Thomas Ferstl neuer Jugendleiter: "Wir müssen in den Kindergärten anfangen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.12.2022 um 06:00 Uhr
Thomas Ferstl neuer Jugendleiter: "Wir müssen in den Kindergärten anfangen"
In Eckental bildete sich im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft unter dem Namen "SG Eckental". Für diese ist in der U19 der ASV Forth federführend. Neuer Jugendleiter des ASV ist Thomas Ferstl - und das schon zum dritten Mal.
Von Uwe Kellner
Von seinem Forther Vorstand Martin Hofmann wurde Thomas Ferstl gefragt, ob er sich den Posten des Jugendleiters vorstellen könne. Der 53-Jährige sagte zu, jedoch unter der Bedingung, dass es so zu laufen habe, wie er es sich vorstelle. Thomas Ferstl ist kein Unbekannter in der Jugendarbeit. Zum ersten Mal übernahm er den Posten des Forther Jugendleiters in den 90er Jahren, das zweite Mal ist gar nicht so lange her und endete im Streit mit dem damaligen Spielleiter, so dass es nun bereits das dritte Mal ist, dass er diesen Posten im Verein innehat. "Ich wurde trotz meiner Erfahrung ins kalte Wasser geworfen, da sich einige Dinge verändert haben, in die ich mich neu einfinden muss", so Thomas Ferstl. Die Bürokratie gehört im Amateurfußball mittlerweile dazu. Jedoch ist sein vorrangiger Plan ein anderer: "Ich möchte eine Einheit im Eckentaler Jugendfußball formen und einen Zusammenhalt schaffen." Die jungen Spieler, aber auch deren Eltern und die Funktionäre der anderen Vereine sollen sich mit der Jugendabteilung der SG Eckental identifizieren. Momentan machen dort der TSV Brand, der FC Eschenau, der ASV Forth, der FC Büg und der SC Eckenhaid mit. Andere Eckentaler Vereine hat Thomas Ferstl bereits im Visier. In der U19 und der U13 ist der ASV Forth federführend, in der U15 und der U17 ist es der TSV Brand, wo Marco Müller der Jugendleiter ist.

Die erste Aktion, die Thomas Ferstl startete, war das Ausrichten eines BFV-Hallenturniers. Für dieses fand er viele Helfer unter den Eltern und Jugendspielern. "Ich war danach richtig stolz, wie wir das hinbekommen haben", so der Funktionär. Über das Vereinsleben soll die Integration und Identifikation angekurbelt werden.

Thomas Ferstl, auch bekannt als Schiedsrichter, ist der neue Jugendleiter des ASV Forth. Zusammen mit dem FC Eschenau, TSV Brand, SC Eckenhaid und FC Büg hat sich eine "SG Eckental" in der Jugend gebildet.
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Spielgemeinschaft unvermeidbar

"Aus meiner Sicht ist es im Jugendbereich unvermeidbar, sich zu Spielgemeinschaften zusammenzuschließen. Die älteren Herrschaften, also die in meinem Alter, wollen es noch nicht wahrhaben, aber es wird in Eckental auch bei den Herren darauf hinauslaufen, dass sich Spielgemeinschaften bilden. Das ist unvermeidbar. Diese Fragen werden auftauchen", prophezeiht Thomas Ferstl. Aktuell gibt es im Markt Eckental nur vereinzelte SG von Reserven oder Frauenteams. Bei den Aushängeschildern, den Herrenteams, noch nicht. Thomas Ferstl ist überzeugt, dass sich das ändern wird. "Aufgrund der ausbleibenden Jugendspieler wird es bei den Herren auf die SGs hinauslaufen."

Die fünf Vereine der SG Eckental stellten in der Herbstrunde beispielsweise noch eine A1 und eine A2, die "flex" spielte. Die A2 wird es im Frühjahr wegen Personalmangels nicht mehr geben. Die A1 spielte in der Kreisliga um die Aufstiegsrunde mit. Die Trainer Peter Maxbauer und Jörg Nehr genießen dort das Vertrauen der Spieler und der Stammvereine. "Auch die Spieler sind top zufrieden mit ihren Trainern", weiß Thomas Ferstl.

Die SG Eckental ist derweil nicht zu vergleichen mit der JFG Eckental, die einst von diversen Vereinen angestrebt wurde und die scheiterte. "Wir als ASV Forth und auch der TSV Brand hatten damals nicht mitgemacht. Die JFG wollte nur Trainer mit Lizenzen, denen Geld bezahlt wurde und die die Jugendmannschaften in hohe Ligen bringen sollten. Als teilnehmender Verein sollte man 10.000 bis 15.000 Euro zahlen, um mitmachen zu dürfen", erinnert sich Thomas Ferstl, der damals Jugendleiter war. Bei der SG Eckental soll hingegen der Spaß im Vordergrund stehen. "Vor allem in den unteren Altersklassen soll es um Technik, Fußball und Spaß gehen. Wir haben auch ein paar ehemalige Herrenspieler als Trainer installieren können. In der A-Jugend, klar, kommt dann auch der Leistungsgedanke hinzu. Im Großfeld soll eine gewisse Ernsthaftigkeit dahinter stecken."

Neue Fußballer gewinnen

Die großen Herausforderungen sind, die Fußballer in den Vereinen zu halten, und sie vom Aufhören abzubringen. Thomas Ferstl will außerdem neue Fußballer für die SG Eckental gewinnen und das am besten schon bei den Kleinsten. "Wir müssen in den Kindergärten anfangen, und dort den Spaß am Fußball vermitteln beziehungsweise Kinder und Eltern für den Fußball gewinnen", ist der Funktionär überzeugt. Ideen hat der erfahrene Jugendleiter, jetzt muss er sie noch mit seinem Team umsetzen.


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