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Artikel veröffentlicht am 13.12.2022 um 06:00 Uhr

Basener und sein Tor des Monats: “Wir hatten sowieso nichts mehr zu verlieren”

Mit einem Schuss von der Mittellinie überlupfte Tobias Basener von der SpVgg Erlangen im Spiel gegen den SV Tennenlohe den gegnerischen Keeper. Der Treffer wurde von den Lesern von anpfiff.info zum Tor des Monats November gewählt. anpfiff.info hat sich mit dem Schützen über den Treffer, seine Mannschaft und auch seine Zukunft unterhalten.

Von Sebastian Baumann

Es lief die 74. Spielminute als sich Tobias Basener den Ball vom Anstoßpunkt zurücklegen ließ und mit einem herrlichen Schuss den verdutzten Tennenloher Keeper überrumpelte. “Wir hatten zu dem Zeitpunkt sowieso nichts mehr zu verlieren. Ich hatte gesehen, dass der Torwart immer weit vor dem Kasten steht und habe denn zu meinem Mitspieler gesagt, dass er nur antippen soll”, berichtet Tobias Basener. Zusätzlich hatten die Hausherren gerade gewechselt, sodass Tennenlohe auch nicht voll konzentriert beim neuerlichen Anstoß. Das 4:1 hatte der SVT gerade eine Minute vorher geschossen, damit war die Partie praktisch entschieden. Zum einen, weil die Gäste aus Erlangen mit einer Roten Karte schon in Unterzahl waren und zum anderen kurz zuvor auch noch Kapitän Tim Basener eine Zeitstrafe gesehen hatte. Zur Halbzeit war der Routinier erst eingewechselt geworden und traf zumindest einmal herrlich. “Für mich war das Tor schon schön, aber für uns als Mannschaft hat es natürlich nichts mehr genutzt.”

Tobias Basener mit seinem Kunstschuss von der Mittellinie.

Mannschaft mit Potenzial

Damit bleibt der Bezirksligaabsteiger im Keller der Kreisliga stecken und hat aktuell nur zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Allerdings hatte Siemens Erlangen vor wenigen Wochen das Spiel gegen die SpVgg Erlangen aus Personalmangel abgesagt, sodass noch weitere drei Punkte auf das Konto der Weinrot-Schwarzen landen dürften. Das große Problem der Spieli-Kicker ist vor allem die Unerfahrenheit. “Wir spielen ja im Endeffekt mit einer U19. Manchmal verstehe ich gar nicht, über was sich meine Kollegen überhaupt unterhalten”, schmunzelt der älteste Spieler im Kader des Kreisligisten. Mit dem Abstieg dürfte seine Mannschaft aber nichts zu tun haben, da ist sich Tobias Basener sicher. “Vom Potenzial her, sollten wir drin bleiben. Manchmal brauchen wir noch etwas mehr Einsatz und Erfahrung”, sagt der Routinier und meint damit auch die Möglichkeit, mal ein taktisches Foul zu ziehen, anstatt den Gegner einfach ziehen zu lassen. “Das kommt aber mit der Zeit.” Es könnte also wieder etwas entstehen bei der Spieli, die sich von den Ambitionen her schon immer mindestens in der Bezirksliga spielt. “Man muss ja immer abwarten, was die Zukunft bringt, aber wenn die Mannschaft zusammen bleibt, dann kann hier etwas entstehen.”

Tobias Basener (hinten) spielt seit 2018 bei der SpVgg Erlangen.

anpfiff.info

Aus Neunkirchen zur Spieli

In Neunkirchen wurde Tobias Basener einst groß und spielte mit wenigen Ausnahmen bis 2017 bei den Brandbachkickern. Bei seinem Heimatverein war auch Vater Reinhardt als Funktionär aktiv, doch aufgrund von internen Unstimmigkeiten hörte der Vater auf und Tobias Basener wechselte zur Spieli. “Ich war zu dem Zeitpunkt sowieso verletzt und so habe ich dann den Weg zur Spieli gefunden”. Zu seinem neuen Verein lotste der Defensivmann dann auch Bruder Tim, der bis dato beim FSV Erlangen-Bruck groß geworden war und dort in der Bayernligamannschaft gespielt hatte. “Ich wusste ja, dass er eine neue Herausforderung sucht und habe ihn gefragt, ob er nicht zu Spieli kommen will”. Und so wechselte Bruder Tim zum Lokalrivalen und spielt seither mit seinem großen Bruder zusammen. Ein Zusammenspiel, das den beiden Brüdern richtig Spaß macht. “Wir haben ja schon ein Jahr in Bruck zusammen verbracht. Das war schon gut und hat richtig Spaß gemacht.” Damals kam Tobias Basener aber eher selten zum Einsatz, mittlerweile stehen die beiden Brüder auch zusammen öfter gemeinsam auf der Platte.

Und das auch vielleicht auch in Zukunft. Sei es bei der Spieli oder bei einem anderen Verein. “Wir hatten uns schon einmal überlegt, ob wir nicht einmal als Spielertrainer-Duo eine Mannschaft übernehmen”, sagt Tobias Basener und könnte sich das für die Zukunft durchaus vorstellen. Jetzt im Moment wollen die beiden Brüder aber erst einmal die Winterpause genießen und danach den Klassenerhalt eintüten. Das Traumtor aus dem Spiel gegen Tennenlohe und die damit verbundene Wahl zum Tor des Monats, sind zumindest eine kleine Motivationsspritze für die Rückrunde, auch wenn das Spiel gegen den Lokalrivalen am Ende deutlich verloren ging.

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Spielstenogramm

Tennenlohe

SpVgg Erlangen

5:2

SV Tennenlohe: Wullschläger T., Dewes, Maric D., Heins, Wullschläger, Schleinkofer Ramon., Scholz, Theobald, Bogade, Gumbrecht, Arnold / Stargalla, Beier, Frankenberger (61.), Söllner (74.), Deindörfer (69.), Takamatsu (80.), Hinrichs D. (58.)

SpVgg Erlangen: Hoffmann, Erlwein, Schubert, Vietoris, Müller F., Zeutschner, Pravdic, Eckstein, Basener Ti., Scalera An., Paul / Stamminger, Lehmann, Stolla (78.), Fees (78.), Basener To. (46.), Baumann M. (75.)

Tore: 1:0 Arnold (15.), 1:1 Paul (21.), 2:1 Arnold (34.), 3:1 Maric D. (45.), 4:1 Hinrichs D. (73.), 4:2 Basener To. (74.), 5:2 Scholz (89., Bogade)

Gelbe Karten: Theobald (30.), Söllner (88.) / Basener Ti. (49.) | Zeitstrafen: - / Basener Ti. (67.) | Rote Karten: - / Scalera An. (30.)

Zuschauer: 150 | Schiedsrichter: Christoph Stühler (DJK-SC Oesdorf)