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Artikel veröffentlicht am 24.12.2022 um 13:00 Uhr

Keepers Choice: Hohberger: "Früh aufstehen und spazieren gehen"

Bei der SG Ahornberg/Leupoldsgrün steht ein Mann zwischen den Pfosten, der Vereinstreue groß schreibt. Seit seiner Jugend spielt Andreas Hohberger für den ASV Leupoldsgrün und später für die Spielgemeinschaft. Dabei absolvierte er über 180 Spiele, wobei die Vielzahl davon erfolgreich gestaltet wurde. Vor der Saison 21/22 bremste ihn eine schwere Verletzung, doch nun ist "Hobi" zurück und sprach bei anpfiff.info vor.

Von Maik Schneider

In der Kreisklasse Frankenwald ist Andreas Hohberger seit Jahren zuhause. Dabei dürften dem 26 jährigen, der seit Jahren auf einem gehobenen Niveau spielt, schon einige Angebote anderer Vereine vorgelegen haben. Doch der Konradsreuther lebt Vereinstreue vor, trägt seit der Jugend die Farben des ASV Leupoldgrün. Zunächst in der Jugendspielgemeinschaft und der der Federführung der SpVgg Oberkotzau, nach dem Zusammenschluss nun bei der SG Ahornberg/Leupoldsgrün. Im Jahr 2021 gehörte Andreas Hohberger zu den drei Keepern der Liga, welche die meisten zu Null Spiel absolvierten. So hatte er eine spannende Spielzeit vor sich, im letzten Testspiel mit einer schweren Knieverletzung ein vorzeitiges Ende nahm. Daher viel der Keeper bis August diesen Jahres aus, zeigt sich aber in der aktuellen Saison schon wieder fast in seiner alten Form. Im Gespräch mit anpfiff.info ging er auf besondere Rituale, Vorbilder und besondere Duelle ein.

Andreas Hohberger (li.) geht da hin, wo es weh tut. Auch nach seiner schweren Knieverletzung im vergangenen Jahr.

anpfiff.info

Hast du besondere Rituale vor dem Spiel?

Ich versuche am Spieltag möglichst früh aufzustehen und eine Kleinigkeit zu frühstücken. Sollte dann noch Zeit sein, gehe ich ca. 15-30 Minuten spazieren, um den Kreislauf etwas hochzufahren.

Wer war früher dein großes Vorbild?

Früher Oliver Kahn – Heute Manuel Neuer.

Warum bist du Torwart geworden und nicht Feldspieler?

Angefangen habe ich damals in der F-Jugend als Feldspieler. Dann war unser etatmäßiger Torwart zu einem Spiel verhindert. Infolgedessen sollte ich ins Tor - wurde drei Mal angeschossen und war ab diesen Zeitpunkt im Tor gesetzt. Als Keeper durchlief ich alle Abteilungen in der Jugend bis zum Herrenbereich. Einer großen Torhüter-Karriere stand eigentlich nichts mehr im Wege. Leider ließ mich mein Körperwachstum im Stich. Wer weiß, was sonst möglich gewesen wäre?

Wer ist aktuell der beste Torwart für dich im Spielkreis?

Das ist für mich Sebastian Blechschmidt vom FC Vorwärts Röslau. Er spielt seit vielen Jahren auf einem richtig guten Niveau und erzielte neulich sogar den „Bayern-Treffer des Monats“ Oktober. Außerdem müssen wir Konradsreuther zusammenhalten. Normalerweise müsste ich hier auch meinen Torwart-Trainer Manuel Schnabel nennen. Dieser wechselte jedoch vor ein paar Jahren die Seiten. Nun verbreitet er als Stürmer im gegnerischen Strafraum Angst und Schrecken. Das macht er bekanntlich auch nicht allzu schlecht.

In welchem Spiel warst du unüberwindbar?

Auf ein spezielles Spiel möchte ich mich nicht festlegen. Es gab aber im Meisterjahr und in den ersten beiden SG-Jahren sehr gute Auftritte. Leider kam es zu oft vor, dass ein guter Auftritt meinerseits nicht mit dem „Zu-Null-Spiel“ belohnt wurde. Liebe Grüße an meine Vorderleute!

Sebastian Blechschmidt (gelb), vom FC Vorwärts Röslau, ist für Andreas Hohberger einer der besten Keeper im Kreis.

anpfiff.info

Welche Torwartregel würdest du gerne abschaffen bzw. einführen?

Im Großen und Ganzen würde ich keine Änderungen vornehmen. Man könnte höchstens darüber diskutieren, ob die neue Regel beim Elfmeter wirklich notwendig war.

Wer hat es beim Strafstoß einfacher, du als Torwart, oder der Schütze?
Als Torwart hat man beim Elfmeter zwar nichts zu verlieren, aber einfacher hat es der Schütze.

Gab es ein besonderes Duell auf dem Platz, an das du sich gerne erinnerst?

Hier fällt mir das Abstiegsduell gegen die zweite Mannschaft der Frösche aus dem April 2017 ein. Nach einer souveränen 3:0-Führung waren wir plötzlich ab der 70. Minute nur noch zu acht. Wir verteidigten bis zum Schluss echt gut, mussten dann aber mit dem Abpfiff das 3:3 hinnehmen. Auch wenn dies damals einen erneuten Dämpfer im Abstiegskampf bedeutete, ist es heute rückblickend schon ein verrücktes Spiel gewesen.

Worauf achtest du bei Ihrem Torwart-Outfit am meisten?

Zu diesem Thema musste ich mir die letzten Jahre keine Gedanken machen. Kumpel und Mannschaftskollege Fabian Greim organisierte mir bisher immer meine Trikots.
Ansonsten bin ich hier recht anspruchslos – ein langärmliges Trikot ist jedoch Pflicht!

Kassierst du lieber ein Gegentor, oder ziehen du eher die Notbremse?

Das ist von der jeweiligen Situation im laufenden Spiel abhängig. Führen wir in einem wichtigen Spiel kurz vor Schluss mit einem Tor, ergibt die Notbremse definitiv Sinn. Ist die Partie jedoch bereits gelaufen, bleibt man lieber weg und lässt das Gegentor zu.