Chancen liegen und unsere Chancenverwertung ist noch ausbaufähig. Dazu kommt, dass sich hinten der eine oder andere Fehler mehr einschleicht als bei den Spitzenmannschaften und dadurch auch mal Punkte liegen gelassen werden."

Dem SV Raitersaich um Kapitän Bernd Grillenberger fehlt im Abschluss noch die Kaltschnäuzigkeit, um dann auch gegen Mannschaften wie gegen Weigenheim zu punkten.

fussballn.de / Gitzing

Aus dem Abstiegskampf möglichst raushalten

Bestes Beispiel sei das Spiel gegen Arberg gewesen, in dem Raitersaich in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft war, aber nur mit 1:0 führte. Nach dem Seitenwechsel fiel der Ausgleich und Lars Wurzberger flog eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz, sodass am Ende "nur" ein Punkt zu Buche stand. "Wir können also fußballerisch mit den oberen Mannschaften mithalten, aber wir müssen auch lernen, die Konzentration über die vollen 90, wenn nicht sogar 95 Minuten hochzuhalten, um mehr Punkte zu holen", sieht Frey Verbesserungspotenzial bei seiner Mannschaft, die in der Restsaison zunächst den Tabellenplatz festigen will, um nicht in eine gefährliche Teufelsspirale zu geraten, wenn es mal nicht so läuft: "Wir dürfen nicht zu blauäugig sein und müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Abwärtsspirale geraten, gerade wenn es um Pfingsten in die Urlaubszeit geht und sich eventuell Spieler verletzen, müssen wir schauen, dass wir frühzeitig nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, denn gerade gegen Ende der Saison kommen oft komische Ergebnisse zustande und Mannschaften aus dem Keller gewinnen gegen eigentlich favorisierte Mannschaften, für die es um nichts mehr geht."

Der SV Raitersaich hat mittlerweile das körperbetonte Spiel in der Kreisliga Frankenhöhe angenommen und kommt damit besser zurecht als noch zu Beginn der Saison.

fussballn.de / Strauch

Verstärkungen im Winter

Um die Saison vernünftig zu Ende spielen zu können, hat sich der SV Raitersaich im Winter mit Christian Kauntz und Robert Zengerle vom FC Stein verstärkt, zudem kommt mit Hakan Doganer ein erfahrener Torwart vom TSV 1860 Weißenburg. Allerdings haben auch Thomas Paulus (SV Burggrafenhof) und Florian Rupprechter (TSV Ammerndorf) den Verein verlassen. Im Betreuerstab hat sich auch etwas getan und Daniel Kießling bekommt für die 1. Mannschaft Unterstützung von Andreas "Andy" Hufnagl, der zuletzt bei der SpVgg Mögeldorf 2000 tätig war.

Der SV Raitersaich konnte sich mit Christian Kauntz (3. v. l.) und Robert Zengerle (2. v. r.) vom FC Stein und Hakan Doganer (3. v. r.) vom TSV 1860 Weißenburg verstärken. Zudem unterstützt Andreas Hufnagl (2. v. l.) ab sofort als Betreuer die 1. Mannschaft und entlasten Spielleiter Daniel Kießling (links) und Trainer Norbert Frey (rechts).

fussballn.de / Schlirf

Der Startschuss für die Vorbereitung ist quasi schon gefallen, denn die Mannschaft hält sich bereits mit einigen Fitnesseinheiten fit und Norbert Frey kann zum Vorbereitungsauftakt am 29. Januar alle Spieler auf dem Platz begrüßen, nachdem die Verletzungen auskuriert sind. "Ich habe schon darauf geachtet, dass gerade die verletzten Spieler nicht ganz untätig waren, sondern sich auch in der Pause fit gehalten haben", verrät der Trainer.