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Artikel veröffentlicht am 22.12.2022 um 11:15 Uhr

Awerkows ehrliches Winterfazit: Buch II steht da, wo man derzeit hingehört

Mit 26 Punkten aus den absolvierten 17 Partien befindet sich die Zweitvertretung des TSV Buch im Nürnberger Kreisoberhaus aktuell im schmalen Mittelfeld der Tabelle. Hatte Jörg Awerkow, Trainer der Bucher Jungs, noch im August eine Diskrepanz zwischen erbrachten Leistungen und eingefahrener Punktausbeute ausgemacht, zieht er nun in der Winterpause eine etwas andere Zwischenbilanz.

Von Michael Watzinger

Trainer Jörg Awerkow sieht seinen TSV Buch II zur Winterpause tabellarisch an der richtigen Position.

fussballn.de / Oßwald

Bucher Jungs tabellarisch derzeit richtig verortet

Nach einem Rundenstart mit sechs Punkten aus den ersten vier Begegnungen - Siege gegen die Turnerschaft Fürth und KSD Hajduk standen einer Auftaktniederlage gegen den SV Gutenstetten-Steinachgrund und einer Pleite gegen Eibach gegenüber - hatte Trainer Jörg Awerkow seinen Jungs bis dahin gute Leistungen attestiert, jedoch eine bessere Punktausbeute gefordert: "Wir müssen anfangen, uns zu belohnen", lautete die damalige Forderung des ehrgeizigen Übungsleiters.

Nun, in der Winterpause, liest sich die Statistik der Bucher Jungs nach 17 Spielen weiterhin nahezu ausgeglichen: acht Siege stehen zum Jahreswechsel sieben Niederlagen gegenüber, hinzu kommen zwei Punkteteilungen gegen den TSV Cadolzburg und die SpVgg Nürnberg. So überwintert der TSV mit 26 Zählern auf dem siebten Tabellenplatz im Mittelfeld des Klassements, fernab der Abstiegssorgen - allerdings auch mit deutlichem Abstand zur Spitze des Teilnehmerfeldes. Das Fazit Awerkows fällt dementsprechend ein wenig verhaltener aus, wenn er sagt: "Nach 17 Spielen muss man festhalten, dass wir aktuell genau da beheimatet sind, wo wir hingehören: Wir haben gegen die Teams aus der Spitzenregion zu wenige Zähler geholt und uns auch immer wieder gegen tiefstehende Gegner aus dem Keller schwergetan. Dennoch haben wir - gemessen an den Gegebenheiten und der Vielzahl an Ausfällen - eine ordentliche Hinrunde gespielt, die wir nach der Pause freilich noch weiter aufwerten wollen."

David Kamp und sein TSV Buch II überwintern im Tabellenmittelfeld der Kreisliga Nürnberg.

fussballn.de

Ausbildungsgedanke an erster Stelle

Seinen Ansatz vom laufintensiven Offensivfußball will der 33-jährige Coach dabei keinesfalls infrage stellen, auch wenn in dieser Spielzeit der eine oder andere Rückschlag schmerzte: "Ich bin nach wie vor ein großer Verfechter vom aktiven, offensiven Fußball und sehe darin auch den größeren Mehrwert für die Entwicklung unserer jungen Spieler - viel mehr als wenn wir uns hinten reinstellen und auf Konter spielen würden. Natürlich gab es in dieser Spielzeit auch Partien, in denen wir klar tonangebend waren, unsere Gegner aber aus wenigen Chancen zwei Tore machten und wir am Ende mit leeren Händen dastanden. Dennoch glaube ich, dass es für uns als 2. Mannschaft der richtige Ansatz ist, mutigen Fußball zu spielen - auch wenn die abgelaufene WM in Katar aus meiner Sicht den Trend hin zum defensiveren Fußball mit schnellen Umschaltmomenten weiter bestätigt hat."

Dass die Durchlässigkeit nach oben durchaus gegeben ist, macht den Übungsleiter derweil stolz: "Ich denke schon, dass es für unsere gute Arbeit spricht, wenn es im ersten Jahr mit Christoph Ell ein Spieler aus der Zweiten inzwischen zum Stammspieler in der Landesliga geschafft hat und jetzt im Sommer mit Schuller, Mboup und Louis Weber wieder drei Jungs den Sprung nach oben geschafft haben! Dafür machen wir das Ganze ja und nur so kann ein Verein wie der TSV Buch auch erfolgreich sein, wenn man nicht vollständig in Richtung bezahlter Fußball abbiegen möchte! Für die Jungs freut es mich dann immer riesig - auch wenn es dann andererseits natürlich klasse Fußballer bei uns zu ersetzen gilt!"

Mohamed Mboup (in rot-weiß) gehört zu den talentierten Bucher Jungs, die sich für den Landesliga-Kader interessant gemacht haben.

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Gelingt erneut eine formidable Rückrunde?

Jener Findungsprozess war aus Awerkows Sicht einer der Gründe für die teils wechselhafte Hinrunde: "Wir hatten im Sommer sechs, sieben Neue, die es zu integrieren galt - darunter viele sehr talentierte Jungs, die sich aber erst einmal an die Kreisliga gewöhnen mussten. Wir hatten krankheits- und verletzungsbedingt selten eine richtige Stammformation zur Verfügung, zudem kamen von der Ersten manchmal Spieler hinzu, die aus der Landesliga einen anderen Spielstil gewohnt waren. Ich denke, in der Rückrunde wird sich unsere Personalsituation besser darstellen, denn zum einen werden einige Langzeitverletzte wieder zur Verfügung stehen und obendrein konnten wir mit Henrik Pfau aus Hagenbüchach einen vielseitigen und tollen Spieler als Neuzugang für uns gewinnen. Außerdem arbeiten wir an der Verpflichtung eines Angreifers, während uns Moritz Wolf berufsbedingt nach Richtung Leipzig verlassen wird."

Henrik Pfau (am Ball) kommt im Winter aus Hagenbüchach ans Bucher Wegfeld.

Leah Coker

In der Vorbereitung wird man dabei, verglichen zur Vorsaison, etwas andere Wege gehen: Mit dem 7. Februar startet man diesmal recht spät nach der Winterpause. Anders als zuletzt liegt der Fokus dann weniger auf die Austragung vieler Testspiele, sondern eher auf der Arbeit auf dem Trainingsplatz im taktischen Bereich: "Wir haben uns mit den Jungs zusammengesetzt und sind auch auf deren Wünsche eingegangen. Im Januar sollen die Spieler eigenständig im Ausdauerbereich arbeiten. Anschließend wollen wir verstärkt im taktischen Bereich arbeiten. Ich denke, das dürfte dem Team entgegenkommen, da dann auch jeder seine Aufgaben auf dem Feld kennen wird, selbst wenn es - wie in der Hinrunde oftmals der Fall - wieder zu personellen Umstellungen kommen sollte. Ich hoffe sehr auf eine ähnlich tolle Rückrunde wie in der Saison zuvor, als wir die zweitbeste Mannschaft nach der Winterpause waren. Wenn wir uns am Ende auf den vierten oder fünften Platz vorarbeiten sollten, bin ich mit unserer Saison absolut zufrieden", so Awerkow.